Es ist mal wieder soweit: Die roten Früchte der eigentlich ungeliebten Johannisbeerstöcken sind reif. Fast 4 Wochen später als sonst. Dafür ausnahmsweise gleichzeitig mit anderem Obst und Gemüse aus dem Garten. Das schlechte Wetter der letzten Wochen hat auch hier die Reife verzögert. Die Johannisbeerblasenlaus hat zudem ordentliche Schäden an den Blätter hinterlassen. Doch den Ernteertrag scheint dadurch nicht wirklich geschmälert zu sein. Ich muss mir nur als ToDo für das nächste Frühjahr die Bekämpfung dieser Laus auf die Liste schreiben.
Am Anfang war der Saft
Wenden wir uns den schönen Seiten der Johannisbeeren zu. „Ausgangsprodukt“ für alle weiter Arbeitsschritte ist bei mir der Johannisbeersaft. Dazu die Beeren von den grünen Zweigen abzupfen und kurz aufkochen. Dann Saft und Beeren durch ein Sieb passieren. Passieren heißt durch einen feinmaschigen Sieb reiben. So werden die Häute, etwaige Verunreinigungen, aber vor allem die Kernchen entfernt.
Weihnachts Gelee aus Johannisbeeren
Als erstes mache ich unser üblichen „Weihnachts Gelee“ für die Hildabrötchen oder wie sie bei uns heißen „Hildabrödle“. Das Johannisbeer Gelee mache ich immer ohne Kerne. Weihnachtsgebäck mit kleinen Kernchen zwischen den Zähnen geht gar nicht. Ausnahmsweise verfeinere ich das Gelee in diesem Jahr mit dem Abrieb der Tonka Bohne und einem kleinen Schluck Gin. Aaahh, ich freue mich schon auf die Hildabrötchen und Linzertörtchen zu Weihnachten.
Fertige Salatsoße
Zum ersten Mal habe ich eine fertige Salatsoße mit Johannisbeere gekocht. Die war für unsere erste Familienfeier nach der langen Coronazeit. Dank der ordentlichen Menge, welche ich gekocht habe, sind noch zwei Fläschchen übrig. Diese bewahre ich aktuell Kühlschrank auf und werden in den nächsten Wochen aufgebraucht. Die Johannisbeer Salatsoße ist nicht lange haltbar.
Dann mache ich auch wieder ein paar Fläschchen Johannisbeer Sirup. Auf 1 l Saft kommen 500 g Zucker, 10 Minuten köcheln lassen und dann in Fläschchen abfüllen. Den Sirup verwende ich unter anderem für die leckere Zwiebelmarmelade. Die gibt es dann mit warmen Ziegenkäse auf getoastete Brot. Das Rezept für die Zwiebelmarmelade findet ihr im Blogbeitrag „Onion Marmelade“.
Last but not least: Ich probiere zum ersten Mal eine Currant Curd aus. Heute mache ich die auch mit frischem Johannisbeer Saft.
Johannisbeer Creme oder Curd
Equipment
- Schüssel für Wasserbad / Wasserbadschüssel
- Kochtopf mit 5 cm Wasser
- guter Rührbesen
Zutaten
- 100 ml Johannisbeer Saft
- 100 g Zucker
- 4 Eigelb
- 80 g Butter
Alternativ mit Johannisbeer Sirup
- 100 ml Sirup
- 50 g Zucker
- 4 Eigelb
Verfeinern mit
- 5 ml Gin
- Abribe von Tonka Bohnen oder Vanille
Anleitungen
- Eier trennen und das Eigelb in die Wasserbadschüssel geben. Dazu den Saft bzw. Sirup und die entsprechende Menge Zucker. Alles gut verrühren und auf den Topf mit Wasser stellen.
- Langsam das Wasser erhitzen. Dabei die ganze Zeit die Masse rühren, damit sie nicht stocken kann. Nach rund 10 Minuten - so lange weiter rühren - sollte die Masse cremiger werden. Wenn verfeinert werden soll, jetzt Gin und Tonka / Vanille Abbrieb zugeben.
- Schüssel vom Wasserbad nehmen, aber unbedingt weiter rühren. Zum Schluß wird die Butter mit stückchenweise hinein gegeben. Die Butter schmilzt durch die Restwärme. Wenn alles glatt gerührt ist, kann in ein verschließbares Glas gefüllt werden.
- Das Curd wird im Kühlschrank aufbewahrt und sollte innerhalb einer Woche aufgebraucht werden.