Futter für die Vögel

Es ist frostig geworden bei uns im Garten. Trotzdem finden die Tiere in unserer kleinen Wildnis immer noch Einiges zu fressen.)

Gerade die heimische Vogelwelt profitiert jetzt besonders von meiner gepflegten „Faulheit“. Überall finden sich vertrocknete Stauden und Samenstände. Hier können sich die Piepmätze bedienen. Nur bei den Stockrosen Samen bin ich mir nicht so ganz sicher, ob sie Abnehmer finden. Dabei sind auch diese Samen voll guter Inhaltsstoffe.

Reich gedeckter Tisch

Die wohl wichtigste Futterpflanze für meine Vögel im Winter sind all die Sonnenblumen (Helianthus annuus). Seit der ersten Aussaat vor 8 Jahren lasse ich die verschiedenen Sonnenblumen – überall wo es möglich ist – sich selbst vermehren und aufgehen. Von den besonderen Sonnenblumensorten nehme ich mir dann im September ausreichend Saatgut für das nächste Gartenjahr. Ansonsten lasse ich der Natur ihren freien Lauf. Auch eine Form der Permakultur.

Früher habe ich die Köpfe der Sonnenblumen geerntet, getrocknet und wieder aufgehängt im Winter. Heute lasse ich die Pflanze einfach stehen bis ins nächste Frühjahr. Spart Arbeit, die Samen gammeln nicht und für die Aussaat im nächsten Jahr ist auch gesorgt. Nur Samenfest sind Sonnenblumen so nicht mehr. Wer etwas mehr Vielfalt will, muss besondere Sorten immer wieder nachkaufen.

Die nächste wichtige Samenquelle sind die vielen Nachtkerzen. Nachtkerzen wuchern bei mir wirklich überall. Ich sammle im Herbst rund ein Marmeladeglas voll der Samen. Das reicht mir für mein Müsli. Das besondere Nachtkerzenöl kann ich eh nicht pressen. So bleibt mehr für die kleineren Vögel.

Was zum wühlen

Sehr beliebt sind auch die Samen von Artischocke und Cardy. Ab und zu kann ich ein Grünfink beobachten, wie er sich durch die strohigen Mitte der vertrockneten Blüte wühlt, auf der Suche nach Samen. Seit einigen Jahre lasse ich auch diese Pflanzen sich selbst vermehren. Nur bei den Artischocken ziehe ich ab und an ein paar Pflanzen im Januar an. Die sind dann für schmackhaften Artischenknospen Produktion gedacht.

Weitere Samenlieferanten sind die Fuchsschwänze bzw. Amaranth Gewächse, Flockenblume, Wegwarte, Königskerzen, Malvengewächse, Echter Alant (Inula helenium), Flieder …uvm.

Zieräpfel oder Wildobst

Eine weitere, wichtig Futterquelle für alle Tiere im Garten sind die Wildobstsorten wie der Zierapfel (Malus), Apfelbeere (Aronia melanocarpa), Mispel (Mespilus germanica), Schlehe (Prunus domestica), Felsenbirne (Amelanchier laevi),… Von all diesen „Beeren“ verwende ich nur ein Teil der Aronia für Tee und Müsli. Dazu einige Zweige vom Zierapfel für die Herbstdeko. Der überwiegende Teil bleibt hängen und wird dankbar angenommen von Vogel und Maus.

Zusätzlich gekauftes Vogelfutter

Irgendwann sind aber auch meine natürlichen Futterquellen aufgebraucht. Dann befülle ich die Futterhäuschen und hänge Meisenknödel auf. Mir sind schon lange die Meisenknödel im Plastiknetz zuwider.

Deshalb knote ich aus 8 Gartenschnüren (je 1 m lang) ein Netz zum aufhängen. Ganz einfach selber gemacht, denn eine Gartenschnur hat man immer zur Hand. So kommen dann meine Piepmätze durch den restlichen Winter. Nächstes Jahr werde ich noch mehr Sonnenblumen anpflanzen.