Besser gesagt ab Mai und dann bis zum ersten Frost im Spätherbst.
Damit ich immer wieder frische Blätter zum zupfen habe, beginne ich bereits im Februar mit der allerersten Aussaat im Freien. Es darf natürlich nicht gefroren sein oder Schnee liegen. Aber selbst Temperaturen um die Null Grad stören mich nicht. Offensichtlich auch nicht die Salate – zumeist Senfkohl Sorten – wie Mizuna oder Moutarde Rouge Metis. Sie scheinen diese frühe Aussaat zu bevorzugen.
Salat im Permagarten
Andere Salat Sorten, wie der Spargelsalat oder die blau blühende Wegwarte dürfen sich bei mir immer selber aussäen. Ich bewundere diese starken Pflänzchen, die wirklich auch Minusgrade überstehen. Diese Salatpflänzchen muss ich dann in der Regel nur noch vereinzeln. Weiterer großer Vorteil: Sie sind keine Schneckenopfer. Offensichtlich schmecken sie den Nacktschnecken nicht.
Heute säe ich Blattsalate
Da sieht es mit den Kopfsalat Sorten schon etwas anders aus. Die mögen keine Minusgrade und ziehen Schnecken leider magisch an. Allzu oft habe ich schon ganze Aussaaten im Frühbeet an die gefräßigen Biester verloren. Deshalb ziehe ich diese Salatsorten gerne im Balkongarten vor. Hier sind sie zumindest vor den Schnecken geschützt. Dafür habe ich hier das Problem mit der Trockenheit.
Ja, Trockenheit kann auch bereits Ende März ein Problem werden. Allzuleicht unterschätze ich die Stärke der Sonne. Wenn dann mal wieder Wochenlang kein Regen gefallen ist und noch eine Haube auf der Anzuchtkiste sitzt, ist regelmäßiges gießen angesagt. Ansonsten habe ich verloren, der Salat geht ein.
Denn unter den Hauben kann es wirklich warm werden. Schlendrian kann ich mir bei den Kopfsalat Sorten einfach nicht erlauben. Da lobe ich meine Senfkohlsorten. Die kommen zuverlässig und versorgen mich über Wochen. Wenn der Kopfsalat nur nicht so gut schmecken würde. Sonst würde ich ihn – im Übertragenen Sinne – da Hase gäbbe. Oder den Nacktschnecken überlassen.
Aussaat der Salatsorten
Die Aussaat der Kopfsalat mache ich entweder in tiefere Anzuchtboxen mit Haube oder einer großen, flachen Blumenschale. Bei beiden Methoden muss die Erde gut feucht sein. Samen aufstreuen, leicht andrücken und dann noch eine dünne Schicht Anzuchterde darüber streuen. Der schwierige Part kommt jetzt. Denn Salat darf auf gar keinen Fall zu warm stehen. Also nicht drinnen vorziehen. Optimal ist ein kaltes Gewächshaus. Sollte doch nochmal Frost drohen, einfach die Schalen über Nacht rein holen.
Haben die Salatsetzlinge eine Größe von rund 8 cm erreicht, werden sie vereinzelt. Je nach Platz, Schneckenbedrohung oder auch Wetterlage kommen sie direkt ins Beet oder in 9er Töpfchen als Zwischenstation.
Wenn es dann doch komplett schief gelaufen ist mit der eigenen Anzucht, ja dann kaufe ich mir doch wieder die Setzlinge vom Gärtner. Vielleicht beschämend für eine passionierte Gärtnerin, aber da muss ich meinen gärtnerischen Anspruch runter schrauben.
Mein Blattsalat Favorit: Der Teufelsohr
Ich bin ein großer Fan vom Teufelsohr. Diese alte Sorte ist nicht verzärtelt, lässt sich blattweise ernten und schmeckt fast schon herzhaft nussig. Steht er zu trocken wird er leicht bitter. Doch im Hochbeet geht es ihm richtig gut, wenn er der Kinderstube entwachsen ist. Dann machen ihm die Schneckenattacken nichts mehr aus. Sehr empfehlenswert.
Wunder von Stuttgart
Aus dem Stuttgarter Raum kommen viele berühmte Gemüse Sorten: Spitzkohl, Gemüsezwieben und auch ein Kopfsalat. Er wird mit 0,5 cm relatuv tief eingesät. Einer der leckersten „echten“ Blattsalate, die ich kenne. Nur etwas schwierig in der Anzucht. Braucht viel Aufmerksamkeit und muss gut geschützt werden vor Fraßfeinde.
Augspurger Salat
Ebenfalls eine alte Kopfsalat Sorte. Die Blätter sind relativ fest, aber wirklich lecker.
Lattuhghino Verde
Ein grüner Fingersalat. Eignet sich auch um blattweise geerntet zu werden. Deshalb kommt er in meinen Balkongemüsegarten. Dort wird er nicht so groß. Aber es reicht für einige Salate. Großer Vorteil im warmen Kübelgarten: Er schießt nicht so schnell wie andere Salatsorten – geht nicht so schnell in die Blüte.
Batavia
Eine meiner Lieblingssorten. Allerdings ziehe ich diese Sorte nicht selber vor. Im April kaufe ich mir immer vorgezogene Setzlinge beim Bauern oder auf dem Gemüsemarkt. Das gleich gilt für den
Eichblattsalat
Diese beiden Sorten sind so bekannt, dass ich zumindest bisher ein Setzling für 10 Cent kaufen konnte. Beim Bauer spare ich mir auch die Plastikschalen. Spart Zeit und Arbeit. Und ich muss ja nicht alles selber machen. So lange auf regionalität und Plastikfrei geachtet wird – alles gut!!!!!!
Wichtig: Salatsetzlinge nicht lange stehen lassen sondern sofort einpflanzen in einen ausreichend feuchten Boden. Das gilt für die gekauften Setzlinge genauso, wie für die selbst gezogenen / vereinzelten Pflanzen. Trockenheit hat immer einen Wachstumsstop zur Folge.
Und dann kommen die Wintersalatsorten
Deshalb dauert bei mir die Kopfsalat Saison selten länger als bis Juli. Dann wird es auch den Schossfesten Salatsorten eindeutig zu heiß in unserem Garten. Sie schießen und werden bitter. Zum Glück beginnt ja dann die Tomatensalat Saison. Damit rette ich mich bis zu den Herbst und Wintersalat Sorten.