Anfang Juli ist es wieder soweit: Die roten Früchte der Johannisbeerstöcken sind reif und es ist Zeit für selbst gemachtes mit Johannisbeeren. Ehrlicherweise bin ich selbt kein Freund dieser doch recht saueren Beeren. Es ist mein Mann, der Johannisbeeren liebt. Vor allem in Form eines Kuchens mit Baiserhaube. Deshalb habe ich die Johannisbeer Stöcke extra für meinen Mann gepflanzt.
Das Kuchen Rezept und viele weitere findet ihr auch in meinem Buch “Tea Time – Vesper auf Badisch”.
Doch eine Daseinsberechtigung haben die Johannisbeeren: Wir brauchen ein leckeres Johannisbeergelee für die weihnachtlichen Hildabrötchen! Ohne Kerne! Das Gelee ist die wichtigste Zutat in unserer Weihnachtsbäckerei.
Erntereif
Fast 4 Wochen später als sonst sind die Rispen von mit den reifen, roten Kügelchen. Später als sonst, dafür gleichzeitig mit anderem Obst und Gemüse aus dem Garten. Das schlechte Wetter der letzten Wochen hat auch hier die Reife verzögert. Das ist super für meine Koch- und Backvorhaben. Denn in das Johannisbeergelee kommen auch Jostabeeren und Himbeeren.
Wenig Pflege nötig
Dieses Jahr haben die Beeren auch eine ordentliche Größe. Dabei sind die Johannisbeer Stöcke wirklich genügsam. Seit ihrer Pflanzung gibt es einmal im Frühjahr gibt es eine ordentliche Portion Kompost rund um die Stöcke, im Sommer dann nochmal etwas Beerendünger. Das war auch schon der Arbeitsaufwand. Noch nicht einmal extra gegossen werden die Stöcke von mir. Jetzt tragen die drei Johannisbeerstöcke viele der rot strahlenden Rispen.
Die Johannisbeerblasenlaus hat zudem ordentliche Schäden an den Blätter hinterlassen. Doch den Ernteertrag scheint dadurch nicht wirklich geschmälert zu sein. Ich muss mir nur als ToDo für das nächste Frühjahr die Bekämpfung dieser Laus auf die Liste schreiben.
Am Anfang war der Saft
Wenden wir uns den schönen Seiten der Johannisbeeren zu. “Ausgangsprodukt” für alle weiter Arbeitsschritte ist bei mir der Johannisbeersaft. Dazu die Beeren von den grünen Zweigen abzupfen und kurz aufkochen. Dann Saft und Beeren durch ein Sieb passieren. Passieren heißt durch einen feinmaschigen Sieb reiben. So werden die Häute, etwaige Verunreinigungen, aber vor allem die Kernchen entfernt. Das Ergebnis ist ein sämiger Saft, mit hohem Fruchtfleischanteil. Mit den Jostabeeren und Himbeeren verfahre ich genauso.
Weihnachts Gelee aus Johannisbeeren
Aus dem Saft mache ich unser übliches “Weihnachts Gelee” für die Hildabrötchen oder wie sie bei uns heißen “Hildabrödle”. Das Johannisbeer Gelee mache ich immer ohne Kerne. Weihnachtsgebäck mit kleinen Kernchen zwischen den Zähnen geht gar nicht. Ausnahmsweise verfeinere ich das Gelee in diesem Jahr mit dem Abrieb der Tonka Bohne und einem kleinen Schluck Gin. Der Gin muss nicht sein. Aber die Tonka Bohne ist klasse im Gelee. Aaahh, ich freue mich schon auf die Hildabrötchen und Linzertörtchen zu Weihnachten.
Fertige Salatsoße
Diesmal fertige ich auch eine haltbare Salatsoße mit Johannisbeere. Die war für unsere erste Familienfeier nach der langen Coronazeit. Dank der ordentlichen Menge, welche ich gekocht habe, sind noch zwei Fläschchen übrig. Diese bewahre ich aktuell Kühlschrank auf und werden in den nächsten Wochen aufgebraucht. Die Johannisbeer Salatsoße ist im Kühlschrank zwei Wochen haltbar.
Sirup für Onion Marmelade
Dann mache ich auch wieder ein paar Fläschchen Johannisbeer Sirup. Auf 1 l Saft kommen 500 g Zucker, 10 Minuten köcheln lassen und dann noch heiß in Fläschchen abfüllen. Den Sirup verwende ich unter anderem für die leckere Zwiebelmarmelade. Die gibt es dann mit warmen Ziegenkäse auf getoastete Brot. Das Rezept für die Zwiebelmarmelade findet ihr im Blogbeitrag “Onion Marmelade”.
Last but not least: Ich probiere zum ersten Mal eine Currant Curd aus. Heute mache ich die auch mit frischem Johannisbeer Saft.

Johannisbeer Creme oder Curd
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Eier trennen und das Eigelb in die Wasserbadschüssel geben. Dazu den Saft bzw. Sirup und die entsprechende Menge Zucker. Alles gut verrühren und auf den Topf mit Wasser stellen.
- Langsam das Wasser erhitzen. Dabei die ganze Zeit die Masse rühren, damit sie nicht stocken kann. Nach rund 10 Minuten - so lange weiter rühren - sollte die Masse cremiger werden. Wenn verfeinert werden soll, jetzt Gin und Tonka / Vanille Abbrieb zugeben.
- Schüssel vom Wasserbad nehmen, aber unbedingt weiter rühren. Zum Schluß wird die Butter mit stückchenweise hinein gegeben. Die Butter schmilzt durch die Restwärme. Wenn alles glatt gerührt ist, kann in ein verschließbares Glas gefüllt werden.
- Das Curd wird im Kühlschrank aufbewahrt und sollte innerhalb einer Woche aufgebraucht werden.
