Es ist wieder Zeit den Bärlauch sammeln zu gehen. Dieses Jahr verströmen die aromatischen Blätter schon etwas früher als sonst ihren typischen Duft. Beim Sparziergang durch den Wald ist der Knoblauch Duft all gegenwärtig.
Das Pflücken der Bärlauchblätter ist in unserer Familie ein Generationsübergreifendes Ritual, welches uns einmal im Jahr in den Wald treibt. Vor 40 Jahren bin ich mit meinem Vater gebückt durch das Waldstück gegangen, in dem ich heute mit unseren Jüngsten unterwegs bin. Immer an der selben Stelle und immer nur soviel, wie wir selber verbrauchen über das Jahr.
Mein Vater hat den Bärlauch in Alkohol eingelegt und daraus eine Medizin gemacht. Bärlauch soll gut für das Herz Kreislauf System und das Blut an sich sein. Ich kenne das hierfür Rezept nicht. Dafür viele andere Einsatzmöglichkeiten für das leckere Kraut.
Schnell gemacht
Am schnellsten ist die Bärlauch Butter gemacht. In die weiche Butter – wir nehmen gleich das ganze 250 g Stück – werden rund 50 g in feine Streifen geschnittene Bärlauchblätter eingearbeitet. Dazu noch einen halben Teelöffel Salz. Die weiche Bärlauch Butter forme ich zu einer Rolle. Eingewickelt in eine Wachsbienentuch kommt die Rolle für ein paar Stunden in den Kühlschrank. Danach lässt sie sich in ein Scheiben schneiden. Alle Scheiben Bärlauchbutter, welche wir nicht sofort verbrauchen, kommen in eine Box und dann in den Tiefkühler. Hier hält sie sich – zumindest theoretisch – bis zur nächsten Bärlauch Saison.
Nie Olivenöl nehmen!
Beim Bärlauch Pesto muss vor allem eines beachtet werden: Nie Olivenöl hernehmen. Bärlauch und Olivenöl vertragen sich nicht, ich vermute wegen den Schwefelverbindungen im Bärlauch. Ist aber nur eine Vermutung. Zusammen mit etwas Salz und Sonnenblumenöl püriere ich alle Blätter und gebe sie in spezielle Döschen in die Kühlung. Richtig lecker wird die Paste bei Rapsöl mit Buttergeschmack.
Erst wenn die Pesto gebraucht wird, geben wir gemahlene Haselnüsse und geriebenen Parmesan zu. So hält sich die Masse länger.
Bärlauchöl
Wie gesagt: Kein Olivenol verwenden für das nächste Rezept. Um den Geschmack des leckeren Frühlingskraut noch etwas länger zu konservieren, einige Blätter in eine Flasche Sonnenblumenöl geben. Wichtig: Die Blätter vorher trocknen. Bringt man feuchte Blätter in das Öl, fängt es schnell an zu gammeln. Mit getrockneten Blättern verfeinertes Öl hält sich bis zu 2 Monaten im Kühlschrank.
Zu der Frage, ob es sicher ist Bärlauch zu sammeln: Nach so vielen Jahren sehe ich schon von weitem der Unterschied. Ehrlich gesagt, kann ich nicht verstehen, wie man die Bärlauch Blätter mit anderen Frühlingsblüher verwechseln kann. Der Knoblauch Duft ist einfach unverwechselbar. Doch wer sich nicht sicher fühlt sollte auf jeden Fall die Finger davon lassen.
Jetzt lasse ich mir erst einmal das Bärlauch Butter Brot schmecken und freue mich daran, dass ich diesen Brauch an meine Kinder weiter geben kann.
Bärlauch
Equipment
- Bienenwachstuch
- Pürierstab
- Aufbewahrungsdosen
- Messer
- Schneidebrett
Zutaten
Bärlauchbutter
- 250 g Butter
- 50 g Bärlauch Blätter in feine Streifen geschnitten
- 1/2 Tl Salz
Bärlauch Öl
- 500 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl
- 1 Hand Bärlauchblätter getrocknet
Bärlauch Pesto
- 50 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl
- 200 g Bärlauch Blätter
- 1 Tl Salz
- 50 g Haselnüsse, frisch gemahlen erst kurz vor dem Servieren zugeben
- 50 g Parmesan, gerieben erst kurz vor dem Servieren zugeben