Auf den ersten Blick fallen im Oktobergarten die satten Farben des Amaranth ins Auge. Mir gefällt vor allem der Kugelamaranth (Amaranthus caudatus) – die hängende Variante aus dieser Pflanzengruppe. Wie Mais und Tomaten stammt der Amaranth aus Mittel- und Südamerika. Dort wurden sie bis zum Eintreffen der spanischen Eroberer als Nahrungspflanze angebaut. Glutenfrei und voll mit wichtigen Nährstoffen ist es war dieses Pseudogetreide eine wichtige Nahrungsquelle.
Glutenfrei und lecker
Diese Amaranth Sorten waren Jahrhundertelang in Europa nur exotische Schmuckpflanzen in den Gärten. Im Gegensatz zur Gartenmelde, welche früher eine wichtige Kulturpflanze war.
Seit kurzem mausern sich vor allem die kleinen, schwarzen Körner des Gartenfuchsschwanzes zu einem wahren Modefood, sogar Superfood. Jetzt knabbern auch Müslifans die Amaranthsamen. Essbar sind aber auch die Blätter der Pflanzen.
Ich selbst baue diese Pflanzen fast ausschließlich als Schmuck und Zierde an. Der Ertrag der Samen ist einfach zu gering pro Pflanze. Natürlich habe ich sie trotzdem probiert. Leicht angeröstet sind die Körner wirklich lecker. Wie winziges Popcorn.
Inzwischen tummeln sich in meinem Garten 3 verschiedenen Sorten Amaranth auf rund 4 qm. Wären alle ausgebrachten Sorten aufgegangen, dann wären es sogar 8. Doch leider verlieren die Samen recht schnell ihre Keimfähigkeit. Zu trockenes Wetter im Frühsommer verringert ebenfalls die Keimfähigkeit. Nachtrag: 2024 wachsen zwei weitere Sorten im Garten, darunter der grüne Amaranth.
Pinkes Highlight im Herbstgarten
Ich erfreue mich einfach weiter an diesem Anblick. Einen Teil der Samenstände werde ich ernten und weiterverarbeiten. Daraus lassen sich schöne Herbstdekorationen machen. Zusammen mit Fetthenne (Sedum specatbile) und den Samenständen des Silberblatt (Lunaria annua) werden daraus dekorative Gestecke und Kränze.
Nachhaltige Permakultur
An den Pflanzen, welche stehen bleiben, können sich die die Vögel im Garten den Winter über satt essen. Noch wichtiger: Sie sorgen für die nächste Generation im nächsten Jahr. Die sich selbst ausgesamten Pflanzen wachsen immer deutlich besser, als die von mir ausgesäten.
Übrigens habe ich ausnahmslos alle Samen von diesen Pflanzen ursprünglich aus anderen Gärten bzw. einem Blumenladen. Der Kugelamaranth war als Teil eines spektakulären Herbstblumenstraußes gedacht. Die Floristin gab mir den Tip, den Amaranth einfach an der Stelle in den Boden zu stecken, an dem er im nächsten Jahr wachsen sollte. Nach 4 Jahren ist er fast im gesamten Hausgarten zu finden.
Augen auf beim Samenkauf
Es gibt zwar auch Amaranth Samen zu kaufen, aber diese Samen gleichen meiner Erfahrung nach eher einer Wundertüte – man kann nicht wirklich sagen, ob überhaupt etwas wächst und welche Amaranthform dabei heraus kommt.