Wer sät, der darf auch Ernten. Eben eine Gurken Ernte. Endlich läuft es mal wieder mit dem Anbau von Gurken (cucumis sativus) bei uns. An vier verschiedenen Orten haben ich 6 unterschiedliche Gurkensorten eingepflanzt oder direkt gesät. Sowohl im Gemüsebeet bzw. Hochbeet, als auch in verschiedenen Pflanzkübel und Container.
Das haben sie am liebsten

Gurken sind eigentlich Mimöschen. Net zu warm, net zu kalt, net zu trocken, net zu nass und schön lockerer muss der Boden sein. Gut versorgt mit Nährstoffen. Aber bitte nicht zu aggresiv. Denn die Gurkenwurzeln sind echt empfindlich.
Dieses Jahr habe ich vor allem eines beherzigt: Die Gurken stehen die meiste Zeit im Halbschatten und sind gut versorgt mit regelmäßigen Flüssigkeitsgaben. In diesem regenreichen Jahr überhaupt kein Problem. In anderen Jahren hat das nur mit einer Olla direkt neben den Wurzeln funktioniert. Dieses Jahr wäre eine Olla im Kübel nicht nötig. Denn ehrlich gesagt war es für die Gurkenpflanzen im Kübel schon wieder zu viel Wasser.
Immer schön im Mittelmaß
Ja, auch ein zuviel an Wasser mögen die Gurken nicht. Sie können dann nicht mehr ausreichend Mineralien aufnehmen, die Blätter werden gelb. Ich habe mit Urgesteinsmehl gegen gesteuert und jetzt läuft die Produktionsmaschine wieder. Jeden Tag landen einige der Gurken im Erntekörbchen.
Gurkensorten
Wie bei den Tomaten haben wir auch unsere Klassiker bei den Gurkensorten. Natürlich probiere ich auch immer wieder andere Sorten aus. Wie zum Beispiel die Horngurke oder Kiwano (Cucumis metuliferus) und die “Inkagurke”. Diese beiden Sorten haben mich überhaupt nicht überzeugt, aber ich musste sie mal ausprobieren.
Sorten, welche mich sehr wohl überzeugt haben, sind:
- Zitronengurke
- Schlangengurke “Silvia”
- Einlegegurke “Conny”
- Cornichon “Fin de Meaux”
- Cucamelon
- Einlegegurke “Vorgebirgstraube”
Cucamelon
Von der Pflanzung bzw. Aussaat, bis zur Ernte dauert es rund zwei Monate. Wenn dann die Ernte los geht, werden die meisten Gurken einfach direkt weg gesnackt. Besonders die Cucamelon – sie sehen aus wie kleine Wassermelonen – schaffen es nicht bis in die Küche. Mehr Infos zu den Cucamelon findet ihr im Blogbeitrag. Denn diese Gurkensorte ziehe ich bereits ab Februar/März vor. “Cucamelon – Mini Gurke“
Selbst die Gurken, welche eigentlich zum Einlegen gedacht sind, werden gleich verspeist. Auch wenn sie mit ihren kleinen Stacheln wirklich wehrhaft sind. Ich habe mir schon viele dieser fiesen Pickser aus den Fingerspitzen gezogen. Hält mich aber nicht davon ab die nächst Gurke zu ernten.
Meine Kids waren ganz perplex, dass Gurken so stachelig sind. “Mama, warum haben die Gurken aus dem Supermarkt keine Stacheln?” Tja, entweder sind die abgezüchtet oder entfernt worden.
Essiggurken einlegen
Wenn mal doch genügend der Einlegegurken übrig bleiben, lege ich sie als Essig-Gurken ein. Das größte Problem ist Momentan eine ausreichende Mengen an Einlegegurken auf einmal zusammen zu bekommen. Bei uns verschwinden die Gurken einfach zu schnell.
Bevor es ins Glas geht, werden die Gurken in einem Salzbad präpariert. Auf 1 Liter kaltes Wasser kommen 100 g Salz. Die Gurken an einem kühlen Ort für 12 Stunden ziehen lassen, aber nicht länger als 15 Stunden. Jetzt sind die Gurken bereit um ins Einmachglas zu wandern. Ich verwende Schraubgläser mit geradem Rand.
In die meisten Gläser kommen Dillblüten oder Samen, Senfkörner und Knoblauch. Dill und auch Knoblauch wachsen ja ebenfalls im Garten und Balkon Gemüse Garten. In der Erwachsenen Version kommt auch mal eine Chili mit hinein. Für die Burgervariante schneide ich größere Gruken in Scheiben oder Streifen. Je nach Geschmack kann mit Wachholder, Pfeffer, Chili, Kümmel oder auch Rettich Stücken variiert werden.
Ich habe auch schon Koriander Körner ausprobiert. Klar, dafür muss man Koriander mögen. Mir schmecken sie alle – sind ja auch selbst gezogen und eingemacht.
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Die Gurken werden knackiger,wenn sie für 12 Stunden in einem Salzbad ziehen. Nicht länger!100 g Salz auf 1 l Wasser.
- Die Gurken zusammmen mit Dill, Senfkörner, Knoblauch und weiteren Gewürzen in die Gläser schichten. So dicht wie möglich.
- Wasser, Essig, Zucker und Salz zusammen aufkochen und rund 5 Minuten köcheln lassen. Den kochend heißen Sud dann über die Gurken in die Gläser füllen. Er sollte die Gläser komplett befüllen.
- Ich mache meine Gläser immer im Backofen haltbar. Gläser kommen in ein Wasserbad und bei 120° C in den Backofen. Wenn die Bläschen in den Gläsern aufsteigen nochmal 10 Minuten im Ofen lassen.
Noch viel mehr
Gurken sind wirklich unglaublich vielfältig. Aber auch sehr wuchsfreudig, wenn sie ich an einem Ort wohl fühlen. Nicht selten findet sich dann eine dicke und rund Einlegegurke an einem Stock, die noch am Vormittag definitiv nicht da war. Macht nichts. Wenn die Gurke nicht bitter ist – was bei zuviel Sonne passieren kann – dann eignet sie sich hervorragend als Schmorgurke. Tipp: Bittere Gurken sofort entsorgen, sie sind giftig.
Schmorgurke
Schmorgurke ist wirklich ein schnelles, leichtes und gesundes Sommergericht. Die inzwischen harte Schale abschälen, die Gurke der Länge nach Vierteln und die Samen mit dem Kerngehäuse heraus schneiden. Die Gurken in mundgerechte Stücke schneiden. Die Gurke wird in Öl angebraten.

Der Geschmack wird am besten, wenn das Öl richtig heiß ist, bevor die Gurke hinein kommt. Dann besteht zwar Spritzgefahr, aber der Geschmack wird richtig gut. Abschmecken mit Salz und Kräutern nach Belieben. Ich mag Kapuzinierkresse und / oder Dill und Estragon. Nach Belieben mit 1 El feinem Essig abschmecken.
