Die Blätter der Pfefferminz habe ich schon immer gerne getrocknet. Für einen kuscheligen Kräutertee im Winter. Doch nur Pfefferminztee – das ist mir schon lange zu langweilig. Kräuter für Gartentee findet sich immer und überall im Laufe des Gartenjahres.

Bekannte, wie Thymian oder Salbei. Oder eher unbekannte, wie das Chinesische Gewürzkraut oder die Indianernessel. Ständig kommen Kräuter, Blumen und Pflanzen hinzu. Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile, welche für eine Gartentee-Mischung geeignet sind. Bei einem Spaziergang durch den abendlichen Garten im Herbst ist mir aufgefallen, wie vielfältig die Auswahl in den letzen Jahren geworden ist. Es wird Zeit für eine neue Gartentee Mischung.
Tee-Kräuter vielfalt
In eine Gartenteemischung kommen nicht nur Kräuter, wie der Chinesische Gewürzstrauch, Pfefferminz oder die Verbene. Ich verwende auch gerne die Blüten von Wildblumen und Stauden. Selbst als Unkräuter benannte Pflanzen, passen sehr gut in einen Gartentee. Zum Beispiel Brennnessel und Spitzwegerich, die gerne überall wachsen. Dazu noch Nachtkerzenblüten, Aroniabeeren und Blätter von Himbeeren. Es gibt so viele Möglichkeiten, welche sich vielfältig variieren lassen.
Kräuter ernten
Geschnitten oder geerntet werden die Blätter der Kräuter bei mir von Anfang Juli bis hinein in den Oktober. Je nachdem, was gerade blüht oder im vollen Saft steht. Da bei mir der Genuss im Vordergrund steht – nicht die sehr wohl beinhaltete Heilkraft – achte ich nicht ganz genau auf die beste Erntezeit von Kräuter. Was wichtig ist: Die Kräuter unbedingt an einem trockenen Tag schneiden. Mindestens zwei Tage nach dem letzten Regen.

Die Büschel trage ich dann nicht gleich ins Haus. Auch im Oktober bleiben die Zweige mindestens noch ein Tag im Freien. So können kleine Bewohner flüchten. Im Sommer bleiben die Kräuter gerne draußen, unter dem Sonnenschirm am Tisch. Der beste Platz zum Trocknen. Im Herbst geht es nach drinnen ins Wohnzimmer. Hier trocknen Shiso, Salbei, uvm. und verströmen dabei ihren wohltuenden Duft. Ich liebe die Kräuterecke mit den Büscheln.
Ideen zur Tea Time

Mehr Anregungen, Idee und Rezepte rund um Gartentee, Tea Time, Teekuchen und Sconess findet ihr in meinem Buch “Vesper – Tea Time auf Badisch”
Mein Gartentee
Die Kräuterfachfrau Andrea Heck aus Baden-Baden hat mir eine Teemischung genannt, welche sie als typisch Badsich bezeichnen würde. Ihr könnt diese Mischung in meinem Buch gerne nachlesen. Auf Grundlage dieser Teemischung, habe ich meinen Gartentee kreiert. Mit Blüten und Blättern, welche ausnahmslos aus meinem Garten stammen. Unter anderem mit Blätter von Spitzwegerich und Himbeeren.
Kuschelweich
Eine weitere Mischung nenne ich gerne “Kuschelweich”. Sie macht ein wohliges Gefühl, belebt auf eine sanfte Art und stimmt mich einfach fröhlich. In die Mischung kommen
- die aromatischen Blüten des Purpur Basilikum (Ocimumkil imandscharicum x basilicum ‘Purpurascens’)
- Blätter der Zitronenverbene (Aloysia citrodora)
- und die Blüten eines Lavendel
Die Aromen der drei Zutaten ergänzen sich harmonisch. Dieser Kräutertee ist ein wunderbares Getränk für eine kalten Winterabend, eingekuschelt unter einer Decke.
Zur blauen Stunde
Die blauen Blüten einer Malve färben einen Gartentee himmelblau. Ich habe mir einen Kräutertee zusammen gestellt, den ich “Zur blauen Stunde” nenne. In die Mischung kommen.
- Malvenblüten (malva sylvestris mauretanica)
- Verbene
- Himbeerblätter (Rubus idaeus)
- getrocknete Aroniabeeren (Aronia melanocarpa)
Feiner Kräutertee
Die Blätter des Chinesischen Gewürzstrauch (Elsholtzia stauntonii) ergeben einen feinen Kräutertee. Er beinhaltet bereits von sich aus eine Aromavielfalt. In einer Mischung mit anderen Kräutern geht dieser leicht verloren. Deshalb den Aufguss dieser Blätter am Besten pur genießen.
In der chinesischen Medizin wird er oft gegen Husten und Erkältung getrunken.
Der chinesische Gewürzstrauch ist für mich auch eine Klimataugliche Pflanze. Sie ist winterhart und trockenresistent. Zwei tolle Eigenschaften für eine Pflanze, welche auch als Zierstaude bzw. Edimental eine tolle Figur im Garten macht. Achtung: Nicht verwechseln mit dem Gewürzstrauch (Calycanthus floridus). Der ist giftig!
Pfefferminztee
Natürlich darf auch der Pfefferminztee nicht fehlen. Die getrockneten Blätter der Pfefferminz brühe ich gerne mit frischeb Blättern vom Cardamom und der Kaffirlimette auf. Beide Pflanzen müssen im Haus überwintern und sind immer frisch verfügbar.
- Pfefferminz (Mentha x piperita)
- Cardamom Blätter (Zingiberaceae)
- Kaffir Limetten Blätter
Dadurch erhält der Aufguss eine würzig-fruchtige Note. Sehr lecker und auch hervorragend geeignet als Stimmungsaufheller an einem trüben Novemberabend. Eine weitere Variante sind Pfefferminz und Zitronenverbene (Aloysia citrodora). Erfrischend, im Sommer wie auch im Winter.
Selbstversorger bei Tee

Draußen ist es össelig. Nebel und der erste Schnee lassen mich lieber drinnen auf dem Sofa sitzen. Ein wenig “Garten” habe mich mir im September nach drinnen gebracht. Ein selbst gemachter Kräutertee mit eigenen Zutaten. Darin sind
- Brennnessel (Urtica)
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Himbeerblätter (Rubus idaeus)
- Orangenminze (Mentha x piperita var. citrata)
- Nachtkerzenblüten (Oenothera)
- dazu noch Zitronenverbene bei Belieben
Die gesammelten Blüten und Blätter habe ich in einem Automat getrocknet. Dieser Kräutertee macht ein wohliges Gefühl bei mir aus den verschiedensten Gründen. Er ist definitv giftfrei und nachhaltig. Macht ihr auch euren eigenen Kräutertee?
Mach deinen eigenen Kräutertee
Das waren jetzt nur vier von vielen verschiedenen Möglichkeiten sich einen eigenen Kräutertee, Gewürztee oder auch Gartentee zu kreieren. Übrigens wachsen all diese Pflanzen auch in einem Kübelgarten oder Balkongarten. Zumindest in Sachen Kräutertee können wir alle auf reine Selbstversorgung umstellen.
