Bohnen aufbewahren

Es ist Bohnenzeit oder besser gesagt Bohnenkerne Zeit!

Den Sommer über haben wir fleißig Bohnenhülsen geerntet. Den Anfang machten wie immer die Buschbohnen, die deutlich schneller als die Stangenbohnen ihre ersten Blüten bilden. Durch zwei Nachsaaten im Abstand von rund 3 Wochen konnten wir bis Ende September immer wieder Buschbohnen auf den Tisch bringen. Die Sorten „Saxa“ (grün) und „Purple Teepee“ sind meine Favoriten bei den Buschbohnen.

Stangenbohnen

Die Stangenbohnen haben sich dieses Jahr noch mehr Zeit gelassen als sonst. Erst Anfang September haben unsere Lieblingsbohnen der Sorte „Hilda“ so richtig gut getragen. Diese Bohnen nehmen wir gerne für die „Rheinische Sauerbohnen“ / Schnippelbohnen. Sie bilden erst spät die lästigen Fasern an der Hülse aus.

Bohnenschote oder Bohnenkern

Jetzt im Oktober sind alle Bohnen – Busch wie Stangen – weit über dem fadenlosen Stadium hinaus. Bei anderen Sorten, wie der Prunkbohne, ging es eh immer nur um die Inneren Werte. Denn jetzt werden die Bohnenkerne geerntet. Sowohl für den Verzehr, aber auch für die Aussaat im nächsten Jahr.

Bewährte Sorten oder seltene Bohnensorten vermehre ich am liebsten selber. Beispiele sind die „Blaue Meerbarbe“ oder „Monstranzbohne“. Alte Sorten, die wegen geringerer Erträge früher aussortiert wurden und heute schwer erhältlich sind. 

Nur, wie bewahre ich die Bohnen am besten auf, so dass nicht der Speisebohnenkäfer seine Fraßgänge in die Kerne bohrt? Das sie auch im nächsten Jahr noch keimfähig sind? Oder noch lecker schmecken im Winter?

Richtig aufbewahren
Fraßspuren des Speisebohnenkäfer

Bei der Aufbewahrung der Bohnenkerne fahre ich mehr-gleisig. Bohnenkerne, welche ich am liebsten gleich esse, pflücke ich solange die Hülsen noch nicht vollständig trocken sind. Dann ist die Kochzeit der Bohnen noch relativ kurz.

Bohnen, die aufbewahrt werden sollen, lasse ich gerne hängen bis die Hülsen trocken sind. Das funktioniert aber nur, wenn auch das Wetter trocken bleibt. Bei Regen fangen die Hülsen leicht an zu Schimmeln. Daher die Hülsen besser vor einer Regenperiode ernten.
Die Kerne sofort herauslösen oder die Hülsen an einen luftigen und trockenen Ort aufhängen. So hat meine Schwiegermutter ihre Bohnenkerne für die nächste Aussaat aufbewahrt. Dann hat es der Speisebohnenkäfer nicht so einfach an die Kerne zu kommen.

Ab ins Glas

Sind die Bohnenkerne getrocknet, mache ich sie in ein Glas. Das wird mit einem Küchenpapier und einem Gummi abgedeckt. So kann eine mögliche Restfeuchte verdunsten. Sind die Bohnenkerne komplett getrocknet kann das Glas für eine Wochen in den Tiefkühler. Mögliche Schädlinge sollen so absterben. Für Bohnen, welche zum Verzehr bestimmt sind, eine sichere Aufbewahrung. Wichtig: Die Bohnenkerne müssen wirklich komplett durchgetrocknet sein.

Bohnen für die Aussaat kommen nicht in die Tiefkühle. Ich befürchte, dass die Bohnen dann nicht mehr keimfähig sind. Aber nachdem ich das jetzt schon mehrmals gehört habe, dass es mit gut durchgetrockneten Bohnenkerne auch funktioniert und sie trotzdem noch keimen, probiere ich es vielleicht einfach mal aus. 

Bohnenkreislauf

Für die Aussaat im nächsten Mai müssen die Bohnenkerne über Nacht wässern. Ob das dann in klarem Wasser oder kaltem Kamillentee sein wird – das kann jeder selbst entscheiden.