Alle Jahre wieder dreht sich im Januar alles rund um die Gartenerde, die Bodenpflege und Bodenaufbereitung. Wie wichtig ein gesunder und vitaler Boden ist, wurde mir 2020 sehr schmerzlich vor Augen geführt. Schließlich sind mir 3/4 meiner produktiven Gemüse Anbaufläche abhanden gekommen durch die Engstirnigkeit der kleinen Gärtner. Anbaufläche mit Böden, welche ich in mühseliger Arbeit zu einem wahren Hort des Lebens aufgebaut habe.
Alles steht und fällt mit gesundem Boden
Ein guter Mutterboden, welcher organisch aufgebaut und gepflegt wird, entsteht nicht von Heute auf Morgen. Gerade wenn der Boden biologisch und auf nachhaltige Weise „wiederbelebt“ wird, dauert es. 5 Jahren und mehr braucht es, bis sich die Erde – mit allen eingebrachten Zutaten – zu einem vitalen Nährboden entwickelt. Das gilt auch für Erde, welche neu in den Garten oder in die Kübel eingebracht wird.
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Alles auf Anfang
Alleine die Lösung der Nährstoffe von organischem Materialien dauert mindestens 12 Wochen. Erst danach können die Wurzel überhaupt die Nährstoffe aufnehmen. Die quasi sterile Erde aus der Kompostanlage oder den Erdsäcken enthält in der Regel noch kein vitales Mikroklima, Mikroorganismen müssen sich entwickeln, Humus gebildet werden. Humus ist zwar auch verrottetes Pflanzenmaterial wie Kompost. Aber er wird in der Erde durch die darin – hoffentlich – befindlichen Kleinstlebewesen produziert und für die Pflanzen verfügbar gemacht.
Erst müssen die kleinen Helfer einziehen
Dieser Entwicklungsschritt muss der eingebrachte Kompost erst noch vollziehen. Ganz grob vereinfacht kann man sagen, dass Kompost auch das Futter für Kleinstlebewesen ist, welche dann erst die Nährstoffe für die Gemüsepflanzen frei setzen.
Was ich damit sagen will: Die Neuanlage von Gemüsebeeten sollte spätestens im Januar geschehen. Damit bei der Aussaat im April bzw. die Bepflanzung im Mai funktioniert. Hinzu kommt ein weiterer, großer Vorteil bei der Anlage von Gemüsebeeten so früh im Jahr. Die relativ trockene Erde kann vom Frühlingsregen nochmal ordentlich durchfeuchtet werden, auch in tiefere Schichten.
Die fehlende Feuchtigkeit in der Pflanzerde war ein weiteres Minus beim späten Umzug der Hochbeete vom GartenGarten in den Hausgarten. Der Boden fiel in dem Bereich bis 25 cm Tiefe – dem Wurzelbereich der meisten Gemüsesorten – immer wieder trocken. Ich konnte gar nicht soviel gießen, um den immer wieder entstehenden Wassermangel an den Wurzeln der Pflanzen auszugleichen. Die Rekordhitze im August tat dann ihr übriges. Fast alle Pflanzen haben in dieser Phase ihr Fruchtwachstum vorübergehend eingestellt.
Neue Erde muss gut durchfeuchtet werden
Zumindest im Februar gibt es noch Regen für eine gute Durchfeuchtung der eingebrachten Erde und dem Kompost. Ich häufle jetzt sogar Schnee in die Beete, damit das Tauwasser später schön einsickern kann. Noch sind aber nicht alle Beete aufgestellt oder wieder her gerichtet. Zuerst kommt das Frühbeet dran. Hier waren die Erträge ganz ok, bis auch hier im August alles ins Stocken geriet. Doch diesmal war es nicht die Trockenheit, es waren die Mäuse. Die nehmen seit zwei Jahren wirklich überhand hier im Hausgarten. Die wissen, dass ich nicht gegen sie vorgehe. Bis jetzt!
Maschendraht gegen Wühlmäuse
Vorerst bleibe ich bei der defensive Verteidigung. Das Frühbeet bekommt jetzt auch einen engmaschigen Hasendraht. Ich bin keine Freundin des verzinkten Metalls, aber ich weiß mir offen gestanden nicht mehr anders zu helfen. Rund 15 cm tief hebe ich das Beet aus und Hasendraht hinein.
Die ausgehobenen Erde kommt wieder in das Beet, darauf eine 5 cm dicke Schicht Kompost. Dazu gibt es noch eine gute Portion Urgesteinsmehl und einen Bodenaktivator, je eine Handvoll pro Quadratmeter. In einigen Wochen kommt dann nochmal eine Schicht Garten- oder Blumenerde obenauf.
In dieser rund 5 cm dicken Schicht gehen die Samen besser auf als im Kompost. Wenn die Pflanzen dann richtig wurzeln, können sie sich mit den Nährstoffen aus der Kompost Schicht versorgen. So kann ich dem Gemüse den bestmöglichsten Start in die neue Saison geben.
Deshalb Auf, Auf und alle Gemüsebeete noch geschwind fertig machen, bevor der Frühling an die Tür klopft.
Für das nächste Beet werden schon mal die ganzen Versandkartons aus Pappe auf dem vermoosten Grasboden ausgebreitet. Davon haben wir ja aufgrund der Situation und der Weihnachtszeit mehr als genug. Dazu mehr beim nächsten Mal.