Zuallererst: Ich bin keine Fachfrau in Sachen Pepino. Wer hier auf hilfreiche und erfolgreiche Tips hofft für den Anbau von Pepinos: Sorry, falsche Seite. Gerne verweise ich an andere Bloggerinnen.
Ich kann euch nur berichten, warum es nicht funktioniert. Denn bisher – bereits das Dritte Jahr in Folge – will es bei mir nicht klappen. Zwar komme ich jedes Jahr dem Mysterium Pepino ein kleines Stückchen näher, aber bis zu einer Frucht hat es noch nie gereicht. Woran das liegt? Nun, die kleinen Früchtchen wissen, dass ich sie eigentlich gar nicht so lecker finde.
Mein grüner Daumen muss sich anstrengen
Spaß beiseite, ehrlich gesagt gibt es Obstsorten, welche mir um Einiges besser schmecken. Anfangs habe ich mir nur vom Pepino Hype mitreisen lassen. Inzwischen hat mich einfach der Ehrgeiz gepackt. Es kann doch nicht sein, dass es eine Pflanze gibt, welches sich mir und meinem grünen Daumen so nachhaltig verweigert. Geht gar nicht! Schließlich will ich auch die meisten, größten, exotischsten und leckersten Feldfrüchte ernten und damit angeben.
Bei der Aussaat und Anzucht hatte ich noch nie Probleme. Immer im Januar ziehe ich aus Samen die kleinen Setzlinge. Nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten grünen Spitzen. In Anzuchtkästen mit hohen Hauben bleiben die Setzlinge dann fast zwei Monate. Täglich eine Lichtdusche und mollige 20°C im Mittel kommen gut an – bilde ich mir zumindest ein.
Mitte März kommen die Setzlinge dann in 12 cm Töpfe. Raus geht es aber natürlich noch lange nicht. Sie stehen weiter am Fenster und bekommen auch noch bei Bedarf zusätzlich Licht aus der Pflanzenlampe. In dieser Phase liegt das Hauptaugenmerk auf der Vermeidung einer Blattlausflut.
Es geht nach Draußen
Erst Mitte Mai geht es nach Draußen, wenn kein Nachtfrost mehr droht. Bisher habe ich sie immer im Topf kultiviert. Da könnte der erste große Fehler liegen. Denn Pepino mag es warm, aber braucht es auch feucht – nicht nass. Bei uns im Garten wird es aber regelmäßig knallig heiß. In so einer Phase die Pflanzerde im Topf gleichmäßig feucht zu halten ist fast nicht möglich. Wachstumsverzögerungen fast unausweichlich. Im letzten Sommer hatte ich im Juli an zwei der drei Pflanzen Blüten, welche schon eine trügerische Vorfreude hervor gerufen hatten. Die Blüten fielen dann aber nach der ersten Hitzeperiode Anfang August ab, ohne einen Fruchtansatz zu hinterlassen.
Also entweder hat erst gar keine Befruchtung statt gefunden. Oder die Wasserversorgung war mangelhaft und die Pflanzen hatten nicht die Kraft Früchte auszubilden. Generell scheinen die Pepino länger Zeit zu brauchen, bis sie wirklich richtig Früchte tragen. Die warme Vegetationsphase ist bei uns in Mitteldeutschland zu kurz. Sorry, ich glaube den Angebern nicht, welche behaupten sie hätten Pepinos geerntet von Pflanzen, welche sie im Februar vorgezogen hatten.
Besonders, wenn selbst Experten erklären, dass sie nur gute Ernten einfahren von Pflanzen, welche sie überwintert haben bzw. aus Stecklingen gezogen sind. Vor zwei Jahren hatte ich bereits versucht zwei Pepino zu überwintern. Am warmen Südfenster. Großer Fehler, denn hier sind sie erst von Blattläusen überrannt worden und dann vertrocknet.
Deshalb versuche ich die diesjährigen Pepino nun in einem Gewächshausschrank zu überwintern. Gleichzeitig habe ich drei Stecklinge genommen, welche auch bereits Wurzeln gebildet haben. Die kommen jetzt in eine großen Pflanztopf mit Haube, als Schutz vor Blattläusen und Austrocknen. Wo genau ich den aber platziere wird sich noch finden. Ich glaube am günstigsten wäre die kühle Waschküche, in der auch die Zitruspflanzen überwintern.
Maßnahmenplan für das nächste Jahr
Nochmal zusammen gefasst habe ich folgenden Maßnahmeplan:
- Überwinterung von drei Mutterpflanzen im Gewächshausschrank. Bei drohendem Frost kommen sie nach Drinnen.
- Ziehen von Stecklingen und deren Überwinterung in kühlem, aber frostfreiem Raum.
- Ziehen von Setzlingen im Januar.
- Auspflanzen der Pepino nicht vor Mitte Mai
- Je eine Mutterpflanze, Steckling und Setzling in ein Beet und als Topfkultur im Freien bzw. im Gewächshaus
- Wenn sich Blüten zeigen, diese mit Pinsel befruchten
- Noch stärker auf eine gute und kontinuierliche Wasserversorgung achten
- Ganz viele Früchte ernten und verteilen – man darf ja noch träumen
Wenn es dann wieder nicht klappt mit einer Pepino Ernte muss ich mich wohl geschlagen geben. Herausforderung angenommen!