Es ist mal wieder soweit, ein weiterer Baum ist bei uns eingezogen. An den Feiertagen habe ich einen Zwetschgenbaum geschenkt bekommen. Die beste Jahreszeit für solche Geschenke, denn die Wetterbedingungen sind gerade im Winter optimal für eine Pflanzung.
Pflaume oder Zwetschge
Auf die Sortenwahl hatte ich keinen Einfluss, aber ich bin mir sicher, dass die Früchtchen schmecken werden. Ach halt, sind es jetzt Pflaumen oder doch Zwetschgen? Egal, hier in Baden sind alles „Quetsche“, ausser sie sind gelb. Dann sind es Mirabellen.
Spaß beiseite, es ist die Sorte „Toptaste Kulinaria“ (Prunus domestica), eine Zwetsche!, mit leckeren Früchten und guten Resistenzen. So steht es in der Beschreibung. Darüber berichten kann ich erst in ein paar Jahren.
Wo findet sich noch ein Plätzchen
Problematisch war die Suche nach dem besten Platz im Garten. Langsam wird es eng hier oben. Walnussbaum, Birne, die Mispel ist auch wieder hier oben eingezogen. Dann natürlich der riesige alte Kirschbaum.
Gerade das hohe Alter der Kirsche war dann letztlich der Grund für die Platzwahl. So nah sollten zwei Kernobstbäume nicht stehen. Doch auch, wenn ich nicht darüber nachdenken mag: Irgendwann wird auch dieser Baum sterben. Das wichtigste Element im Garten wird dann verschwinden. Mit Glück wird die Zwetsche in ein paar Jahrzehnten die Nachfolge antreten können. Jetzt zieht erst einmal die „Quetsche“ am Kronenrand der Kirsche ein.
Im Gegensatz zu einem Wurzelnackten Baum, kann ein Getopfter zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden. Doch bei frostfreiem Boden ist auch für Topfbäume der Spätherbst und Winter die beste Pflanzzeit. Derzeit gibt keinen Frost (haha), der Boden hat jetzt endlich auch wieder ausreichend Feuchtigkeit – noch im Dezember war bei einer Tiefe von einem Meter die Erde trocken.
Gute Grundlage
Also Spaten in die Hand und losgebuddelt. Das Loch muss den doppelten Durchmesser und die doppelte Tiefe des Topfes haben. Das heißt für uns 80 cm tief die Erde ausheben. Dann wird das Loch wieder fast zur Hälft mit einem lockeren Gemisch aus
- Sand
- gut abgelagertem Gartenkompost
- Aushub von weiter Unten
aufgefüllt. Hier können sich die jungen Wurzel der Zwetsche schön ausbreiten. Ist das Pflanzloch später aufgefüllt, sollte das Niveau der Baumscheibe etwas tiefer liegen als die Grasnarbe. So kann im nächsten Dürresommer das Gießwasser auch bis zu den Wurzel des neuen Bäumchen gelangen. Zusätzliche Wassergaben im trockenen Sommer sind inzwischen bei uns zwingen notwendig. Ansonsten überstehen junge Bäume die ersten Jahre auf keinen Fall mehr.
Ohne Wühlmaus Schutz geht es nicht
Soweit sind wir noch nicht, jetzt muss erst der Erdballen sein Fraßschutz erhalten. Ohne diesem Schutz kann ich nichts mehr pflanzen bei uns im Garten. Das Mispelbäumchen musste ich letztes Frühjahr wieder ausgraben, es sah immer kränker aus. Wie befürchtet hatten sich die Wühlmäuse gütlich an den feinen Würzelchen getan. Den Sommer über stand es dann nochmal in einem großen Pflanztopf, bevor es im Oktober – hoffentlich endgültig – in den Garten ging. Daumen drücken, dass es dem Mispelbäumchen diesmal besser ergeht.
Nun wird endlich gepflanzt. Den Wurzelballen gerade im Pflanzloch platzieren und die Erde aufgefüllen. Die Veredelungsstelle muss über der Erde bleiben. Für die Stabilität gibt es später noch einen Pfahl. Ansonsten schlemme ich die Erde nur ordentlich an, ich verdichte sie nicht.
So, Baum Nummer 14 gepflanzt. Oder muss ich Kiwi und Feige auch mit zählen? Dann sind es so 16 – würde ich mal meinen. Egal, sobald es etwas trockener ist, bekommen wieder alle Bäume einen Weißanstrich. Dann heißt es warten. In 4 Jahren erwarte ich die erste Pflaumenernte.
Der Weißanstrich aus Kalk ist ein Schutz vor Frostschäden. Er verhindert, dass bei Sonnenschein die steigenden Baumsäfte im Frühjahr ungleichmäßig auf auftauen. Bei nicht geweißelten Bäumen taut die Sonnenseite des Baumstammes schneller auf – es entstehen Spannungsrisse bis tief in den Baumstamm hinein. Eintrittswunden für Baumkrankheiten und Pilze. Zusätzlich düngt die Kalkfarbe und es sieht auch gut aus.