Topinambur

Am Samstag im Februar war ich um 19.30 Uhr Abends im Dunkel im Gemüsegarten unterwegs. Nein, eigentlich war ich im Staudenteil unterwegs. Denn dort habe ich ein ganz besonderes Gemüse untergebracht. Den Topinambur (Helianthus tuberosus) oder Sonneneblumenwurzel oder Jerusalem Artischocke.

Essbare Sonnenblume

Diese Sonnenblumenart bildet eine sehr schmackhafte Wurzelverdickung, welche den gesamten Winter über geerntet werden kann. Der Eigengeschmack ist speziell – leicht erdig -, aber die Knollen sind voll von gesunden Inhaltsstoffen und so gut wie keiner Stärke. Die in den Knollen enthaltenen Zuckerketten können vom menschlichen Körper nicht verwertet werden. Also der Hit bei allen Low Carb Anhängern. Inzwischen wissen wir: Topinambur ist lecker und Vielseitig.

Wuchernde Wurzeln (eigentlich)

Tobi hat nur einen Nachteil: Einmal Tobi immer Tobi!!! (naja, eigentlich). Ähnlich wie Bambuswurzeln wird man Topinambur ganz schlecht wieder los (eigentlich). Wenn man das als Nachteil sehen will. Unser Garten ist groß genug und ebenso unser Hunger. Also darf diese (eigentlich) kleinblütige Sonnenblume gerne bei uns wuchern.

Aber ehrlich gesagt haben wir die invasiven Eigenschaften dieser Pflanze noch nicht wirklich zu spüren bekommen. Es gibt hier so viele hungrige Wühlmäuse, die verhindern die Ausbreitung des Topinambur. Es gab sogar schon einen Sommer, in dem alle – wirklich alle – Wurzeln verschwunden waren. Komplett aufgefressen

Achtung: Augen Auf beim Knollenkauf

In einer wilderen Ecke, am rechten, oberen Gartenrand sind die Wurzeln letztes Jahr dann eingezogen. Sie stammten aus der Gemüseecke eines Discounters. Wichtig ist nur, dass sie zügig in die Erde kommen, da die Wurzelstücke sehr schnell austrocknen! Da sie aus dem Discouter stammen, kann ich nicht sagen, welche Topi Sorte das ist. Auch blühen sie nicht.

Von einem Online Pflanzenversand habe ich mir 10mal teurere Knollen bestellt. Waren leider bereits zu trocken und habe nicht mehr ausgetrieben. Tja, so schnell kann man als Gemüse Enthusiast veräppelt werden. Wenn man sich vorher etwas mehr Gedanken macht, recherchiert und mal nachfragt, passiert einem das nicht schnell. Mein Tipp: Sucht euch gute Bio Versandhändler wie zum Beispiel Dreschflegel.

Hier habe ich mir eine weitere Topi Sorte bestellt, welche auch wirklich blühen soll im nächsten Herbst. Die Topinambur Sorte „Sonnenstrauß“ wird sowohl im Gartenbeet, als auch im Balkon Gemüse Garten einziehen. Ich werde berichten.

Pflanztopf oder mit Maschendraht

Die Wurzeln des Topinambur kann das ganze Jahr über gepflanzt werden. Selbst im Winter, wenn der Boden nicht gefroren ist. Kommen die Wurzeln  nicht in ein großes Pflangefäß, dann sollten entweder eine Rhizomensperre oder zumindest ein Kleintiermaschendraht um die Wurzel mit eingraben werden. Die Sperre verhindert die unkontrollierte Verbreitung, der Maschendraht hält die Mäuse ab.

Die Knollen sind in ihrer Ecke sehr gut angewachsen und wuchern nun zusammen mit anderen Gräsern und Blumen im Sommer um die Wette. Nur blühen wollen sie nicht. Ich kümmere mich nicht wirklich darum und zur Zeit sieht es ein wenig wild aus. Wir holen einfach immer nach Bedarf die Wurzeln aus der Erde. Dabei achte ich darauf, dass kleine Stücke im Boden verbleiben. Im Frühjahr räume ich diese Ecke noch ein wenig auf. Das war es denn auch schon. Eine alte, mehrjährige Kulturpflanze, welche wenig Arbeit macht, gut schmeckt und gesund ist. Was will man mehr?

Nachtrag

Da der Verlust an die Wühlmäuse zu groß wurde, sind jetzt alle Wurzel in die Kübel gewandert. Selbst im Balkon Gemüse Garten wächst jetzt Topinambur. Funktioniert wirklich sehr gut! Mehr im Blogbeitrag Mein liebstes Balkon Hochbeet“.

Topinambur Gratin

Ursula Schörverth
Powerfood im Winter
Gericht Side Dish
Land & Region Deutsch
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

  • 500 g Topinambur Wurzeln frisch ausgegraben
  • 500 ml Sahne
  • 1 Tl Basilikumsalz
  • 1 Tl Knoblauchpulver
  • Pfeffer nach Belieben

Anleitungen
 

  • Am Besten die Wurzeln des Topinambur ganz frisch im Garten aus der Erde graben.
  • Die Wurzeln säubern, schälen und in dünne Scheiben schneiden. In eine Emaille Auflaufform schichten. Basilikumsalz und Knoblauchpulver darüber verstreuen, wer mag auch Pfeffer. Zum Schluß die Sahne darüber, so dass die Scheiben komplett bedeckt sind.
  • Bei 160° C in den Ofen geben. Nach 30 Minuten sind die Scheiben weich. Dazwischen das Gratin einmal unterheben, damit die oberste Schicht nicht verbrennt.

Notizen

Eine leckere und gesunde Beilage. Allerdings mit Sojasahne funktioniert es nicht ganz so gut.
Keyword Auflauf, Gratin, Jerusalem Artichoke, lowcarb, Powerfood, Sahne, Sonnenblume, Topinambur, Wurzel