Vulkanspargel, Puntarella oder “cicoria aspargus” sind Bezeichnungen für eine Chicorée Sorte, welche bei mir im Gartenjahr 2022 Einzug gehalten hat.
Meine Neuentdeckung für den Gemüsegarten

Entdeckt habe ich diesen besonderen und sehr schmackhaften Salat im Herbst auf dem Wochenmarkt. Die richtig mächtigen Salate lagen dort bei einem Biobauer am Stand. Habe sofort einen gekauft und in mehreren Portionen verzehrt. Alle Pflanzenteile sind essbar.
Besonders lecker sind dabei die noch jungen Triebe im Herz der Salatpflanze. Noch zart und noch nicht so bitter. Angerichtet mit Olivenöl, Zitronensaft und ein wenig Salz, sind sie ein wahrere Hochgenuss für Liebhaber der leicht bitteren Chicorée Salate wie mir.
Der aus Italien stammende Vulkanspargel ist wirklich lecker. Gesgessen wird vor allem das “Salatherz”. Das kann mehr als Handteller Groß werden mit mehreren Trieben im Inneren der Zichorie. Diese Trieben erinnern wirklich an Spargelspitzen. Daher der Name Vulkanspargel.
Klar, dass ich diesen besonderen Salat auch im Garten ziehen will. Die Samen stammen aus Italien und werden wie Chicorée ab Mai bis Ende Juni gesät – in der sogenannten Herbstaussaat. Ich säe ein paar der Samen direkt in eine Lücke ins Hochbeet. Zur Sicherheit kommen noch einige der Samen in eine Schale in meiner Anzuchtstation. Hier unter der Aussentreppe gibt es lichten Schatten. In der nächste Woche soll es wieder 38° C geben und ich befürchte, dass die Aussaat im Hochbeet verbrennen und vertrocknen könnte.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Inzwischen säe ich den Vulkanspargel ab Ende April in kleinen Töpfen einzeln vor. Hier haben sie Zeit sich zu entwickeln und ich kann sie vor zu großer Hitze im Sommer schützen, in dem ich sie in den Schatten trage. Sie würden ansonsten sofort anfangen zu schießen. Erst Ende Juli kommen sie dann in ein Halbschattiges Gemüsebeet.
Bei meinem allerersten Versuch habe ich den Vulkanspargel bereits im Februar vorgezogen. Ich konnte einfach nicht abwarten, nachdem ich die Samen endlich erhalten hatte. Denn sie waren wirklich nicht einfach aus Italien zu bekommen.
Mir war klar, dass das nicht die richtige Aussaatzeit ist. Aber meine Intension war einfach ein paar Pflanzen zu ziehen und von diesen dann eigenes Saatgut ernten zu können. Auch musste ich erst ein paar Erfahrungen mit diesem Salat sammeln. Seit Mai sitzen sie jetzt im Hochbeet und werden langsam größer.
Herbstaussaat ab Juni
Anfang Juni dann die zweite Aussaat des Vulkanspargel, die klassische Zeit für diesen Herbstsalat. Nach meiner Erfahrung mit den verwandten Zichorien Sorten wie Chicorée, ist auch er kein Freund von zu heißen Temperaturen. Sie alle neigen dann zu “Schiessen”. Er braucht nur wenig Flüssigdünger. Bei mir bekommt er zweimal Wurmtee. Er ist resistenter als andere Salatsorten gegen Trockenheit. Nur die pralle Sonne mag er gar nicht.
Die größte Herausforderung ist bei der Sommeraussaat, dass die Saat nicht vertrocknet sondern aufgeht. Schnecken sind zum Glück nicht ganz so begeistert von dieser Salatsorte. Sie verstecken sich nur in den Blattachsen. Schon mal ein großes Plus in meinem Schneckenverseuchten Garten.
Ernte
Drei der Salate haben eine schöne Größe erreicht. Die sanfte Düngunge mit dem Wurmtee hat ihnen gut getan. Die Hitze des Sommers allerdings weniger. Sie sind im ersten Jahr etwas kleiner geblieben als gehofft. Doch bereits im Spätherbst habe ich mir immer wieder ein paar der äußeren Blätter abgezupft für einen Salat. Die “Spargel” Triebe bildeten sich erst sehr spät.
In den beiden eher feuchten Sommer 24 und 25 sind die Pflanzen gut gewachsen. Wobei ich zwei der Pflanzen ganz bewußt in ein “heißes” Beet gesetzt habe. Die Triebe durften hier schießen und ich mir später Samen ernten.
Rezept
Ein Rezept mit Vulkanspargel habe ich mir in Anlehnung an eines für meine Lieblingssalat ausgedacht. Endivien Salat habe ich schon als Kind sehr gerne gegessen. Untergehoben in noch warme Kartoffeln für mich ein wahrer Genuss. Ich bin gespannt, wie euch diese Salatidee schmeckt.

Zutaten
Method
- Kartoffeln kochen und noch heiß schälen. In Stücke schneiden.
- Auf die noch heißen Kartoffeln Salz und Essig geben. Gut durchmengen und stehen lassen. Damit sie Geschmack annehmen können.
- Vulkanspargel Salat und Rucola waschen und in mundgerechte schneiden. Ebenso die Tomate. Zuletzt die Kräuter klein schneiden.
- Wenn die Kartoffeln noch gut warm sind, alle anderen Zutaten unterheben. Bei Bedarf nochmal nachsalzen. Ganz zum Schluß kommt das Öl in den Salat. Den Salat noch mal ziehen lassen und dann genießen.
Mehr Infos im Artikel Salatbar ist noch offen
Zurück im Garten
Der Vulkanspargel kann auch mit kühleren Temperaturen umgehen. Dann wächst er so langsam, dass sich ein schönes Herz bildet. Frosthart ist er aber gar nicht. Deshalb ernte ich Mitte Januar den letzen Vulkanspargel. Saatgut habe ich mir bereits sichern können. Wie erwartetet sind die Pflanzen vom letzten Januar in der Sommer Hitze nur geschossen und haben kein Herz ausgebildet. Dafür haben sie nach der Blüte viele Samen geliefert. Die nächste Aussaat ist gesichert.
Plan
Ich hatte beschlossen im nächsten Jahr an drei Terminen auszusäen, um den für uns besten Aussaatzeitpunkt heraus zu finden. Dabei hat sich die Aussaat in 9er Pflanztöpfchen Anfang Juni als die beste Variante heraus gestellt. Wichtig dabei: Die Töpfchen bleiben bis August im lichten Halbschatten stehen und vor zuviel Hitze geschützt. In einem regnerischen Sommer kommen sie dann ins Beet. Hier entwickeln die Pflanzen dann ihr Herz.
In einem heißen Sommer brauchen sie die kühlste Ecke im Gemüsebeet. Gerne auch abgeschattet. In der prallen Sonne fangen sie sofort an zu schießen und bilden Blüten.
Alle ebenfalls Interessierten sollten ebenfalls mehrere Aussaat Termine testen. Das Klima ist selbst in Deutschland so differenziert, dass es nicht DEN einen einzigen Aussaatzeitpunkt gibt.
