Courgette oder Zucchini Tromboncino

Neben der Frage Courgette oder Zucchini Tromboncino, wage ich heute ein erstes Fazit über die Gemüseernte im Gartenjahr 2020. Ich kann jetzt schon sagen, dass es um einiges besser lief als in 2019. Sicherlich mit ein Grund ist die höhere Aufmerksamkeit, welche ich den Gemüsebeeten zukommen lassen konnte. Die derzeitige Situation hat auch ihre Vorteile.

LieblingsGemüse in 2020

Mein Lieblingsgemüse 2020: Die Zucchini oder Courgette “Tromboncino” (Cucurbita moschata)! Diese vielseitige Frucht verwende ich sehr gerne in meiner schnellen Mittagsküche.

Beim italienischen Saatguthandel wird sie als Zucchetta Trombo d`Albenga erhältlich. Eine einzelne Pflanze hat mich bis jetzt mit 7 der schlanken und langen Zucchinis erfreut. Zwei weitere sind jetzt im September noch am wachsen. Diese überaus leckere Zucchini Sorte kann ich uneingeschränkt weiter empfehlen. Sie schmecken roh genauso, wie leicht angebraten mit Knoblauch in Olivenöl. Die wird ein Klassiker in meinem Garten.

Kürbis oder nicht Kürbis
Courgette oder Zucchini Tromboncino
Courgette oder Zucchini Tromboncino

Es gibt immer wieder die Diskussion, ob das jetzt eine Schlangen Kürbisart, eine Zucchini oder eine Courgette ist. Bei der Courgette bilden sich die Samen nur in der Verdickung am Ende der Frucht. Der Vorteil der Courgette Sorten: Das Fruchtfleisch bleibt überwiegend fest und lecker, auch wenn sie bereits etwas größer wird.

Eine Trombo ist also schon mal keine Zucchini. Die Frage ob Kürbis oder nicht Kürbis ist mir eigentlich egal. Sie schmeckt und lässt sich super verarbeiten. Das ist wichtig.

Hitze im Garten

Die Hitzewellen im August waren auch dieses Jahr eine große Herausforderung. Bereits seit Wochen ist der Regentank lehr, ich muss mehr denn je mit Leitungswasser gießen. Auf Balkon und Terrasse, aber auch im Garten stehen inzwischen dauerhaft Sonnenschirme oder sind Sonnensegeln angebracht. Es ist trotzdem Einiges regelrecht verbrannt. Doch mit meinen Schattenhelfern konnte viele ich Gemüsepflanzen über diese anstrengende Zeit hinüber retten.

Eine gute Ausbeute kann ich endlich wieder bei den Tomaten vermelden. Auch Auberginen und Paprika wachsen gut. Der Mais schwächelt etwas. Für den Mais war es definitv zu trocken. Mais ist sehr durstig. Der Kohl war sehr dankbar für das Insektenschutznetz, welches auch ein guter Sonnenschutz war. Es wird eine gute Ernte beim Kohl geben.

Kürbisernte wird so lala in 2020
Tromboncino Frucht
Tromboncino Frucht

An der restlichen Kürbisfront ist es etwas durchwachsen. Die Kürbispflanzen, welche ich ab Juli durchgehend mit einem Sonnenschirm abgeschattet waren, haben geliefert. Die Pflanzen in der prallen Sonne wollten nicht wachsen und sind verkümmert. Gut, dass die Trombo Pflanze auch abgeschattet steht, für ein paar leckere Gemüsegerichte reicht es allemal.

Deshalb gibt es heute eine Kartoffel-Kürbis Suppe mit gebratenen “Tromboncino” Scheiben als schmackhafte Einlage. Alles Gemüse stammt aus dem eigenen Garten.

Kürbis Kartoffelcreme Süppchen

Kartoffel-Kürbis Suppe mit Tromboncino

Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Portionen: 4 Portionen
Gericht: Soup
Küche: Deutsch

Zutaten
  

  • 1 kleiner Hokkaido
  • 400 g Kartoffeln, mehlig kochend
  • 30 g Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • Olivenöl
  • 1 l kochend heißes Wasser
  • Salz und Pfeffer
  • 100 ml Sahne oder Sojasahne
Für die Einlage
  • 1 Zucchini "Tromboncino"
  • 1 Paprika
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz

Kochutensilien

  • Pürierstab

Method
 

  1. Kartoffeln schälen und Würfel.
  2. Den Hokkaido halbieren, Samen entfernen. Ebenfalls würfeln.
  3. Knoblauch und Ingwer schälen und fein Würfel bzw. den Knoblauch durch pressen. Beides im heißen Olivenöl kurz anbraten. Dann Kartoffeln und Kürbis zugeben. Nochmals kurz anbraten.
  4. Das heiße Wasser zugeben und alles köcheln lassen, bis sich der Kürbis leicht zerdrücken lässt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Die Suppe kurz pürieren und die Sahne zugeben. Für weitere 10 Minuten die Suppe ziehen lassen auf kleine Flamme.
Einlage
  1. Während die Suppe zieht die Paprika fein würfeln und die Zucchini in Scheiben schneiden. Zusammen in dem Olivenöl gut anbraten. Abgeschmeckt wird nur mit dem Salz. So kommt der leckere Geschmack des Gemüses gut zur Geltung.
  2. Beim Servieren die angebratene Zucchini direkt in den Teller bzw. die Suppenschüssel geben.
Zucchini Anbau

Eines vorweg: Die Zeiten, in denen ich nur die Standard Zucchini angebaut habe, sind definitiv vorbei. Einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Zucchini und Courgettes findet ihr in meinen Blogbeiträgen “Courgette oder Zucchini” und  “Zucchini Tromboncino“.

