Seit der Erfahrung im letzten Winter bin ich überzeugte Verfechterin des Stangensellerie. Im Frühjahr 2018 habe ich zum ersten Mal Knollen- und Stangensellerie selbst bezogen. 3 der fünf Stangensellerie Pflanzen habe ich im Balkongemüsegarten angesiedelt. Wo sie dann über Sommer und Winter die ganze Zeit im Freien standen.
Hart im Nehmen
Ich war selbst überrascht, wie hart im Nehmen diese Pflanzen sind. Frost und Schnee haben ihnen nichts auf Dauer antun können. Ich konnte selbst den ganzen Winter überregelmäßig Stangen für die Küche pflücken. Je nach Bedarf für die Suppe oder eine Tomatensoße. Es tut gut, auch mal etwas anderes als Kohl im Winter frisch zu ernten. Auch habe ich lieber einzelne Selleriestangen, als eine große Knolle. Von der dann immer Stücke herum liegen, weil man einfach nicht alles auf einmal aufbrauchen kann.
Sellerie braucht Licht
Logisch, das auch im Frühjahr 2019 wieder Stangensellerie Samen zur Aussaat bereit lagen. Neben dem „Pascal“ war das auch der schmucke Stangensellerie „Chinese Pink“. Damit die Samen besser aufgehen, haben sie zuerst für 24 Stunden ein Wasserbad genommen. Dann einfach auf die Erde auflegen. Sellerie ist ein Lichtkeimer. Aussaat feucht halten und warten. Es dauert. Im Mai ging es dann nach draußen. Hier haben sich die Stangensellerie Pflanzen gut gemacht, wobei die „Chinese Pink“ etwas kleiner geblieben sind. Dafür haben sie einen feineren Geschmack.
Wer ein wenig länger auf den Sellerie Geschmack warten kann, der kann direkt in den Kübel Anfang April aussäen. Aussaat immer feucht halten und später – so ab Juni – die Keimlinge vereinzeln. So lange die Sonne nicht darauf brennt, funktioniert auch das sehr gut.
Bis in den Mai ernten
Bis Anfang dieser Woche konnte ich dann regelmäßig einzelne Stangen pflücken. Ich mache sie gerne in Tomatensoßen und Suppen. Oder klein geschnitten in den Salat. Nun aber hat der Frost im Balkongemüsegarten gewütet. Der pinke Sellerie ist etwas empfindlicher. Da ich mir nicht sicher bin, ob er es übersteht, habe ich ihn schnell beerntet bis auf den Kern. Stangen und Blätter habe ich zusammen mit Meersalz grob püriert am Holzofen getrocknet. So kann ich den leckeren Geschmack vom Sellerie als Würzsalz weiterhin für Soßen und Suppen verwenden.
Übrigens: Der „Pascal“ hing nach dem Frost etwas durch. Hat sich aber schnell wieder erholt und ich konnte ihn beernten, bis er im Mai in die Blüte gegangen ist.
Sellerie ziehen
Equipment
- Frisches Saatgut "Pascal" oder "Chinese Pink"
- Anzuchtbox mit Haube
- Anzuchterde
Materials
- 1 Tl Sellerie Saatgut so frisch wie möglich
- Wasser
- 1 Anzuchtbox mit Haube
- Anzuchterde
Anleitungen
- Zuerst die Samen für 24 h in Wasser einweichen. Dann keimen die kleinen, feinen Samen besser.
- Anzuchterde in die Anzuchtbox geben, gut anfeuchten und glätten. Samen auf die geglättete Anzuchterde auflegen. Da sie so klein sind, ist das etwas schwieriger, aber sie sollten mit etwas Abstand auf der Erde liegen. Vorsichtig andrücken und Haube aufsetzen.
- Regelmäßig vorsichtig gießen mit einer Blumenbrause, so dass die Samen nicht davon schwimmen. Es dauert mindestens drei Wochen, bis sich die ersten kleinen, feinen Hälmchen zeigen. Nicht austrocknen lassen.
- Wenn die Setzlinge 8 - 10 cm lang sind, können sie pikiert werden. Gerade beim Knollensellerie dürfen nur die feinen Würzlchen in die Erde. Der Wurzelansatz muss über Erdniveau gesetzt werden.
- Anfang Mai wird ausgepflanzt. Mit organischem Stickstoffdünger wie Hornspäne oder Schafwolle pflanzen. Wieder Wurzelansatzt über Erdniveau!
- Als Starkzehrer braucht Sellerie noch mindestens zwei Düngergabe. Dazu eine verdünnte Salzlösung (1 Tl Salz auf 1l Wasser).
- Beim Knollensellerie Wurzelansat immer wieder etwas freilegen. Das fördert den Knollenwachstum.