Anzuchterde aus Maulwurfhügel

Ende Dezember bin ich schon wieder voll in der Planung für das nächste Gartenjahr. Wie jedes Frühjahr, werden auch heuer wieder viele Pflanzen für den Gemüsegarten selbst gezogen. Eine gute Anzuchterde ist da ein wichtiger Faktor für den Erfolg bei der Anzucht.

Ich brauche große Mengen an Anzuchterde. Auch um zu Sparen richte ich neben der gekauften auch eigene Anzuchterde an. Da kommt mir der Maulwurfshügel im Gemüsefrühbeet gerade Recht. Gute Anzuchterde soll aus Gartenerde, Sand und Humus – nicht Kompost – in gleichen Teilen bestehen.

Humus nicht Kompost

Die Erde vom Maulwurfshügel eignet sich besonders gut, da sie frei ist von Unkrautsamen, bereits Humus enthält und locker ist. Der enthaltene Humus ist aus tieferen Erdschichten und gut durchgereift. Von den Maulwürfen nach oben transportiert genau das Richtige für mich. Also gleich mal den Hügel abschaufeln. Derweil sinniere ich darüber, ob es jetzt ein Maulwurfshügel oder Wühlmaushügel ist. Ich hoffe auf Ersteres.

Bevor aber in die Erde-Sand-Mischung ein Samenkorn kommt, muss die Anzuchterde sterilisiert werden. So werden doch vorhandene Unkrautsamen und Eier von Insekten zerstört. Ach halt, zuerst noch durchsieben. Denn ich mag jetzt nicht noch einen Regenwurm mit backen.

Zum Sterilisiern backen

Die durchgesiebte Anzuchterde kommt bei 90° -110° C für rund 30 Minuten in den Ofen. Die Ofentür muss dabei leicht geöffnet bleiben. Den Backvorgang nicht unbeaufsichtigt lassen. Ist die Temperatur zu hoch, kann sich die Erde durchaus entzünden.

Übrigens: Die Maulwurfshügel Erde sterilisiere ich nur für empfindlichere Setzlinge. Für Blumen, Zwiebeln und auch Kohl verwende ich sie gerne frisch aus dem Garten. Sie enthält so noch alle Mikroorganismen. Gut für das Wurzelwachstum und der späteren Nährstoffversorgung der Pflänzchen. Den verwendeten Sand sterilisiere ich hingegen immer.

Sobald die Anzuchterde abgekühlt ist, kann ausgesät werden. Noch besser wird die Mischung, wenn etwas Betonit und Algenkalk bzw. Urgesteinsmehl beigemengt wird. Muss aber nicht sein. Dünger darf jetzt noch keiner in die Anzuchterde. Die Setzlinge werden sonst lang, dünn und kränklich. Dünger gibt es erst später.

Ich werde diesmal die selbstgemachte Anzuchterde für Tomatillo, Peppino,Zwiebeln, Artischocke und Cardy hernehmen. Im Februar folgen dann Aubergine, Chili und Paprika. Tomaten und Mais erst Ende März. 

Wenn noch etwas übrig ist, werden auch wieder viele der einjährigen Sommerblumen in dieser Anzuchterde starten. Zinnien habe es im letzten Jahr nicht geschafft sich nach der Direktsaat im Blumenbeet durchzusetzen. Diese bunten Blumen muss ich unbedingt wieder vorziehen.