Mitte Juni ist die Erntezeit für die Erbsen bei uns im Garten. Die verschiedenen Sorten hatte ich im März in die Erde gebracht bzw. im Haus vorgezogen, beschrieben im Beitrag „Erbsen“.
Inzwischen baue ich Palerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen – auch Kefe genannt – in meinen Gemüsebeete an. Alle haben unterschiedliche Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten. Die große Vielfalt ist in den Tellern allerdings verloren gegangen, nachdem in der industriellen Agrarwirtschaft nur die Markerbse eine große Rolle spielt. Die Markerbse lässt sich gut einfrieren und ist inzwischen „die“ Erbse. Sie wird kurz vor der Vollreife geerntet und muss sofort weiter verarbeitet werden, da sie ansonsten ihre leichte Süße verliert.
Die Palerbse wird vollreif geerntet und hat einen höheren Stärkeanteil. Sie ist nicht so süß, kann aber schon früh im Jahr ausgesät werden, da sie auch leichte Nachtfröste verträgt. Außerdem kann sie im Gegensatz zu allen anderen Erbsen getrocknet werden.
Ich habe ehrlich gesagt etwas gebraucht und alles für mich zu sortieren. Deshalb hier nochmals (auch für mich) etwas strukturierter der Versuch mal Licht in den Erbsendschungel zu bringen. Aus der Sicht einer Hobbygärtnerin natürlich.
Palerbse | Markerbse | Zuckererbse / Kefe |
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frühe Aussaat ab Anfang März | Aussaat ab April, vertragen keine Fröste | Aussaat Ende April, im Balkongarten auch früher |
Stärkehaltig, grün bis gelb, zum trocknen geeignet, immer glatt und rund | Müssen geerntet werden solange die Hülse grün ist. Sofort nach der Ernte weiter verarbeiten, nicht trocknen lassen | Hülsen ernten bevor sich Erbsen bilden. Je nach Sorte können die noch unreifen Erbsen noch verzehrt werden. |
Getrocknete Erbsen können für Eintöpfe verwendet werden. Über Nacht einweichen. | Getrocknete Erbsen können nicht mehr in der Küche verwendet werden. | Sofort weiter verarbeiten, kurz andünsten |
Mark- und Palerbse haben eine zähe Innenhaut in der Hülse. Das ist der große Unterschied zur Zuckererbse. Pal und Markerbsen auf dem Feld zu unterscheiden ist hingegen schwierige. Zwar können Markerbsen auch runzlig sein, aber nicht alle Sorten. Der große Unterschied zeigt sich erst nach dem Trocknen der Erbsen. Palerbsen werden beim Kochen wieder weich, Markerbsen nicht und sind daher nicht mehr genießbar. Also immer alles schön beschriften im Gemüsebeet.