Heute sind es zwei wurzelnackte Spalierobstbäume, welche in den Gartenboden sollen. Der Erste war relativ schnell gepflanzt und er steht schmuck da. Zuvor habe ich von allen relevanten Fenstern und Liegestuhlpositionen die Sicht geprüft und für gut befunden. Ich muss doch wissen, ob ich auch weiterhin einen guten Blick auf den Hausgarten haben.
Die Pflanzung des ersten Baumes ist ohne Probleme schnell erledigt. Bevor ich anfange zu graben, stelle ich den Topf an den richtigen Platz. Dann umsteche ich um den Topf mit einem Mindestabstand von 10 cm ab. Die Grasnarbe wird abgehoben und die ausgehobenen Erde bereit gelegt für Pflanzung. So, Baum Nummer eins, ein Apfelbaum, sitzt. Beim zweiten Baum, eine Birne, treten Probleme auf. Bereits beim Abstechen komme ich nicht in den Boden hinein. Beim buddeln mit der kleinen Handschaufel habe ich dann nicht nur eine Menge Bauschutt und Glasstücke gefunden, sondern auch noch ein vitales Ameisennest. Na Mahlzeit! Auch nach einiger Recherche kann ich nicht herausfinden, ob ich überhaupt den Baum an einer Stelle pflanzen kann, an der sich ein Ameisennest befindet. Klar, Ameisen siedeln Blattläuse an und sicherlich auch auf einem Apfelbaum, aber schaden sie auch den Wurzeln? Gegen Blattläuse hilft eine Jauche aus Brennnesseln, Marienkäfer Larven oder Kapuzinerkresse. Doch wenn die Wurzeln kaputt sind, gibt es kein Heilmittel mehr.
Zumindest habe ich das Loch ausgehoben. Leider dabei auch viel Müll ausgebuddelt. Mich beschleicht das Gefühl, dass dieser Garten seit Generationen als Müllhalde verwendet wird. Alte Dachziegel, Ziegelsteine und mehr lassen sich ja so auch viel kostengünstiger entsorgen. Warum also auf die Bauschutt Deponie fahren? Mann, nicht nur die Schwaben können sparen. Die Pflanzung des zweiten Spalierobstbaumes wird erst einmal vertagt, bis ich eine Antwort gefunden habe.
Bei der Wahl zwischen normalem Obstbaum und Spalierobstbaum habe ich mich für letzteres entschieden, obwohl wir hier auch Platz hätten für einen Hochstamm. Diese Ziehform kann man platzsparend auch in kleinen Gärten unterbringen. Für mich entscheidend ist aber, das die Früchte später leichter zugänglich sind, auch für unsere Kinder. Und es deutlich schneller geht, bis sie die ersten Früchte tragen. Allerdings werden Spalierobstbäume selten älter als 10 Jahre alt. Sie sind viel schneller erschöpft. Diese Bäume sind also eher Naschpflanzen für Groß und Klein.
Mir gefallen auch die Hochstamm Obstbäume. Sie können deutlich älter werden als die Spalierobstbäume. Sie brauchen aber auch sehr lange, bis sie die ersten Früchte tragen. 10 Jahre sind keine Seltenheit bis zum ersten genießbaren Apfel oder Birne. Bis dahin sind die Kinder aus dem Haus.