Sie ist da: Meine allererste Artischockenknospe! Seit Jahren ziehen ich ab Januar Artischocken und Cardy, um sie dann im Winter an das kalte Wetter zu verlieren. Obwohl ich so früh im Jahr mit der Anzucht starte, reicht die Zeit einfach nicht aus um im ersten Jahr auch nur eine Blüte zu entwickeln. Schnell war klar, es geht nur, wenn ich die Pflanzen über den Winter bekomme. Leichter gesagt als getan, so ganz ohne Gewächshaus.
Nicht ganz einfach
Letztes Jahr habe ich dann die Artischockensetzlingen gleich je in einen großen Kübel gesetzt. Im Sommer 2018 hatte ich aber erst einmal ein unerwartetes Problem: Wie bekomme ich die Artischocken über den Sommer? Eine hat es nicht geschafft, ist vertrocknet bei der Dauerhitze trotz Gießen.
Je eine Cardy und eine Artischocke habe ich im Spätherbst am Haus unter meinen Arbeitstisch verstaut. Zuviel Feuchtigkeit ist für die Artischocken ebenso ungünstig, wie zu kalte Temperaturen. Sobald es kalt wurde, habe ich Jutesäcke und Anderes rund um den Tisch deponiert um die Minustemperaturen abzuhalten. Das der letzte Winter bei uns nicht sonderlich kalt war hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Artischocke überlebt hat. Die Cardy unterm Tisch ist eingegangen.
Der Zufall hat geholfen
Witzigerweise ist die „vergessene“ Cardy munter am Wachsen. Ich hatte diese Cardy im Sommer mal ins Terrassenbeet gestellt und dann vergessen. Im Winter habe ich aus Mitleid einfach einen Versandkarton darüber gestülpt, welcher gerade rumlag. Nach knapp 3 Monaten habe ich den Karton wieder runter genommen. Die Cardy Pflanze war etwas blass, aber soweit fit. Jetzt ist sie die einzige Cardy, welche überlebt hat. Dabei sitzt sie noch nicht einmal im Boden. Merke: Ein Pappkarton tut es auch.
Nach der Winterruhe gab es gleich mal einen ordentlichen Schluck Flüssigdünger für Beide. Cardy und Artischocken sind Starkzehrer. Jetzt muss ich mir noch ein paar große Töpfe besorgen, damit ich die jungen Artischocken von diesem Frühjahr darin groß ziehen kann. Und bald werde ich mich über eine wundervolle Blüte freuen, welche ich nicht essen werde sondern nur bestaunen.