Aronia – Beere für die Wildhecke

Apfelbeeren Busch unterm Kirschbaum.
Apfelbeeren Busch unterm Kirschbaum.

Seit 2018 wächst bei uns im wilderen Gartenteil eine Aroniabeere bzw. Apfelbeere. Die Pflanze war ursprünglich Teil einer ganzen Wildobsthecke. Zusammen mit Schlehe (Prunus spinosa) und Felsenbirne (Amelanchier ovalis) hatte ich sie hier gepflanzt. Die Idee war, in der verwilderten Ecke des Hausgartens eine Nahrungsquelle für die heimische Faune zu schaffen. Damit sich Insekten, Vögel und Kleinsäuger an Blüten und Früchten satt fressen können. Das Aronia auch gesund für den Mensch ist, gar als gesundes Superfood in manchen Kreisen gehandelt wird, habe ich erst später erfahren.

Leider sind die Felsenbirne und auch der Schlehen Busch eingegangen. Warum, dass kann ich nicht sagen. Vielleicht waren es mal wieder die Wühlmäue. Wobei ich nicht so wirklich böse darum bin, dass sie nicht anwachsen wollten. Beide Heckenarten bilden wirklich fiese Dornen an ihren Zweigen. In einem Garten, in dem sich Kinder durch die Hecken schlagen, ist das nur suboptimal. Deshalb zögere ich noch, sie ein weiteres Mal zu pflanzen. Vielleicht werde ich zumindest die Felsenbirne in ein paar Jahren noch einmal anpflanzen.

Ohne Dornen
Müsli Aronia Nachtkerze
Müsli mit Aronia und Nachtkerze.

Die Aronia erfreut mich hingegen von Anfang an. Die Anfangs nur 30 cm hohe Pflanze wächst recht langsam, dafür zuverlässig. Selbst in den Hitzesommern hat sie Beeren geliefert. Letztes Jahr habe ich alle Beeren hängen lassen für die Tiere im Garten. Durch die Trockenheit waren es eh nicht viele. Dieses Jahr ist der inzwischen recht stattliche Busch so voll, dass ich mal wieder eine Schüssel voll von den kleinen, schwarzen Äpfelchen ernten kann.

Blüte im April

Meist gegen Ende April blüht der inzwischen stattliche Busch. Dann liegt ein süßlicher Duft in der Luft rund um die kleinen Dolden von 20-30 Blüten. Der ganze Busch summt und brummt. Das ist so schön anzusehen.

Wirklich „Arbeit“ macht der Busch nur im Spätsommer, wenn die Miniäpfelchen reif sind und geerntet werden können. Er wird von mir nicht gedüngt, ich schneide ihn auch nicht zurück. Er darf wuchern, wie er will. Nur wenn sich wieder eine der wilden Brombeeren durch die Zweige schlängelt, wird diese ausgebuddelt. Ansonsten ist dier Busch pflegeleicht und robust.

Essig, Likör oder Getrocknet

Die Beeren sind sauer und leicht mehlig, haben dafür einen feinen Nachgeschmack von Mandel. Finde ich sehr lecker.  Ich nasche sie gerne frisch vom Busch. Die meisten Beere werden aber getrocknet für Müsli und Yoghurt.
Rund eine Hand voll setzte ich mit meinem selbst gemachten Apfelessig an. Daraus wird ein fruchtiger Essig, der sehr gut zum Feldsalat im Winter passt.
Ein Likör könnte mit den Aronia auch angesetzt werden, doch wir trinken keine Liköre. Das lohnt sich nicht.

Marmelade aus den Beeren zu kochen lohnt sich auch nicht. Ehrlicherweise bin ich nicht so begeistert aus diesem gesunden „Superfood“ eine weitere Süßigkeit herzustellen. Der Marmelade Schrank ist bereits gut gefüllt. Daher nehme ich nur ein paar Hundert Gramm Aronia und mache sie in das Pflaumenmus. Das brauchen wir für die Weihnachtsbäckerei – davon kann man nie genug haben!

Was ich noch nicht ausprobiert habe – das aber auf dem Zettel steht – getrocknete Apfelbeeren mahlen und über Muffins streuen. Muss noch ein wenig tüfteln, aber ich stelle mir das sehr lecker vor.