Mehr und mehr Blühflächen machen sich im ungeliebten Rasen breit. Jedes Jahr trotze ich den Kids ein paar Quadratmeter mehr ab. Im Frühjahr habe ich beim neuen Teich Teile der Wiese abgestochen, die Erde aufgelockert und dort zwei Wildblumenbeete angelegt. Wildblumen brauchen es zumeist mager, eigentlich ein guter Platz hier oben. Diesen Bereich der Wiese habe ich noch nie gedüngt. Doch durch die extreme Trockenheit in diesem Jahr war es extrem schwierig – besser gesagt unmöglich – die Beetflächen auch wirklich zum blühen zu bringen.
Wildblumenbeet angelegt – doch es war zu heiß
Ein Teil der Wildblumen hatte ich als Saat ausgebracht. So gut wie nichts ist aufgegangen. Nur der Spitzwegerich breitete sich aus. Wie heißt es so schön? Nur die harten kommen in den Garten.
Die gekauften und gepflanzten Stauden wollten nicht wachsen, haben eigentlich nur um ihr Überleben gekämpft. Ab und an gab es Wasser, damit sie nicht eingehen. Das obere Wildblumenbeet hat zusätzlich von den Wassergaben an die Birne profitiert. Dort sind die Pflanzen etwas größer. Es war also die Dürre, weshalb hier nichts wachsen wollte.
Schatten tut gut
Das Blumenbeet im unteren Garten hingegen erfreut mich. Dieses Beet liegt die Hälfte des Tages im Halbschatten. Offensichtlich war das in diesem Sommer ein großer Vorteil. Hier wachsen Schmuckkörbchen, Schafgarbe, Zinnien, Dahlie – der Mohn ist bereits verblüht – und einjährige Nachtkerzen.
Dazwischen habe ich im Frühsommer vorgezogenes Gemüse gepflanzt. Der purpurnen Grünkühl und der roten Mangold wachsen hier besser, als im Hochbeet. Selbst die Schnecken haben sich hier bei der Hitze nicht blicken lassen. Jetzt im September strahlt alles um die Wette mit den bunten Farben der Herbstblüten. Der Unterschied zu dem Wildblumenbeet, welches immer in der prallen Sonne liegt, ist deutlich erkennbar.
Muss was ändern
Das bedeutet für mich, dass ich im obereren – sehr sonnigen Gartenteil – entweder für mehr Schatten sorgen muss. Oder dort nur noch Stauden pflanze, welche mit Trockenheit und Hitze gut klar kommen. Es wird wohl eine Mischung aus beiden Ansätzen. Das erste Trockenstaudenbeet ist bereits in Planung.
Richtig krass finde ich, dass obwohl es jetzt wirklich frisch geworden ist, die Natur nach nur wenigen Tagen auf einmal durchstartet. War hier vor zwei Wochen noch alles Braun, grünt und blüht es auf einmal. Ich schlottere und die Pflanzen scheinen zu schreien: „Jetzt erst recht!“ Ich genieße das Farbspiel.
Mein Wunsch ist, dass es noch einmal etwas wärmer wird – so ein paar Grad – und es auch noch eine kleine Weile bleibt. Damit ich endlich mal die besonderen Tomatillo ernten kann und doch noch alle Dahlien aublühen.