Kürbis Ernte aus dem Hochbeet

Hokkaido Kürbis Ernte
Hokkaido Kürbis Ernte

Die Sommer der letzten Jahre waren einfach viel zu heiß. Besonders für die empfindlichen Kürbispflanzen. Die empfindlichen Kürbis Pflanzen wollten nicht richtig wachsen und lieferten nur mäßige Erträge.
Mit dieser Erfahrung habe ich im Frühjahr ein neues Hochbeet angelegt. Für eine bessere Kürbis Ernte aus dem Hochbeet. OK, dieser Sommer war dann alles andere als zu heiß.

Im Hochbeet

Aber Die Ernte aus diesem Hochbeet hat mir gezeigt, dass der Standort super funktioniert. Das Hochbeet selber ist bis zur Erdoberfläche die meiste Zeit des Tages abgeschattet. Dieses Jahr kann mich vor Kürbis schier nicht retten. Besonders Produktiv waren zwei Hokkaido Pflanzen. 15 Hokkaido Kürbis haben alleine diese zwei Pflanzen hervor gebracht.

Ein Hochbeet für den Kürbis

Die Sonne scheint hier nur Vormittags bzw. im Hochsommer bis 2 Uhr Nachmittags direkt auf das Beet. Gute Nährstoff Versorgung und ausreichende Bewässerung haben die Kürbispflanzen wuchern lassen. Zumindest die Blätter und auch Blüten. Zeitweise gab es kein Durchkommen in dieser Gartenecke.

Bei der Anzahl der Kürbis hätte es ein wenig mehr sein können. Zumindest beim Hokkaido und dem Butternut. Das sind die beiden Kürbissorten, welche wir am liebsten essen. Bei den Hokkaido gab jeweils nur einen Kürbis pro Pflanze. Etwas mager. Die Butternut Kürbis sind zudem winzig geblieben. Die Bestäubung und damit das Fruchtwachstum hat viel zu spät statt gefunden.
Zur Info: Aus den weiblichen Blüten – erkennbar an den kleinen Fruchtansatz unterhalb der Blüte – wachsen nur Früchte, wenn sie zuvor befruchtet wurden.

Befruchtung
Befruchtung Kürbisblüte.

Dabei hatten die Insekten ihre helle Freude an diesem Beet. Oft konnte ich gleich mehrere, wild wühlende Bienen und Hummeln in einer Kürbisblüte beobachten. Wirklich witzig. Da wundert es mich noch mehr, dass die Befruchtungs Quote so schlecht war.

Da hilft nur eine „künstliche Befruchtung“. Oder soll ich es Geburtshilfe nennen? Dabei wird der freigelegte Stempel einer männlichen Blüte in den Stempel einer weiblichen gerieben. Diese Form der Befruchtung kann bei allen Kürbisgewächse, auch Gurken und Zucchini helfen die Ernte zu vergrößern.

Booster bei der Kürbisproduktion

Um die Kürbisernte noch zu erhöhen, schneide ich Seitentriebe ab. Im Frühsommer die ersten beiden Seitentriebe. Im Hochsommer dann die Seitentriebe ohne Fruchtansätze. So werden die bereits vorhandenen Kürbis besser versorgt und größer.

Einmal falsch geschnitten
Einmal falsch geschnitten

Blöd nur, wenn man nicht genau schaut und den Seitentrieb MIT Kürbis abschneidet. Kann bei dem Durcheinander schon mal passieren – weiß ich aus eigener Erfahrung. Mir passiert das immer wieder. Ist aber nicht weiter schlimm, wenn sich 6 weitere Kürbis an einer Pflanze entwickeln. Dann werden die anderen Kürbis eben größer. 

Kürbisernte im Oktober

Aber ich jammere auf hohem Niveau. Die Ernte von diesem Wochenende  – Mitte Oktober – ist wirklich reichlich. Das sieht alles so lecker und farbenfroh aus, was sich da auf dem Stuhl angesammelt hat. Eigentlich wollte ich alle Kürbis für die Halloween Deko aufsparen. Doch jetzt habe ich so große Lust auf eine Kürbissuppe. Auch will ich ein „Pumpkin Spice“ ausprobieren. Das ist ein Sirup mit Kürbis, den man in Milchkaffee oder Tee gibt. Mit dem Rest Kürbis mache ich noch Kürbis Scones. Lecker! Und für eine Ofengemüse mit Karotten und Kartoffeln reicht es auch.
Für drei verschiedene Rezepte lohnt es sich den Backofen aufzuheizen.

