Dahlien – essbar und schön

Dahlien (Dahlia) sind schön und noch dazu essbar. Ihre Knollen sind überraschend schmackhaft. Damit reihen sie sich in einer langen Reihe von essbaren Blühpflanzen ein. Bei denen nicht nur die Blüten, sonder auch die Wurzeln verwertet werden können. Topinambur, Nachtkerze, Knollenziest, … alle sind genießbar „Edimentals“ und alle wachsen in meinem Garten. Ein guter Grund, nun auch Dahlien in meinem Gemüseblog zu porträtieren.

Bunte Vielfalt
Herbst Blumen Strauß mit Dahlien
Herbst Blumen Strauß mit Dahlien

Theoretisch sind alle der über 30.000 verschiedene Dahlien Sorten essbar. Natürlich lohnt sich die Ernte zum Verzehr nur bei Sorten, welche dicke Knollen bilden. Doch eine spezielle Sorte zum Verzehr zu kaufen – das ist nicht nötig. Wen der Geschmack einer Dahlien Wurzel interessiert, einfach ausprobieren. Ich habe hierfür eine günstige Dahlienknolle vom Discounter in ein Hochbeet gepflanzt. Aber in der Regel ich esse ich meine Dahlien Knollen nicht. Ich zehre lieber von ihren wunderschönen Blüten.

Für mich sind Dahlien die Königinnen des Herbstgartens. Ab Anfang August bis zum ersten Frost stehen sie bei mir in den Beete. Der Frost lässt sich bei uns inzwischen bis Ende November Zeit. So habe ich eine lange Phase mit dieser faszinierenden Blumenart. Eine kleine Übersicht der Dahlien in meinem Garten:

Ab in den Pflanztopf

Nach vielen Ausfällen durch Fraßschäden durch Wühlmäuse und Nacktschnecken, kultiviere ich meine Dahlien am liebsten ich großen Blumentöpfe. Hier werden sie zwar nicht so groß und buschig wie im Blumenbeet. Aber sie sind geschützt(er) vor Wühlmäuse und den gefräßigen Nacktschnecken. Zur Anzucht setze ich die Dahlien Knollen zuerst in kleinere Pflanztöpfe. Wenn sie sich gut entwickeln, ziehen sie in die großen Töpfe um. 

Im Herbst kann ich die Wurzeln dann einfach und schnell wieder entnehmen. Manche Dahlien schneide ich nach dem ersten Frost einfach nur zurück und trage die Pflanztöpfe mit den Dahlien Wurzeln in den frostfreien Schopf. Die Pflanzerde im Topf darf nur nicht zu feucht sein, damit sie nicht anfangen zu verrrotten. So überwintere ich jährlich rund 20 Dahlien.

Apropo

Apropo Fraßschäden: In 2024 hatte ich keine einzige blühende Dahlie im Garten. Alle Dahlienpflanzen wurden immer komplett abgefressen. 2024 war wirklich ein grausiges Jahr. Überall eine wahre Flut an Nacktschnecken. Selbst in geschützten Bereiche sind die gefräßigen Biester vorgedrungen. Aus Frust habe ich die Töpfe mit den Dahlienwurzeln einfach wieder in die Garage geschmissen.

Geschützte Dahlie
Geschützte Dahlie

Im Frühjahr 2025 habe ich die Töpfe beim Aufräumen einfach nach draussen gestellt. Eigentlich wollte ich den Inhalt auf den Kompost schmeißen. Doch dann zeigten sich grüne Spitzen. Die wurden dann auch erst einmal wieder abgefressen. Doch diesmal habe ich sie auf einen alten Gartentisch gestellt. Bis hierher kommt dann doch keine Nacktschnecke. Jetzt wachsen die Dahlien von 2024. Ob sie noch Blüten bilden werden? Mal sehen. Im September 2025 wissen wir es. 

essbare Dahlienknollen

Ende November droht der erste Nachtfrost. Zeit die Dahlienknollen auszugraben. Entweder um sie einzulagern. Oder um ein leckeres Wurzelgericht mit den Dahlienknollen zu kochen.

Die fast schon wuchernde gelbe Dahlie aus dem Hochbeet hat etliche Knollen gebildet. Ihre Knollen sind so groß, dass ich sie problemlos teilen kann. Es bleibt noch genügend Knolle übrig für die Pflanzung im nächsten Jahr. Aus den anderen Dahlienknollen mache ich ein feines Gratin. Mit in das Gratin kommen auch Topinambur Wurzeln, welche bei mir sogar im Balkongarten wachsen.

Wie die Dahlien Knollen schmecken? Mich erinnern sie an knackige, blumige Süßkartoffeln. Sie schmecken sogar besser, als der Topinambur. Topi hat mir manchmal eine zu erdige Grundnote. Welche allerdings in Sahne/Sojasahne fast verschwindet. Mehr dazu im Blogbeitrag Topinambur Ernte.

Topinambur Gratin

Ursula Schörverth
Powerfood im Winter
Gericht Side Dish
Land & Region Deutsch
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

  • 500 g Topinambur Wurzeln frisch ausgegraben
  • 500 ml Sahne oder vegetarische Kochsahne
  • 1 Tl Basilikumsalz
  • 1 Tl Knoblauchpulver
  • Pfeffer nach Belieben

Alternativ mit Dahlien Knollen

  • 250 g Dahlienwurzeln
  • 250 g Topinambur Wurzeln

Anleitungen
 

  • Am Besten die Wurzeln des Topinambur ganz frisch im Garten aus der Erde graben.
  • Man kann das Gratin auch mit Dahlienknollen machen. Am besten schmeckt die Mischung 1:1 Dahlienknolle und Topinambur Wurzeln.
  • Die Wurzeln säubern, schälen und in dünne Scheiben schneiden. In eine Emaille Auflaufform schichten. Basilikumsalz und Knoblauchpulver darüber verstreuen, wer mag auch Pfeffer. Zum Schluß die Sahne darüber, so dass die Scheiben komplett bedeckt sind.
  • Bei 160° C in den Ofen geben. Nach 30 Minuten sind die Scheiben weich. Dazwischen das Gratin einmal unterheben, damit die oberste Schicht nicht verbrennt.

Notizen

Eine leckere und gesunde Beilage. Allerdings mit Sojasahne funktioniert es nicht ganz so gut.
Keyword Auflauf, Gratin, Jerusalem Artichoke, lowcarb, Powerfood, Sahne, Sonnenblume, Topinambur, Wurzel
Vermehrung

Bisher habe ich jedes Jahr neue Dahliensorten dazu gekauft. Weil die eine oder andere Wurzel den Winter nicht übersteht, aber auch um mein Sortiment zu vergrößern. Doch das geht langsam echt ins Geld. Ich habe mir vorgenommen im nächsten Jahr zum ersten Mal Stecklinge von meinen Lieblingsdahlien zu ziehen. Erfahrung mit Stecklingzucht habe ich bereits. Höchstens der Zeitmangel und mein immer viel zu voller Kalender im Frühjahr könnte dazu führen, dass ich doch wieder ein paar Dahlien Wurzeln kaufen werde.

Immerhin: Die ungefüllten – Halskrause – Dahlien können auch über Samen vermehrt werden. Ein paar der verblühten Blüten stehen lassen, bis sie komplett vertrocknet sind. Mit etwas Glück finden sich darin die schwarzen Samen.