Anfang Mai (genauer gesagt 10. Mai in 2020) wird es Zeit, dass endlich die Samen einer meiner beiden Standardsorten in die Erde kommen. Ehrlicherweise bin ich bereits etwas zu spät dran für die Direktsaat. Doch es gab noch einmal leichten Frost. Die Direktsaat geht bei uns auch Ende April. Wenn keine Minusgrade mehr drohen.

Seit 2019 säe ich Zucchini und Co. überwiegend direkt ins Beet ein. Die Ausfallquote den vorzogenen Setzlingen war immer sehr hoch. Sie waren einfach zu verzärtelt bei der Auspflanzung. In der Regel pflanze ich Kürbis und Zucchini Pflanzen Ende Mai in die Beete. Zu dieser Zeit kann es aber bereits recht warm und trocken bei uns sein. Der Pflanzschock, die Umstellung von den moderaten Temperaturen im Haus zu der Trockenheit und Hitze im Garten hatten die wenigsten Zucchini Pflanzen überstanden.

Bei uns in Baden

Die direkt vor Ort ausgesäten Zucchini Pflanzen – wenn sie denn aufgehen – sind wuchsfreudig und ertragreich. Allerdings fehlt mir der Vorsprung, den ich bei der Aussaat im Haus Anfang April habe. Das sind immerhin 5 Wochen, in denen andere Gärtner*innen bereits ernten und ich noch auf die ersten Blüten warte.

Hinzu kommt, dass mir die Wetter Kapriolen Ende April, Anfang Mai das schmale Zeitfenster für die Direktsaat auch “verhageln” können. Wenn es doch noch einmal Nachtfrost gibt, sterben die kleinen Pflänzchen ab. Es ist also eine Frage der Abwägung, was den größeren (Ernte-)Vorteil bringt. Ein weiterer, limitierender Faktor sind wie immer die Nacktschnecken. Wenn sich eine Pflanze zeigt, gibt es einen Schneckenkragen. Das funktioniert meistens. 

Vor- und Nachteil

Um auf Nummer sicher zugehen lohnt es sich Beides zu machen: Vorziehen und Direktsaat. Dieses Jahr habe ich auch mal wieder eine Zucchini Pflanze gekauft und gepflanzt. Mein bevorzugter Gemüsehändler bietet im Mai selbst gezogene Zucchini Setzlinge an. Die sind meiner Erfahrung nach etwas fitter. Diese Standardsorte wird hoffentlich gut wachsen und uns die Wartezeit verkürzen, bis zur ersten Frucht gewachsen ist an den heute ausgesäten Zucchini Samen.

Direktsaat ins Tulpenbeet

In dem Beet haben bis vor zwei Wochen noch eine Masse an Tulpen geblüht. Die hatten sich von gaaaanz unten nach oben geschafft. Jetzt steht nur noch das Grün. Zeit für etwas Neues hier.

Rankhilfe aus Kirschlorbeer
Aus einem Tulpenbeet wird ein Gemüsebeet mit Pyramide

Zuerst baue ich eine kleine, dreiseitige Pyramide aus alten Kirschlorbeerzweigen. Die verästeln sich am oberen Ende, was alles noch uriger aussehen lässt. Für die Stabilität gibt es einen Zweig als Querstütze. Zuerst hatte ich an Schrauben als Befestigung gedacht. Aber ich greife dann doch lieber wieder auf meine Gartenschnur zurück. Die kommt bei mir in diesem Jahr oft zum Einsatz.

Mir gefällt das urige Rankgerüst. Jetzt müssen aber die Samen endlich in die Erde. Die Sorte “Courgette Romanesco” hat einen feinen Geschmack und wird nicht schwammig. Je nach Alter der Samen reichen Zwei Stück, da geht zumindest eine sicher auf. Bei Samen, welche schon älter sind müssen sieben bis acht davon in die Erde. Kürbisgewächse verlieren relativ schnell ihre Keimfähigkeit.

Es braucht noch Unterstützung

In jeder Ecke säe ich heute je drei Samen rund um die Äste. Sollten alle aufgehen – wovon ich jetzt nicht ausgehe – werde ich die Schwächeren entfernen. Der Plan ist nun, dass sich das (hoffentlich) ausladende Blätterwerk mit meiner Unterstützung auf dem Rankgerüst ausbreitet und die Zucchini bzw. Courgettes nicht mehr auf der Erde liegen. Von ganz alleine wachsen die Ranken allerdings nicht nach oben. Sie müssen immer wieder hoch gebunden werden. Direkt nach der Keimung sollte man die zarten Pflänzchen vor Schnecken schützen. Später sind die schleimigen Biester nur noch an den Früchten zu finden – wenn es keine andere Auswahl in der näheren Umgebung gibt.

Ich baue jetzt erst einmal weitere Rankhilfen. Immerhin müssen noch andere Zucchini, Gurken und Kürbissorten ins Beet. Und die Bohnen Saison beginnt jetzt auch. Wo war nochmal die Gartenschnur?