Stecklinge von Wildgehölze

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Im Winter ist das Farbspektrum in Garten erwartungemäß eher begrenzt. Neben Grau und Braun gibt es nicht viel. Da fallen Farbtupfer wie die bunten Blüten des Pfaffenhütchen oder die knallroten Beeren der Vogelbeere sofort auf. Leider habe ich Beides immer noch nicht in meinem Garten.

Wildobst und Wildgehölze sind hier immer noch unterrepräsentiert. Die Schlehe hat den Umzug vom Kleingarten in den Hausgarten leider nicht überstanden. Es war einfach zu heiß und trocken. Auch sie ein Opfer der Kleingeister. Der Holunder will einfach nicht anwachsen und dem Sanddorn fehlt die Männliche Pflanze. So sind Aronia und Wildapfel bisher die einzigen Wildobstgehölze, welche Früchte tragen für die heimische Tierwelt.

Wildgehölze aus Stecklingen

Es muss sich etwas ändern. Leichter gesagt als getan. Denn entweder sind die Wildgehölze nicht erhältlich oder einfach zu teuer für mein Gartenbudget. Die Lösung ist das Ziehen der Pflanzen aus Stecklingen.

In der Nähe unseres Christbaum Lieferranten befindet sich ein großes Gebiet mit vielen, tollen Wildgehölzen. Für den Landwirt, welcher hier wirtschaftet, bin ich voll des Lobes. Ich hoffe es ist für ihn ok, dass ich mir je zwei Einjährige Zweige von Pfaffenhütchen und Vogelbeere abschneide. Das Ziehen bzw. Bewurzeln klappt mit noch grünen Zweigen am Besten.

Ich bestäube den Anschnitt der rund 15 cm lange Stecklinge mit Wurzelaktivator. Das erhöht den Erfolg einer Bewurzelung nochmal deutlich. Jetzt nur noch richtig rum in die Erde stecken – Wuchsrichtung nach oben. Entweder direkt an Ort und Stelle in den Boden. Oder wie ich es mache, zuerst in Tontöpfe stecken. Noch weiß ich nicht genau, wo ich sie einpflanzen werde. So bin ich flexibel und kann die Töpfe bei starkem Frost auch leicht in Sicherheit bringen. Darauf achten, dass die Erde immer leicht feucht bleibt.

Bei Lavendel und Rosmarien hat das Vermehren mittels Stecklingen immer gut geklappt. Trotzdem bleibt es spannend. Vielleicht probiere ich die Stecklingvermehrung zur Sicherheit nochmals im Frühjahr. Dann bekommen die Tontöpfe – wie beim Lavendel – eine eigene Haube. Damit die Erde in den Töpfen nicht austrocknet, was der häufigste Fehler bei der Stecklingvermehrung.