Die Sommer der letzten Jahre waren einfach viel zu heiß. Besonders für die empfindlichen Kürbispflanzen. Mit dieser Erfahrungen habe ich im Frühjahr ein neues Hochbeet angelegt. OK, dieser Sommer war dann alles andere als zu heiß. Aber Die Ernte aus diesem Hochbeet hat mir gezeigt, dass der Standort super funktioniert.
Ein Hochbeet für den Kürbis
Die Sonne scheint hier nur Vormittags bzw. im Hochsommer bis 2 Uhr Nachmittags direkt auf das Beet. Gute Nährstoff Versorgung und ausreichende Bewässerung haben die Kürbispflanzen wuchern lassen. Zumindest die Blätter und auch Blüten. Zeitweise gab es kein Durchkommen in dieser Gartenecke.
Bei den Kürbisfrüchten hätte es ein wenig mehr sein können. Zumindest beim Hokkaido und dem Butternut. Hier gibt es jeweils nur einen Kürbis pro Pflanze. Die Butternut sind zudem winzig. Die Bestäubung und damit das Fruchtwachstum hat viel zu spät statt gefunden.
Zur Info: Aus den weiblichen Blüten – erkennbar an den kleinen Fruchtansätzen – wachsen nur Kürbis, Zucchini und Gurke, wenn sie zuvor befruchtet wurden.
Befruchtung
Dabei hatten die Insekten ihre helle Freude an diesem Beet. Oft konnte ich gleich mehrere, wild wühlende Bienen und Hummeln in einer Kürbisblüte beobachten. Wirklich witzig. Da wundert es mich noch mehr, dass die Befruchtungs Quote so schlecht war.
Da hilft nur eine „künstliche Befruchtung“. Oder soll ich es Geburtshilfe nennen? Dabei wird der freigelegte Stempel einer männlichen Blüte in den Stempel einer weiblichen gerieben. Diese Form der Befruchtung kann bei allen Kürbisgewächse, auch Gurken und Zucchini helfen die Ernte zu vergrößern.
Booster bei der Kürbisproduktion
Um die Kürbisernte noch zu erhöhen, schneide ich Seitentriebe ab. Im Frühsommer die ersten beiden Seitentriebe. Im Hochsommer dann die Seitentriebe ohne Fruchtansätze. So werden die bereits vorhandenen Kürbis besser versorgt und größer. Blöd nur, wenn man nicht genau schaut und den Seitentrieb MIT Kürbis abschneidet. Kann bei dem Durcheinander schon mal passieren – weiß ich aus eigener Erfahrung.
Kürbisernte im Oktober
Aber ich jammere auf hohem Niveau. Die Ernte von diesem Wochenende – Mitte Oktober – ist wirklich reichlich. Das sieht alles so lecker und farbenfroh aus, was sich da auf dem Stuhl angesammelt hat. Eigentlich wollte ich alle Kürbis für die Halloween Deko aufsparen. Doch jetzt habe ich so große Lust auf eine Kürbissuppe. Auch will ich ein „Pumpkin Spice“ ausprobieren. Das ist ein Sirup mit Kürbis, den man in Milchkaffee oder Tee gibt. Mit dem Rest Kürbis mache ich noch Kürbis Scones. Lecker! Und für eine Ofengemüse mit Karotten und Kartoffeln reicht es auch.
Für drei verschiedene Rezepte lohnt es sich den Backofen aufzuheizen.
Dafür verwende ich den äußerst schmackhaften Galeux d’Eysinea. Dieser Kürbis schmeckt sogar roh richtig lecker. Ich esse ihn inzwischen lieber als den Hokkaido. Für alle Rezepte wird der Kürbis in Spalten geschnitten und im Backofen geröstet. Ohne Gewürze, Salz oder Öl. Da wird mir schon beim zuschauen warm ums Herz.
Kürbissuppe - mit gebackenem Kürbis
Equipment
- Backofen
Zutaten
- 1 Kürbis Rund 1 kg schwer
- 300 g Kartoffeln
- 1 Stange Lauch
- 20 g Ingwer
- 1 El Ghee oder Butterschmalz
- 1/2 Tl Salz
- 1 l Wasser
Anleitungen
Kürbis im Backofen rösten
- Am leckersten schmeckt der Kürbis - und damit auch die Suppe - wenn er im Backofen geröstet wird. Dazu je nach Größe des Kürbis in 4 oder 8 Spalten schneiden. Die Kürbiskerne entfernen.
- Die Kürbisspalten auf ein Gitter legen, darunter am besten ein Backblech einschieben. Der Kürbis wir nicht gewürzt, gesalzen oder mit Öl beträufelt.Bei 160°C Umluft nach Bedarf backen, bis die Spalten weich sind. Dauert rund 45 Minuten.
Kartoffel kochen
- Kartoffeln schälen und in 1 l Wasser kochen. Salz und Ingwer mit hinein geben.
- Weiche Kartoffeln aus der Brühe nehmen, den weichen Kürbis hinein geben. Gut pürieren.
- Die Kartoffeln wieder hinein geben. Kartoffeln immer nur mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Ansonsten tritt die Stärke aus und die Suppe wird zu einem Kleister.
- Wer keinen Pürierstab zur Hand hat, kann auch den weichen Kürbis zuvor mit einer Gabel zerquetschen.
Und jetzt noch der Lauch
- Den Lauch gut waschen und in Ringe schneiden. Das Ghee erhitzen und den Lauch kurz darin anbraten. Danach in die Suppe geben.
- Würzen nach Belieben. Wem die Suppe zu dickflüssig ist, kann noch etwas heißes Wasser zuegeben.