Saisonstart für Physalis, Tomatillo und Co.

Die Andenbeeren haben sich wirklich ein Platz in unseren Gärtner- und Naschherzen erobert! Unkompliziert und lecker! Etwas anders sieht es mit den Tomatillos aus. Diese haben einige Eigenheiten, die sie etwas schwierig machen im Anbau. Das größte Mysterium um die Tomatillos hat sich zum Glück geklärt: Tomatillo sind nicht selbst befruchtend. Sie müssen mindestens zu Zweit sein, damit eine Chance auf Früchte besteht. 

Bei Tomatillo braucht es immer Zwei

Am 14. Januar habe ich also die nächste Generation von Andenbeere und Tomatillos auf den Weg gebracht, zusammen mit Pepino und Litschi Tomaten. Das scheint recht früh, aber bei allen aufgeführten Sorten dauert es, bis die Pflanzen ihre ersten Lampions oder Früchte tragen. Und jede Woche, welche sie früher starten bedeuten mehr ausgereifte Früchte im Spätsommer.

Ausgesät werden sie gelbe und purpurne Tomatillo, zwei verschiedene Physalis/Andenbeeren und die Pepino alle zusammen in eine Anzuchtbox. Nur etwas mit Erde bedeckt und versehen mit einer Haube steht die Box auf der warmen Fensterbank über einer Heizung. Hier bleibt die Box bis die Keimblätter der kleinen Pflänzen gut entwickelt sind. Dann wandert die Anzuchtbox zu einem etwas kühlerem Platz, um 18° C.

Und es werde Licht

So früh im Jahr ist selbst ein Fensterplatz noch zu schattig. Es braucht eine Lichtdusche aus der Pflanzenlampe. Inzwischen gibt es relativ günstig Lampen mit Vollspektrum. So kommen an düsteren Tagen noch 12 Stunden Pflanzlicht zum schummrigen Tageslicht, trotz einem Platz am Südfenster. Mehr zum Thema Pflanzenlicht auch im Artikel „Es werde Licht ..“.
Erst wenn die Pflänzchen rund 10 cm groß sind, pikiere ich sie in Pflanztöpfe mit 12 – 15 cm. Hier haben sie Platz bis es endlich nach Draußen geht.

Nicht zu Kalt und nicht zu Heiß
Andenbeeren im Pflanzcontainer
Andenbeeren im Pflanzcontainer

Ins Freie geht es erst ab Mitte Mai, zumeist in Pflanzkübel. Ich setze sie gerne zusammen mit Jungpflanzen von Chili, Paprika oder Cocktailtomätle zusammen in Pflanzcontainer oder Kübel auf dem Balkon und der Terrasse. Ausnahme die Tomatillo: Hier teilen sich immer nur zwei Tomatillo Pflanzen ein Kübel.
So haben wir immer etwas zum Naschen. Die Kids wissen, dass man die Finger lieber von den Chilis lässt. In heißen Jahren müssen die Pflanzen in den Halbschatten. Sie lieben Wärme, auf Hitze reagieren sie aber genauso schlecht wie auf Kälte. Für eine ausreichende Bewässerung sorgen. 

In der Regel kann ab Ende Juni bis Anfang September geerntet werden. Tomatillo machen leider schon bei Temperaturen unter 10°C schlapp. Andenbeeren sind eigentlich mehrjährig und sie vertragen auch kühlere Temperaturen. Erst ausgedehnte Nachtfröste lassen sie absterben. Im Oktober 2017 habe ich daher 5 Pflanzen ins Haus geholt. Nach anfänglichen Problemen mit einer Blattlaus Invasion stehen sie inzwischen recht gut da. Die Blattläuse habe ich mit einer Jauche aus alten Rhabarberblätter in den Griff bekommen, die ich über mehrere Wochen gegossen habe. So konnte ich bis Weihnachten weiter die Lampions ernten.
Leider habe ich kein Gewächshaus. Das wäre der ideale Ort zum Überwintern. Kühl, aber frostfrei gelagert, treiben die Physalis und Pepino nach einem ordentlichen Rückschnitt im Frühjahr wieder schön durch. Was mich nicht davon abhält alle Jahre wieder im Januar neu auszusäen.