Wurmkiste und Wurmtee

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Ende Juni ernte ich meinen ersten Wurmhumus aus der Wurmkiste. Den Wurmhumus bringe ich mit dem Gießwasser aus. Je drei Esslöffel mit dem Humus kommt bei mir in eine 10 L Gießkanne. Das zusätzliche Wasser – gesammeltes Regenwasser – wird dankend angenommen von den Pflanzen im heißen Balkongarten. Gerade jetzt, wo die Fruchtbildungen so richtig im Gange ist.

Diese Variante des Wurmtee ist eine nachhaltige und organische Form der selbst hergestellten Düngung. Ich kann jetzt schon sagen: Die Wurmiste ist eine große Bereicherung für meine gärtnerische Tätigkeiten – überall.

Werdegang meiner Wurmkiste ab Dezember 2021

Jetzt habe ich auch eine Wurmkiste. In ihr werden die meisten Gemüseabfälle aus der Küche zu hoch effektivem Wurmtee und Wurmhumus verarbeitet. Die fleißigen Helfer sind Kompostwürmer – keine Regenwürmer – wie sie auch in einem klassischen Komposthaufen zu finden sind. Klar, bei uns im Garten sitzt auch ein Kompost Haufen. Aber das Mensch ist faul, die Küchenabfälle einfach in eine Wurmkiste zu packen ist mit viel weniger Aufwand verbunden.

Genau wie bei Familien ohne eigenen Garten plane ich den Kompost aus der Wurmkiste überwiegend im Balkon Gemüse Garten einzusetzen. Praktisch, dass vor allem Wurmtee durch der Arbeit der Kompostwürmer entsteht. Wurmtee ist die Flüssigkeit aus dem eingebrachten Biomaterial, welches von den Würmern verdaut und ausgeschieden wurde. Er ist voll mit vielen tollen Inhaltsstoffen und Mikroorganismen. Der Wurmtee tropft in einen Auffangbehälter unter der eigentlichen Wurmkiste.

Viele tolle Inhaltsstoffe

Wieviel Stickstoff, Phospor und Kalium im Wurmtee und Wurnhumus zu finden ist – das liegt an dem eingebrachtem Gemüse und Pflanzenmaterial, welches in die Wurmkiste wandert. NPK – wie es auf den Dünger Packungen bezeichnet wird – kann nicht von den Würmern produziert werden. Das, was den Wurmbeitrag so wertvoll macht sind andere Inhaltstoffe. Zusätzlich wird auch Mineralien und Urgesteinsmehl an die Kompostwürmer verfüttert.

Bei der industriellen Kompostierung wird mit der sogenannten Heißkompostierung gearbeitet. Bei rund 70° C entsteht innerhalb von Wochen aus Pflanzenmaterial Kompost. Dabei werden aber nicht nur unerwünschte Samen zerstört. Auch Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen überleben diesen Prozess nicht.

Im Wurmkompost bleiben diese erhalten und werden sogar noch aktiviert. Das gilt auch für „räuberische“ Nematoden. Diese fressen dann die Wurzel schädigenden Nematoden. Auch den Maden der Trauermücke schädigen diese Nematoden. Der Wurmtee unterstützt dadurch und durch eine leichte Düngung die Gesundheit der Setzlinge. Sehr gut, ich werde also in diesem Jahr meine Setzlinge mit den Wurmtee gießen. Letzte Saison sind viele meiner Setzlinge von den Trauermückenmaden an den Wurzeln geschädigt worden. Die Setzlinge sind klein geblieben und haben später fast keinen Ertrag gebracht. 

Zusammen bauen

Bevor es aber soweit ist, muss ich noch ein wenig basteln. Das Bauset von Wurmkiste.at ist schnell zusammen gebaut. Mit dem Holzleim, der auch gleichzeitig die Abdichtung der Kiste ist, hatte ich ein wenig zu kämpfen. Aber das Schrauben ging mir schnell von der Hand. Noch die Rollen dran und schon können die ersten Würmer in die Wurmkiste einziehen. Das „Eisenia Start Mix“ ist voll mit den kleinen, gefräßigen Helfern. Die Würmer werden mit einem Teil des zerkleinerten und befeuchteten Pappkartons in die Wurmkiste gegeben. 

Vorsichtig durchmischen und schon steht die erste Fütterung an. Ich habe die fein geschnittenen Gemüsereste vom Mittagessen extra aufgehoben, ebenso mein Kaffeesatz. Etwas Wasser auf die Pappe-Wurm Masse geben und das Vlies oben drauf. Das verhindert das Austrocknen, denn die Würmer brauchen es feucht. 

Dann heißt es erst einmal warten und fleißig weiter füttern. Den ersten Wurmtee  – die Flüssigkeit aus der Auffangschale – kann ich bereits nach  3 Monaten ernten. Bis zum ersten von Wurmhumus dauert es rund 6 Monaten. Je nachdem, wieviel Gemüsereste gefüttert werden. Ende Juni ist es soweit. Bei mir genau passend für die erste Düngung im Balkongarten.

Im Sommer wird geerntet

Wenn die Wurmkiste halb voll ist, wird ein Korb in die Kiste gesetzt. Ist auch dieser Korb voll, kann der Wurmhumus darunter aus der Kiste geholt werden. Zuerste werden aber alle Würmer mit Gries nach oben gelockt. Denn die möchte ich nicht mit aus der Wurmkiste holen.

Vorsichtig den Korb aus der Wurmkiste holen und auf einer Schale oder Unterlage platzieren, Jetzt heißt es schaufeln. Ich nehme einen normalen Esslöffel. So kann ich den feuchten Wurmhumus heraus holen. Einzelne Würmer gebe ich wieder in den Korb. Alle sind anscheinend nicht den Verlockungen des Gries gefolgt. Zwei große Schüssel Wurmhumus hole ich heute aus der Wurmkiste.
Noch den Inhalt des Korbes in die Wurmkiste schütten, frische Gemüsereste darauf mit den Mineralien und Deckel drauf. Die Würmer dürfen jetzt weiter verdauen.

Düngen mit dem Wurmhumus

So eine Wurmkiste deckt den Bedarf an Kompost und Dünger für einen Balkongarten ohne Probleme.

Im Garten werde ich auch weiterhin „normalen“ Kompost vom Komposthaufen verwenden. Einfach weil ich nicht die benötigte Menge Kompost mit der Wurmkiste produzieren kann. Trotzdem ist der Einsatz selbst von kleinen Mengen Wurmtee im Küchengarten und Hochbeeten sinnvoll. Der Tee wirkt wie eine Impfung. Erst einmal in den Boden eingebracht, vermehren sich die enthaltenen Mikroorganismen und verrichten dort ihren posiviten Dienst. Wer eine Wurmkiste hat braucht keine teuren Mittelchen zur Boden-Aktivierung mehr. Wurmtee und selbst fermentierter Apfelessig sind viel besser.

Eine Investion in eine Wurmkiste lohnt sich in jedem Fall. Hier noch eine Runde Rosenkohl Blätter.


Werbung: Wurmkiste und Starterpaket, weitergehende Informationen zu Wurmkiste, Wurmtee und Humus findet ihr auf www.wurmkiste.at  Dort könnt ihr auch die Wurmkiste in verschiedenen Ausführungen und mit dem Starter Kit kaufen.