Hügelbeet, Kartoffelturm oder in Reihe

Diese Woche kommen auch die letzten, vorgekeimten Saatkartoffeln in die Erde. Noch stehen sie aufgereiht in Eierkartons am Fenster. In 2020 hatte ich 6 verschiedene Kartoffelsorten angebaut. Besonders die „Nemo“ hat mich überzeugt.  Diese Sorte habe ich in zwei kleinen Hügelbeeten angebaut. Die Erträge konnten sich sehen lassen und ihr Geschmack war hervorragend.

NoDig Methode

Neben dem Anbau in dem Hügelbeet – erstellt nach der NoDig Methode – habe ich auch Kartoffeln ganz konventionell im Beet angebaut und in sogenannten Kartoffeltürmen. Rein vom Ertag liegen Hügelbeet und konventioneller Anbau gleich auf. Ganz wichtig ist die Wasserversorgung, die in 2020 immer wieder ein Problem war. Auch deshalb starte ich in diesem Jahr jetzt nach einer kurzen Regenperiode. Der Boden ist leidlich durchfeuchtet. Der Anbau im mit Stroh ummanteltem Kartoffelturm sah ganz nett aus, hat aber nur wenig Ertrag gebracht.

Mit den Erfahrungen und dem allgegenwärtigem Platzmangel in den Beeten gibt es dieses Jahr gleich drei neue Hügelbeete. Zwei davon taufe ich als „Pop Up Kartoffel Beet“, denn sie werden ganz schnell in Betrieb genommen. Das erste gleich an der Treppe zum Garten. Hierfür einfach eine dicke Schicht Versandkarton auf die Erde legen. Plastik, wie Klebebänder vorher entfernen. Darauf eine Schicht Gartenerde. Es reichen 5 cm, denn die Kartoffeln wachsen nicht wirklich nach unten.

Für eine gute Durchfeuchtung jetzt diese Schicht wässern. Dann werden die Kartoffeln darauf verteilt im Abstand von 25 cm. Dann wieder eine Schicht Gartenerde, so dass nichts mehr von den Kartoffeln zu sehen ist. Hier kann dann auch schon mal Langzeitdünger verteilt werden und anschließend wieder gießen. Nun noch eine Dicke Schicht Kompost. Am Ende hat der Haufen zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von knapp 20 cm. Jetzt heißt es warten.

Sind die grünen Triebspitzen der Kartoffeln knapp 30 cm hoch, kommt noch einmal eine Schicht Gartenerde hinzu. Es wird also angehäufelt. Nach ein paar Tagen kommt noch eine dicke Schicht Stroh obenauf – das Kartoffelbeet wird abgemulcht. So bleibt die Feuchtigkeit in der Erde und vorwitzige Kartoffeln werden nicht grün oder bekommen einen Sonnenbrand. Jetzt heißt es warten und ab und zu gießen bei trockenem Wetter, bis die Kartoffeln reif sind.

Kartoffeltürme

Die nächste Anbauweise sind Kartoffeltürmen. Wie bei den Kartoffeltürmen mit Kokosvlies habe ich bei denen Stroh wieder Schichtweise gearbeitet. Der Rahmen bildet ein Gitter, bei mir Hasendraht. Es geht auch ein Rest Zaun. Der wird zu einem Ring gebogen, 50 cm Durchmesser sollte dieser mindestens haben. Die vorgetriebenen Kartoffeln werden mit den Triebspitzen nach außen aufgelegt und mit Stroh Außen bzw. Erde im Kern des Turmes bedeckt. Das klappt hier mit Stroh sogar leichter, als mit dem Kokosvlies. Auf jede Schicht kommt Dünger, Kompost und eine guten Portion Wasser.

Doch leider war meine Hoffnung auf einen nicht ganz so trockenen Sommer in 2020 leider vergebens. Das Problem: Die Feuchtigkeit des Gießwassers dringt nicht bis in die unterste Schicht. Auch trocknet der mit Stroh ummandelte Kartoffelturm viel schneller aus. So wachsen nur die beiden oberen Reihen Kartoffeln gut. In den unteren Reihen tut sich wenig. Aber der schmückende Charakter dieser Türme kann sich wirklich sehen lassen. Insofern werde ich auch wieder welche aufstellen.

Kartoffeleimer

Übrigens habe ich es auch schon mal mit Kartoffeleimer probiert. Sorry, ist nur eine Spielerei, welche nicht allzuviel bringt. Mit etwas Glück holt man die gleiche Menge Knollen heraus, wie man eingepflanzt hat. Dann lieber etwas anderes in die Kübel pflanzen – etwa Cocktailtomaten – und die Kartoffeln gleich essen. Davon hat man mehr.

Die Sorten „Violetta“ und „Highland Burgundy Red“ von 2020 kann ich nicht beurteilen. Der extrem heiße und trockene Sommer hat die Kartoffelpflanzen erst gar nicht richtig wachsen lassen. Auch deshalb achte ich diese Jahr bereits bei der Pflanzung verstärkt für eine gute Wasserversorgung.