Auspflanzmarathon

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Heute, am 4. Juni, sind endlich fast alle vorgezogenen Gemüsepflanzen gepflanzt. Es stehen noch 15 Tomaten herum, für die ich einfach keine Platz finden konnte. Dazu noch ein paar Maispflanzen – ähnliches Problem. Aber es ist geschafft, der Pflanzmarathon hat vorerst sein Ende erreicht. Ehrlich gesagt stresst mich diese Phase der Gartensaison immer am meisten. Vor allem, da ich immer viel zu viele Setzlinge vorziehe für das Platzangebot in den Beeten. Selbst jetzt, mit den vielen neu aufgebauten Hochbeeten und den Pflanzkübeln auf Balkon und Terrasse.

Hauptarbeit Ende Mai / Anfang Juni: Auspflanzen

Welcher Setzling darf einziehen? Welcher wird aussortiert? Kann ich da noch was dazwischen setzen? Halt, da wollte ich doch noch Bohnen aussäen… welche Gärtnerin kennt das nicht? Fast bin ich froh, dass die beiden Tomatensorten Gezahnte und Striped dieses Jahr sehr kümmerlich sind, sie werden aussortiert. Dann komme ich erst gar nicht in die Versuchung unter dem Tomatendach wieder zu eng zu pflanzen. 

Beide sind zur gleichen Zeit ausgesät.

Bei den Chili hat die Trauermücke ihre Spuren hinterlassen. Fast die Hälfte aller Chili Setzlinge sind deutlich in ihrer Entwicklung zurück geblieben. Auch sie werden aussortiert. Es bleiben auch so noch genügend Pflanzen übrig. Zumindest bei den Chili. 

Mangold und Sellerie sind noch zu klein für die Auspflanzung. Sie jetzt bei der Hitze und Trockenheit ins Beet zu setzen, wäre nicht erfolgsversprechend. Der Fenchel, Winterlauch und Rettich werden erst ab Ende Juni ausgesät. Weiteren Salat will ich auch noch vorziehen. Aber das sind kleine Arbeiten im Verhältnis zu dem, was in den zwei Wochen nach den Eisheiligen bei mir im Garten ansteht bzw. anstand. Puha!

Dafür kann ich jetzt schon den ersten Früchte meiner Arbeit beim Wachsen und Werden zusehen. Im Balkon Gemüse Garten finden sich schon die ersten Fruchtansätze. Hier eine kleine Chili, dort einige grüne Tomaten und ja, da ist schon eine winzige Zucchini zu sehen. Die Tomatillo haben tatsächlich schon die ersten Blüten angesetzt. In die Pflanzkübel konnte ich früher Pflanzen und hier steht alles geschützter. Das ergibt einen satten Vorsprung.

Direktsaat

Interessanterweise wächst diese Zucchini der Sorte „Rondo“ an einer Pflanze, welche ich im April direkt ins Beet ausgesät hatte. Schon letztes Jahr hatte ich die Erfahrung gemacht, dass Zucchini und Kürbis besser wachsen, wenn sie direkt ausgesät werden. Sie sind dann bereits an die Bedingungen am jeweiligen Standort gewöhnt und deutlich robuster. Letztes Jahr hatte ich sie erst im Mai gesteckt, was eine erfolgreiche, aber deutlich spätere Zucchini Ernte bedeutete. Nach dem Motto Versuch macht klug, habe ich dieses Jahr bereits Anfang April ein paar Samen in das Hochbeet gesteckt. Es waren dann auch ein Schutzmaßnahmen nötig, als die Temperaturen doch nochmal auf fast 0° C runter gingen. Da waren die Massen an Luftpolsterfolie wirklich ein Segen. Mit der Folie habe ich bei drohenden Frostnächten alle empfindliche Pflänzchen eingewickelt. Ich will nicht wissen, was meine Nachbarn sich gedacht haben, wenn ich jeden Morgen und Abend mit den Folien durch den Garten geturnt bin. 

Die Mühe hat sich gelohnt, insgesamt 4 Zucchini Pflanzen wachsen und zeigen erste Fruchtansätze. Viel schneller sind die gekauften Pflanzen auch nicht. Also in Zukunft nur noch Direktausaat im April. Und bei Bedarf eben nochmals im Mai.

Ich kann es kaum noch erwarten, bis ich endlich etwas anderes ernten kann als Salat.