Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu, 2022 ist schon ganz nah.
Mit einer Tasse Tee sitze ich am Tisch und mache Saatbänder. In den Tütchen mit dem selbst gesammeltem Saatgut hat sich so einiges angesammelt. Samen von Karotten, Spargelsalat, Rettich und Gemüsemalve, dazu vieles von der Blütenpracht im letzten Sommer. Für die erste Aussaat im neuem Gartenjahr klebe ich mit Mehlkleister Saatgut auf Toilettenpapier Streifen.
Saatbänder Basteln
Diese gemütliche Arbeit lässt Zeit und Muse das letzte Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Das Gartenjahr hat begonnen wie immer. Aussaat, vorziehen, Pflanzlicht – gleiche Prozedur wie jedes Jahr. Nur die Maden der Trauermücken haben meinen Setzlingen sehr zugesetzt. Und der zumindest bei uns sehr verregnete Sommer hat die Tomaten Ernte fast komplett zerstört. Dafür sind die Wasserspeicher wieder voll. Wasser, welches wir mit Sicherheit bald wieder dringend brauchen werden.
Pleiten, Pech und Farben
Ansonsten im Garten Alles wie gehabt. Gerne schaue ich mir die Fotos an aus diesem Jahr. So viele farbenfrohe Bilder. Die dominierenden Blüten sind die vielen verschiedenen Mohnsorten im Garten. Besonders der Seidenmohn hat alles in den Schatten gestellt. Schön!
Die Gemüseentdeckung des Jahres 2021 war für mich die Gemüsemalve. Sehr lecker! Ich mag Spinat nicht so sehr wegen dem Oxalgehalt. Deshalb spreche ich auch nicht von Spinatersatz. Die Blätter der Gemüsemalve sind der bessere Spinat – für mich.
Die große, weite Gartenwelt
Ausserhalb des Garten sieht die Welt in 2021 schon etwas trüber aus. Zumindest bis zum Ende des harten Lockdowns im Juni. Schon wieder keine Gartenmärkte im Frühjahr und Sommer. Die Landesgartenschau konnte ich nicht besuchen. So gut wie keine Bloggertreffen – auch in diesem Jahr hat mir der Austausch mit vielen Gartenfreunden gefehlt.
Doch dann kam der Sommer und mit ihm viele tolle Erlebnisse. Ab Juli gab es endlich etwas ausserhalb des eigenen Gartens zu erleben. Meine beiden Highlight fanden im September statt. Fast ist mir die Puste ausgegangen. Immerhin kann ich sagen, dass es kein verlorenes Jahr war. Nicht alles hat etwas mit Garten und Gärtner*innen zu tun. Aber alles war sehr inspirierend.
- Den Anfang machten die Nibelungenfestspiele in Worms. Ich war so ausgedürstet nach Kultur, dass mich dieses außergewöhliche Spektakelt fast umgeworfen hätte.
- Dann das Bloggertreffen bei Volmary in Münster. Endlich wieder lauter Gartenfreaks mit Kameras im Dauerbetriebe – Klasse!
- Weiter nach Essen, in das Herz des Ruhrpotts. Wusstet ihr, wie landschaftlich – ja , landschaftlich – reizvoll diese Stadt ist? Auch in gärtnerischer Hinsicht absolut eine Reise wert. Mir hat vor allem der Krupp Park, die Zeche Zollverein und das Ufer des Baldeneysee rund um die Villa Hügel gefallen.
- Zwei Wochen später endlich mal wieder das Meer sehen. In Warnemünde bei Rostock. Einfach nur Seele baumeln lassen am Strand oder im Erdbeerhof. Hier habe ich viele wilde Beeren und Kräuter gepflückt.
- Der erste Höhepunkt in meinem 2021 war das Bloggertreffen im Schlosspark Dennenlohe. Ich kannte Schloss und Park nur aus den Besuchen anläßlich des Gartenbuchpreises. Der findet immer im März statt, zu einer Jahreszeit in der die Schönheit des Parks nur erahnt werden kann. Diesmal konnten wir ihn in vorherbstlicher Pracht erkunden.
Das Bloggertreffen war wunderschön, inspirierend und unvergesslich. Mehr dazu in meinem Beitrag „Bloggertreffen auf Schloss Dennenlohe„ - Mein absolutes Highlight war der Besuch des „Christo“ Arc de Triomphe de l’Étoile in Paris. Ein letztes Mal dem großen Meister ganz nahe sein. Nachvollziehbar nur für andere Christojünger*innen. Ich werde seine Arbeiten sehr vermissen.
Im Oktober kam dann noch mein Lieblingsfest. Für die Deko konnte ich wieder aus dem vollen schöpfen in meinem Garten. Sieht der Hexentisch nicht schön gruselig aus?
So, jetzt mache ich noch einen Streifen Karotten Samen. Gut trocknen lassen bevor es dann ab Ende Februar endlich ins Frühbeet geht.