Wie war die BuGa – heiß

Der Titel ist ein kleiner Insider, welchen ich euch gleich erklären werde.

Zuerst einmal: Es geht um die BuGa in Mannheim 2023. Diese BuGa besteht aus zwei Parkanlagen, welche mit einer Hochseilbahn verbunden sind. Der Haupteingang ist beim Spinellipark im Nordosten von Mannheim. Dieses Gelände war bis in die 1990er ein Amerikanischer Armee Stützpunkt. Es wurde als Übungsgelände für Panzer und Landfahrzeuge verwendet. Teile der Lagerhallen sind erhalten und umgewandelt worden in Ausstellungsräume und Veranstaltungsorte.

Luisenpark

Der zweite Teil der BuGa ist der wunderschöne Luisenpark. Dieser Park ist bereits seit Generationen ein überregionales Ausflugsziel. Gerade mit kleinen Kindern oder für Senioren ist dieses grüne Kleinod immer sehens- und erlebenswert. Auch ohne die BuGa.

Für die BuGa wurden hier etliche neue Beete angelegt. Etwa ein Küchengarten – mein persönliches Highlight der gesamten BuGa. Die Pyramide aus Sternwinde (Ipomoea lobata) und Passionsfrucht/Maracuja (Passiflora edulis) dürfte auch bei uns bald den Winter überstehen.

Wirklich beeindruckend sind die Staudenbeete von Harald Sauer. Eine Koryphäne der Gartenplaner, wie ich lernen durfte. Wahrlich, selbst mich haben die Beete von ihm gefangen genommen. Die eine oder andere Pflanze hätte ich jetzt auch ganz gerne im Garten. Ich hoffe, diese Beete bleiben bestehen.

Alter Baumbestand

Doch der wahre Vorteil des Luisenparks ist der alte Baumbestand. Der spendet wohltuenden Schatten. Schatten, welchen es auf dem Spinelligelände so gar nicht gibt. Hier gab es nur vereinzelt größere Bäume und es soll auch in Zukunft kein Baumbestand geben. Denn die Fläche ist die wichtigste Frischluftschneiße für die Mannheimer Innenstadt. In heißen Mannheimer Sommernächte kühlt nur die Luft, welche über die Spinellifläche streift, die komplett versiegelte Innenstadt ab. Nachttemperaturen von 25° C sind keine Seltenheit.
Die Entscheidung, selbst die gepflanzten Bäume wieder zu entfernen ist daher absolut nachvollziehbar.

Gleißend hell

Ein weiterer großer Nachteil auf dem schattenlosen Spinelli Gelände: Hier ist immer noch sehr viel heller Beton verbaut. Auf den Wegen und zum Teil in den neuen Anlagen, wie dem Spielplatz. Wer bei strahlendem Sonnenschein und noch nicht einmal übertriebenen Temperaturen von 26° C am Tag über das Gelände geht, ist schnell geblendet, ermüdet und – ja, ich muss es leider sagen – enttäuscht.

Es gibt definitiv gärtnerische Highlights in der gesamten Anlage. Aber im Gesamtkonzept des Spinelliparks hat man es verpasst, echte Schutzräume – vor der grellen Sonne – zu schaffen. Dabei ist die Verbindung von Schutzräumen, mit einem Blick in die Weite, DAS landschaftsgärtnerische Grundprinzip. Soviel habe sogar ich bereits gelernt.

Es gibt schöne Schaugärten

Die für mich persönlich schönsten Schaugärten im Spinellipark waren neben den einzig verbliebenen, alten Bäumen auf dem gesamten Gelände. Diese Bäume bilden eine Allee vom Eingang zur Hochseilbahn bis eben zu diesen Schaugärten. Der Spiegelgarten und der Garten der Grabpfleger Vereinigung!! waren so, wie ich mir meinen Traumgarten vorstelle. Verspielt, mit Wasser, vielen Blühpflanzen auch etwas wild und ja – auch teilweise schattig!

Andere, gerade für mich sehr interessante Bereiche, wie die Naturgärten., wurden von mir nur durchhuscht. Selbst mit großem Sonnenhut, Sonnenbrille, Sonnencreme und Wasserflasche hatte ich einfach nicht die Kraft zu verweilen und vielleicht doch etwas zu entdecken. So bleibt der Gesamteindruck der großen Anlage verdeckt durch einen grellen Schleier.

Fazit

Das, was mich wirklich enttäuscht am Spinellipark sind nicht die einzelnen Gärten und Themenbereiche, sondern das Gesamtkonzept. Und hier kommen wir zur Erklärung des „Insider“ von oben. Auf die Frage einer Mitarbeiterin des Galabau, wie ich denn die BuGa finde, fiel mir auf die Schnelle nur eine ausweichende Antwort ein: Heiß, die BuGa ist heiß.

Ich konnte ihr doch nicht sagen, wie wenig mich diese Ausstellung überzeugt hat. Zumal mir die ganze Arbeit und Anstrengung der Gärtnerinnen und Gärtner klar vor Augen stand. Zu sehen, wie sich 22 junge Landschaftsgärtner*innen in einem Wettkampf bis zur Erschöpfung hin bemühen einen 4×4 m großen Garten zu gestalten. Um mich dann hinzustellen und zu sagen, die BuGa erhält keine Bestnote – dass konnte ich nicht.

Landschaftsgärtner Cup

Dafür ich bin sehr dankbar, den Landschaftsgärtner Cup erleben zu dürfen. Zu sehen, wie sich die Auszubildenden mit voller Konzentration und Muskelkraft auf ihre Arbeit stürzen, dass war toll. Ja, Landschaftsgärtner*in ist eine zum Teil schwere körperliche Arbeit. Aber es ist auch definitiv eine erfüllende und bereicherndere Arbeit. Man sieht es den jungen Menschen wirklich an: Das Arbeiten mit Erde, Holz, Steine und Pflanzen macht Zufrieden.

Was letztlich bleibt von der BuGa 23 in Mannheim ist der wunderschöne Luisenpark, welcher bereits vorher da war und bestimmt noch lange bleiben wird. Luisenpark in Mannheim. Dazu die Bestätigung, dass Landschaftgärtner*in ein wirklich toller Beruf ist.