Dafür verwende ich den äußerst schmackhaften Galeux d’Eysinea. Dieser Kürbis schmeckt sogar roh richtig lecker. Ich esse ihn inzwischen lieber als den Hokkaido. Für alle Rezepte wird der Kürbis zuerst in Spalten geschnitten und im Backofen geröstet. „Geschält“ wird – wenn nötig – immer erst nach em Backen. Die Kürbispalten werden nicht gewürtzt, kein Salz oder Öl. Das kommt alles später. Da wird mir schon beim zuschauen warm ums Herz.

Ursula Schörverth

Kürbissuppe - mit gebackenem Kürbis

Einfaches und sehr leckeres Rezept für eine Kürbissuppe mit frischem Gartengemüse. Schmeckt am besten mit dem Kürbis Galeux d'Eysines oder einem Butternut. Lohnt sich, wenn Reste von einem Ofengemüse übrig sein sollte.
Portionen: 2 Portionen
Gericht: Soup
Küche: Deutsch

Zutaten
  

  • 1 Kürbis Rund 1 kg schwer
  • 300 g Kartoffeln
  • 1 Stange Lauch
  • 20 g Ingwer
  • 1 El Ghee oder Butterschmalz
  • 1/2 Tl Salz
  • 1 l Wasser

Kochutensilien

  • Backofen

Method
 

Kürbis im Backofen rösten
  1. Am leckersten schmeckt der Kürbis - und damit auch die Suppe - wenn er im Backofen geröstet wird. Dazu je nach Größe des Kürbis in 4 oder 8 Spalten schneiden. Die Kürbiskerne entfernen.
  2. Die Kürbisspalten auf ein Gitter legen, darunter am besten ein Backblech einschieben. Der Kürbis wir nicht gewürzt, gesalzen oder mit Öl beträufelt.
    Bei 160°C Umluft nach Bedarf backen, bis die Spalten weich sind. Dauert rund 45 Minuten.
Kartoffel kochen
  1. Kartoffeln schälen und in 1 l Wasser kochen. Salz und Ingwer mit hinein geben.
  2. Weiche Kartoffeln aus der Brühe nehmen, den weichen Kürbis hinein geben. Gut pürieren.
  3. Die Kartoffeln wieder hinein geben. Kartoffeln immer nur mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Ansonsten tritt die Stärke aus und die Suppe wird zu einem Kleister.
  4. Wer keinen Pürierstab zur Hand hat, kann auch den weichen Kürbis zuvor mit einer Gabel zerquetschen.
Und jetzt noch der Lauch
  1. Den Lauch gut waschen und in Ringe schneiden. Das Ghee erhitzen und den Lauch kurz darin anbraten. Danach in die Suppe geben.
  2. Würzen nach Belieben. Wem die Suppe zu dickflüssig ist, kann noch etwas heißes Wasser zuegeben.

Notizen

Ist der Kürbis größer, dann einfach den ganzen Kürbis rösten und nur einen Teil für die Suppe verwenden. Es gibt noch viele weitere, leckere Rezepte für gebackenem Kürbis.
Da werde ich giftig
unreifer Butternut
unreifer Butternut

Noch ein Wort: Immer wieder sieht man die Warnung vor grünen Butternut auf den sozialen Medien. Sie seien (noch) giftig, wenn sie grün sind. Totaler Quatsch. Ein noch unreifer Butternut ist einfach nicht so lecker wenn er noch grün ist. Ob ein Kürbis giftig ist oder nicht, kann man ihm nicht wirklich von aussen ansehen. Das kann man nur schmecken. Ein kleines Stück abschneiden und testen.

Ist ein Kürbis bitter, dann enthält er zuviel Cucurbitacin. Dieser Bitterstoff ist giftig. Daher bittere Kürbis und Zucchini immer sofort entsorgen. Und bitte nicht jeden Schwachsinn glauben, den die Möchtegern Gärtner so verbreiten. Nur für mehr Followerzahlen (genervt sein).