Nachhaltiger Gewächshausbau

on

Den Traum vom eigenen Gewächshaus habe ich schon länger. Doch ein gescheites Gewächshaus kostet eine Stange Geld. Geld, dass ich nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Die billigen Gewächshäuser bringen auch nichts, die fliegen uns gleich wieder um die Ohren. Hier im Garten weht ein heftiger Wind durch den Kamineffekt. Das liegt an den Appartmenthäusern direkt neben uns. Wie in einem Windkanal fegt hier der Wind durch, wie man an der schrägen Blutpflaume leider allzu deutlich sieht. Es muss eine Alternative her.

Material Sammlung

Beim Streifen durch Schopf, Gartenhäuschen und der Garage sind mir ettliche Schätzchen aufgefallen. Viele sind noch aus dem Kleingarten. Bei unserem Auszug habe wir damals Folien, Hohlkammerplatten, Erdanker und Bauhohlz ausgegraben, abgeschraubt und mitgenommen. Seit Jahren stehen die hier nun rum. Es wird Zeit, sie wieder zu verwenden.

Jetzt wird gespengelt
Bereits jetzt ist das Mirkoklima wärmer
Bereits jetzt ist das Mirkoklima wärmer.

Schön kann ich nicht, aber selten. Also stückle ich mir mein individuelles Gewächshaus zusammen. Bewaffnet mit Akku Schrauber, Tacker und auch Gaffertape lege ich los. Der Tomatenunterstand ist das stabile Grundgerüst, der hat immerhin schon ein Dach. Nicht ganz einfach die Folie anzubringen. Gerade bei starkem Wind. Irdenwie ist alles schief und krumm. Die Folien und Hohlkammerplatten sind auch nicht lang genug. Deshalb gibt es an zwei Seiten auch Strohballen. Komplett dicht ist er/es noch nicht, frostsicher schon gar nicht.

Auch Badener können sparsam

Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner Arbeit. Habe ich doch in Badischer Tradition sparsam gewirtschaftet. Bis auf eine Schachtel Unterlegscheiben habe ich nichts gekauft für dieses Bauprojekt. Selbst die – verschiedensten – Schrauben stammen aus dem Sammelsurium meines Mannes. Der kauft für jedes seiner Projekt eine neue Schachtel Schrauben, da ist mehr als genug übrig.

Wenn das kein nachhaltiger Bau ist, dann weiß ich auch nicht. Es ist jetzt merklich wärmer im „neuen“ Gewächshaus. Als erstes ziehen die Paprika Pflanzen im Topf ein. Die können hier noch etwas wachsen, bis der erste Frost kommt. In das jetzt innen liegende Hochbeet pflanze ich noch die vorgezogenen Wintersalate. Ich bin gespannt, wie lange meine Konstruktion die Kälte abhalten kann.

Hinter dem Gewächshaus ist mein Bienenhotel. Auch das wird erweitert mit Recycelten Materialien. Beim Umbau des Badezimmers ist einiges an Ziegelsteinbruch angefallen. Das staple ich jetzt schön unordentlich auf. Auf das im nächsten Jahr endlich mal Glühwürmchen auftauchen mögen. Ja, ich liebe meinen Garten