Es gibt unendlich viele Behältnisse, in denen man Gemüse ziehen kann. Ausrangierte Transportkisten, stylische Pflanzkübel, aus alten Paletten zusammengezimmerte Holzkisten,…
Abhängig vom Geschmack und Geldbeutel, eigenem handwerklichen Geschick und dem vorhandenen Platzangebot kann so ein Gartentraum im Stadtdschungel entstehen.
Wichtig bei der Pflanzung in Behältnisse ist das von der jeweiligen Gemüseart benötigte Erdvolumen und die Höhe der vorhanden Erdschicht. Einfach gesagt, wie tief das Gemüse wurzeln kann. Bis auf Salat und Buschbohnen brauchen alle Gemüsearten mindestens ein 30 cm tiefes Erdreich. Besser sind 40 cm, besonders bei Tiefwurzler wie Mais. In flachen Gefäßen kann zum Beispiel eine normale Tomatenpflanze nicht die nötige Wurzelmasse bilden, es wachsen nur verkümmerte Tomaten.
Ich selbst bevorzuge auf der Terrasse Rollcontainer und Balkonhochbeete aus recyceltem Plastik. Diese stehen auch auf Untersetzern, damit das ablaufende Regen- und Gießwasser nicht den Boden beschädigt. Bei Balkonen und Terrassen von Mietobjekten besonders wichtig. Durch Rollen kann auch Frau die Rollcontainer leicht verschieben, selbst bei größeren Dimensionen sind sie gut beweglich.
Selbst gezimmerte Hochbeete aus Holz sehen gut aus, haben aber einige Nachteile. Abgesehen vom handwerklichem Geschick kostet der Aufbau Zeit und man muss das passende Werkzeug haben. Das Material ist in der Regel nicht günstiger, außer man verwendet altes Holz. Auch müssen die Holzrahmen mit Plastik ausgeschlagen werden, damit das austretende Gießwasser nicht die Erde ausschwemmt und das Eigengewicht vom Holz kann zum Problem werden.
Beim Aufbau eines Balkongartens sollte unbedingt die Tragfähigkeit von Balkon und Terrasse beachtet werden. Bereits der Inhalt eines kleinen Hochbeetes hat bei einem Volumen von 500 l ein Gewicht von 325 kg.
Zur Erinnerung 0,5 m x 0,5 m x 1 m = 500 l
Bei vielen Containern, Kübeln und Töpfen auf Balkon und Terrasse kann schnell die Belastungsgrenze erreicht werden.
Auch Terracotta Töpfe sind ab einem Durchmesser von 40 cm bereits sehr schwer – ohne Inhalt. Bei den Terracotta Töpfen kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Durch ihre poröse Beschaffenheit ist die Wasserverdunstung sehr hoch. In einem sonnigen Balkon ist der Kampf gegen die Austrocknung der Pflanzerde im Hochsommer schier aussichtslos. Eine nachhaltige Bewässerung ist so nicht möglich.
Ein kurzer Überblick der gängigsten Pflanzbehälter hilft euch bei der für euch besten Auswahl.
Plastiktopf | Holzbeete | Terracotta | Filz / Vlies | |
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Handhabung | ++ | – – | – | ++ |
Preis | + | – – | – | – |
Gewicht | ++ | – – | – – | ++ |
Verdunstung | ++ | – | – – | – – |
Nachhaltigkeit | ++ | ++ | ++ | ++ |
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Unbestritten sehen Terracotta, Holz und Filz sehr gut aus. Als Schmuckelemente auch durchaus gern gesehen im Balkongarten. Übrigens gibt es auch noch eine Alternative, welche in fast allen Bereichen punktet: Pflanzen direkt in den Erdsack. Nachhaltig ist das leider nicht, da der Plastiksack in der Regel nach der Gartensaison weg geschmissen wird. Dafür ist er gerade für Anfänger eine kostengünstige Alternative.
Mein Tipp: Verwendet Plastikbehältnisse aus recyceltem Material. Bei sorgsamer Behandlung kann man in ihnen Jahrzehnte lang Gemüse, Kräuter und Blumen anpflanzen. Viel Spaß beim Start in die Balkon Gemüse Garten Saison!