Wir sind zurück aus unserem Jahresurlaub in Norfolk. Und wie in 2018 komme ich zurück in einen Balkon-/Gemüse-/Garten, welcher stark unter Hitze und Trockenheit leidet.
Obwohl Freunde regelmäßig gegossen haben, sind die Erbsen von der Sonne ausgebleicht und die 2. Aussaat der Karotten erst gar nicht aufgegangen. Dafür ist die erste Karotten Aussaat bereits in der Blüte, der sogenannten Notblüte. Die Beete sind voll mit den – zugegeben sehr schönen und bei den Insekten beliebten – Blütendolden.
Die ersten kleinen, grünen Tomaten zeigen schon wieder die Blütenendfäule und die Gurkenpflanzen sind ungewöhnlich klein. Zwar hatten die Gurken Nass von einer Olla. Aber alle Pflanzen leiden unter einem Nährstoffmangel, verursacht durch die Trockenheit. Ob die Gurkensaison noch zu retten ist?
Der Trockenheit trotzen
Ich bin etwas optimistischer über den weiteren Verlauf der Gartensaison. Denn im Gegensatz zum Hitzesommer in 2018 bin ich deutchlich besser gerüstet. Eine Vielzahl an Bäumen und Büschen bringen viel Schatten in den unteren Teil des Gartens. Das empfindlichere Gemüse wird geschützt vor zuviel praller Sonne. Die Erde wird hier nicht ganz so stark ausgetrocknet wie im oberen Teil des Gartens.
Schatten ist wichtig
Der Balkongarten wird inzwischen auch in großen Teilen abgeschattet. Von der südlichen Seite durch den Bambus, von Westen durch eine Weide. Dieser Baum ist hier rein zufällig gewachsen und inzwischen unverzichtbar. Der Gärtner unseres Nachbarn – ja unsere Nachbarn haben alle Gärtner – hatte vor zwei Jahren alle Zweige von diesem Baum gestutzt. Mann, war ich da sauer. Denn ohne den Schatten der Weidenzweige wird es auf der Terrasse für Mensch und Pflanze unerträglich heiß. Sonnensegel alleine reicht einfach nicht. Dabei hatte er es nur gut gemeint.
An der Ostseite ist es der wuchernden Blauregen, welcher die Hitze abhält. Dafür muss ich regelmäßig mit der Gartenschere die Ranken und Blätterflut eindämmen. Sonst wird alles überwuchert vom Blauregen. Dann bekommen die Pflanzen wieder zu wenig Licht. Aber es hilft für das Klima im Balkongarten. Hier oben sieht alles gut aus.
Regentonnen könnten voller sein
Ohne zusätzlichem Wasser aus der Leitung geht es aber bald nicht mehr. Drei Tanks mit je einem Kubkimeter stehen verteilt im Garten und sind svor dem Haus. Weitere, kleinere Regentonnen auf der Terrasse. Mit dem Regenwasser gieße ich nur das Gemüse und ein paar Topfpflanzen. Rasen und Wiese müssen so auskommen, mit den entsprechenden Folgen. Bald ist der Rasen verbrannt und Braun. Erschreckend, dass die Container bereits fast leer sind, am Anfang vom Sommer.
Anfang Mai – vor der großen Auspflanzsaison – waren alle IBC Tanks bis oben hin voll. Jeweils 1000 l, welche jetzt bis auf magere 100 l verbraucht sind. Dabei hat die richtig heiße Phase noch gar nicht begonnen. Naja, eigentlich. An fast 40° C im Juni kann ich mich nicht erinnern.
Mulchen hilft auch beim Wasser sparen
Jetzt verwende ich erst eimal die vertrockneten Erbsen Pflanzen als Mulch für das Beet. Sie helfen hoffentlich den neu eingezogenen Paprika so richtig Gas zu geben. Karotten, Beete und Rettich säe ich noch einmal aus. Jetzt im Juni ist eh die dritte Runde fällig. Ansonsten kann ich nur auf die raren Gewitterfronten zählen und hoffe auf das Naß von oben. Denn Leitungswasser wollte ich nicht in großen Mengen verwenden. Aber wenn es soweit ist, werde ich zumindest das Gemüse damit wässern müssen.