Doch, ja, das Gemüsejahr 2022 war/ist ein Kohl Jahr. Zumindest bei mir hier. Ich bin mir sicher, daß lag am guten Start. Denn dieses Jahr konnte ich die Kohlsetzlinge ab März im Gewächshaus der alten Gärtnerei vorziehen. Dort ist es kühl genug, damit die Setzlingen nicht schießen. Geschützt genug, damit sie nicht vom Frost dahin gerafft werden.
Ab Ende März haben hier die Samen des purpurnen Blumenkohl gekeimt. Im Mai waren die Setzlinge groß genug, um nach Draußen zu ziehen. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt kein freies Plätzchen mehr in den Gemüse- und Hochbeeten. Also standen ettliche Kohlpflänzchen erst mal in größeren Töpfen herum. Bis sich im Juli doch noch ein Platz in den wieder frei werdenden Beeten fand. Hier hatten zuvor die Erbsen gesessen, welche mal wieder in der Hitze verdorrt sind.
Folgefrucht nach den Erbsen
Erbsen gab es nur Wenige zu Ernten. Dafür konnten die Erbsenpflanzen ordentlich Stickstoff in der Erde anreichern. Gut für den Kohl. Das und ein ordentlicher Schluck Wurmhumus haben dem Blumenkohl auch über den Hitzesommer geholfen. Durch den Wurmhumus kann die Erde mehr Wasser speichern. Ende September zeigten sich die ersten purpurnen Röschen.
Eigentlich bin ich keine ausgemachte Blumenkohl Liebhaberin. Doch dieser Purpurne Sorte schmeckt mir und das so gut, dass ich gleich zwei Gerichte daraus mache. Das Wasser, in dem ich den Blumenkohl koche, wird nicht weg geschüttet. Nach den Röschen werden in dem Wasser auch die grünen Blätter und der überraschend zarte Strunk den Blumenkohl gekocht. Es wird also auch nichts weg geschmissen. Dazu noch etwas Stangensellerie und eine Zwiebel. Wenn alles gut weich gekocht ist, wird der Sud püriert. Noch Sojasahne hinzu, etwas würzen und fertig ist das feine Blumenkohlsüppchen.
Blumenkohl blanchiert und Gebraten
Die blanchierten Röschen brate ich als Gemüse an. Diesmal mit einer in Stifte geschnittenen Kohlrabi, damit es für zwei hungrige Personen reicht. Das Gemüse wird auf Couscous serviert. Simpel und wenig gewürzt, schmeckt dieses Gericht mal wieder besonders durch die guten Zutaten, frisch geerntet aus dem eigenen Garten.
Wenn ihr Gemüse nicht selbst anbauen könnt, kauft bitte saisonal und regional.
Noch ein kleines „Schmankerl“: Die Blumenkohl Brätlinge, welche wir im Herbst gerne machen. Mit in die Brätlinge kommen auch alte, trockene Brötchen.
Blumenkohl Brätlinge
Zutaten
- 1 Blumenkohl Kopf, 300 g - 400 g
- 2 alte Brötchen
- 2 Eier
- 1 Paprika
- 100 g gekochter Reis vom Vortag alternativ
- 50-100 g Weichweizengrieß
- 1/2 Tl Salz
- 1 Tl Currypuler
- 1 Zwiebel
- 150 g geraspelter Käse, z. B. Cheddar
- Pfeffer
Anleitungen
- Entweder die Brötchen in Wasser einweichen oder mit einem Häcksler zu Weckmehl verarbeiten.
- Blumenkohl sehr fein schneiden, ebenso die Paprika und die Zwiebel.
- Waren die Brötchen eingeweicht, diese ausdrücken und zerkleinern. Zusammen mit Reis, Eiern und den Gewürzen zum Gemüse geben. Alles gut mit einander verkneten.
- Den Weichweizengrieß nach und nach mit einkneten, bis die Masse nicht mehr zu feucht ist, aber auch nicht zu trocken. Masse 15 Minuten ziehen lassen.
- Brätlinge mit 8 - 10 cm Durchmesser formen, max. 1,5 cm dick. So ist das rohe Gemüse auch nach dem ausbacken durch.In reichlich Sonnenblumenöl auf beiden Seiten goldbrauch ausbacken. Auf Küchenpapier das überschüssige Fett abtropfen lassen und dann noch warm servieren.