Tja, da war ich mal wieder eine Trendsetterin im Bereich Garten. Wenn auch – mal wieder – rein zufällig.
Heute – einem Maimorgen – habe ich eine blassblaue Blüte auf meinem Rasen gefunden. Es hat etwas gedauert, bis ich heraus gefunden habe, wo diese Blüte herkommt. Denn ich sehe sie zum allerersten Mal. Sie stammt vom KiriKiri bzw. Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa, Syn.: Paulownia imperialis), welcher in der Mitte unseres Gartens steht. Aus gut 5 Metern Höhe ist die Blüte herunter gefallen. Was mir übrigens erst bei einem Blick vom Balkon aufgefallen ist. Von unten sind die Blüten nicht zu sehen.
Invasiver Klimabaum
Ab diesem Jahr ist also unser KiriKiri bereit sich zu vermehren. Da heißt es aufpassen, denn diese Baumart ist für ihre invasive Vermehrung bekannt. Doch ich bin für diesen Baum wirklich dankbar. Er spendet mit seinen riesigen Blättern und seiner stattlichen Größe viel notwendigen Schatten im Garten. In gerade einmal 6 Jahren hat er locker eine Höhe von gut 8 Metern erreicht.
Die vielen Dürren in den heißen Sommermonaten haben ihm nichts ausgemacht. Nur in 2022 waren seine Blätter im August angetrocknet. Durch seine schnellwüchsige und robuste Art gilt er für Viele bereits als Klimabaum oder Retter des Klima. Er bindet in kurzer Zeit relativ viel CO2, benötigt nicht viel Wasser und spendet Schatten.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Trotzdem sollte man wissen, auf was man sich mit so einem KiriKiri einlässt. Denn er wird riesig, ist daher nichts für kleine Gärten. Jetzt kommt noch die Vermehrungswut hinzu. Dinge, die wir vorher nicht wussten. Denn auch dieser Baum ist – wie so vieles bei mir im Garten – ein reines Zufallsprodukt.
Und wieder ein Zufall
2016 hatte ich mir eine schöne Magnolie geholt und eingepflanzt. Leider hat sie den ersten Winter nicht überstanden. Im darauf folgenden Frühjahr zeigte sich ein zartes Stämmchen neben der kaputten Magnolie. Natürlich dachte ich, es sei wieder die Magnolie.
Misstrauisch wurde ich erst im darauf folgenden Jahr, als sich die monströs anmutenden Blätter zeigten. Zu dem Zeitpunkt war das Bäumchen schon 3 m hoch – krass. Wir vermuten, dass sich ein Samen des KiriKiri im Pflanztopf der kaputten Magnolie versteckt hatte. Um dann bei Gelegenheit einfach auszutreiben.
Keine Magnolie
Nach einer Bildsuche im Internet kam ich dann auf den KiriKiri. Seit dem schauen wir diesem Baum beim wachsen zu. Und ja, er ist uns ans Herz gewachsen. Ganz besonders wegen seinem Schatten, welcher den Aufenthalt im Garten im Hochsommer überhaupt erst möglich macht. Es ist mir auch egal, dass ich wegen diesem Baum (und dem Perückenstrauch) nicht die volle Punktzahl bei der Bewertung von „Natur im Garten“ erhalten habe. Als sogenannte Neophyt hat er in diesen Listen keine Mehrwert für die Natur bei uns.
Der KiriKiri ist ein prägender Bestandteil im Garten und gehört inzwischen einfach dazu bei uns. Doch uneingeschränkt empfehlen kann ich ihn nicht. Man sollte wissen, worauf man sich bei einem KiriKiri einlässt. Ich geh jetzt mal den KiriKiri umarmen.