Durch die Erfahrungen der letzten Jahren weiß ich, dass man bei Physalis, Peppino und Cucamelon / Mexikanische Mini Gurke so früh wie möglich in die Saison starten sollte. Denn nur dann besteht die Chance auch wirklich etwas ernten zu können.
Vielseitige Minigurken
Ich liebe die kleinen Gürkchen als schnellen Snack, wenn ich auf der Terrasse bin. Geschmacklich machen sie auch eine gute Figur in einem rustikalen – mexikanisch inspirierten – Bauernsalat. Am liebsten verwende ich sie in erfrischenden Getränken. Zum Beispiel in Limonaden oder einem gediegenen Gin Tonic. Es gibt inzwischen auch tolle Alkoholfreie Gin Sorten – zum Glück.
Der beste Start: Cucamelon Direktsaat im End-Topf

Bei der Mexikanischen Minigurke (Melothria scabra) – oder Cucamelon – hatte ich bei einer Aussaat im April immer nur wenige Früchte. Es war einfach zu spät. Auch mögen die Minigurke es gar nicht, wenn sie verpflanzt werden. Sobald ich bereits im Januar die feinen Samen direkt in den Pflanztopf gesät habe, konnte ich fleißig ernten.
Direktaussaat im Haus Ende Januar
🌱 Direktsaat ohne Risiko: Verpassen Sie nicht das Zeitfenster!
Der Erfolg der Direktsaat (z.B. bei Cucamelon) hängt zu 100% vom richtigen Startzeitpunkt ab. Ist die Erde zu kalt, verfaulen die Samen. Warten Sie zu lange, reifen die Früchte nicht aus.

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Seit Jahren säe ich jetzt die Samen der Minigurke in einen Pflanztopf mit Anzuchthaube ein. Der Pflanztopf sollte mindesten einen Durchmesser von 30 cm haben. Diese Größe ist auch praktisch, weil man den Topf noch gut tragen kann. Denn die Cucamelon bleiben im Topf, werden bei mir nicht verpflanzt. So erleiden sie keinen Pflanzschock. Die Minigurken sind sehr anfällig für einen Pflanzschock. Sie stellen dann ihr Wachstum ein. Wird von vorne herein ein ausreichend großen Pflanztopf für die Aussaat verwendet, dann wird der Pflanzschock vermieden. Und man spart sich viel Arbeit.
Nicht nur die Luft ist gespannt
Die feinen Samen der Minigurke werden nur ganz dünn mit Erde bedeckt. Die Anzuchthaube hilft dabei die Samen ausreichend feucht zu halten. Unter der Haube entwickelt sich eine sogenannte gespannte Luft. Diese bewirkt wahre Wunder. Für die Keimung mögen es die Samen der Cucamelon mollig, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht es den zarten Pflanzen leichter zu wachsen. Unbedingt regelmäßig lüften, denn die hohe Luftfeuchtigkeit förder Schimmelbildung. In den ersten Monaten nicht länger als 10 Minuten lüften.
Mein Topf steht direkt an der Heizung, bis die ersten grünen Spitzen zu sehen sind. Auch eine wärmende Anzuchtmatte ist hilfreich. Die Anzuchthaube verhindert, dass die Erde austrocknet. Nach der Keimung wird Licht wichtig, deshalb zieht der Pott an dass große Panoramafenster.
Erst Wärme dann viel Licht für die Cucamelon
In diesem Zimmer ist es deutlich kühler, zwischen 15° und 18° C. Das hilft, dass die Minigurke relativ kompakt wächst. Dazu eine Extra Portion Licht aus der Pflanzenlampe. Im Februar ist es einfach noch zu dunkel für ein gutes Wachstum. Ab März reicht dann die Sonne, welche durch das Fenster scheint. Es hat etwas gedauert, bis die Pflanze richtigt wachsen wollte. Erst ab Ende März konnte ich die Haube nicht mehr über die Pflanzen stülpen, weil sie so groß geworden sind. Die Haube ist jetzt auf den Blumentopf mit den Luffa’s gewandert.
Unbedingt ein Rankgerüst zur Verfügung stellen
Die kleinen Gurken sind wahre Kletterkünstler. Sie brauchen unbedingt eine hohe Kletterhilfe. Schnell waren die ersten Blüten zu sehen. Die nächste Hürde sind die fehlenden Bestäuber. Übrigens nicht nur im Haus, auch auf der Terrasse braucht es eine zusätzliche Bestäubungsarbeit. Anscheindend gibt es keine heimischen Insekten, welche sich für die winzigen Blüten interessieren.
Bei trockenem Wetter steht das Fenster immer offen. Aber es kommen keine Bienen oder Hummeln vorbei. Nun ist es meine Aufgabe mit dem Pinsel etwas nachzuhelfen. Mit einem dünnen Pinsel gehe ich von Blüte zu Blüte und streiche sanft – besser ich puhle – im Inneren der Blüte und verteile die Pollen. Regelmäßig gießen und alle 4 Wochen Flüssigdünger unterstützen das Gedeihen der Pflanzen.
Jetzt, Ende April, kann ich die ersten Cucamelon ernten. Es fehlen mir noch Tomatillo und Chili für eine leckere Mexikanische Runde.
Erfrischende Ernte
Nachtrag August: Erst Anfang Juni ist der Pflanztopf nach draußen gezogen. Hier hat er ein schattiges Plätzchen unter dem Oleander gefunden. Direktes Sonnenlicht ist nichts für die Cucamelon. Regelmäßig gibt es auch einen großen Schluck Flüssigdünger. Bei der Bestäubung mittels Pinsel unterstütze ich weiterhin. So haben sich schon viele Cucamelons gebildet. Die frühe Anzucht direkt im großen Topf hat also funktioniert und wird nun in Zukunft immer so praktiziert bei mir.

Erfrischungsgetränk mit Cucamelon
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Cucamelon halbieren, Kräuter waschen und etwas klein rupfen. Mit ein wenig Wasser ansetzen und mindestens für 30 Minuten ziehen lassen, damit das Aroma in das Wasser abgegeben werden kann.

- Wer es süß mag kann etwas Holunderblüten Sirup oder einen anderen Sirup mit dazu geben. Richtig erfrischend ist es aber ungesüßt!

- Kurz vor dem Servieren Eiswürfel hinein geben und mit dem frisch aufgesprudeltem Wasser auffüllen. Erfrischend!

Nächstes Jahr werde ich noch eine zweite Runde Anfang April aussäen. Die soll dann im Herbst die Saison im Haus weiter führen.











