Jetzt ist es amtlich, der Frost kommt. Weitere Schutzmaßnahmen werden im Garten ergriffen. Die Pappkartons für die Artischocken stehen schon bereit, Zitrusfrüchte sind alle nach drinnen gezogen. Physalis bekanntermaßen soweit abgedeckt.
Jetzt wende ich mich den Zierpflanzen zu. Als erster wird das junge Geißblatt versorgt. Die in diesem Sommer neu erworbene Kletterpflanze lasse ich an der abgestorbenen Eberesche hochwachsen. Ich möchte mit dieser speziellen Kombination darauf hinweisen, dass die Klimaveränderung auch im eigenen Hausgarten Spuren hinterlässt. Ein kleines Statement eben, auch wenn es viele wahrscheinlich gar nicht verstehen. Nur wieder die „Unordnung“ sehen. (Stöhn, Augennachobenverdrehen).
Das noch kleine Geißblatt ist für einen Frostschutz dankbar, obwohl Geißblatt frosthart ist. Doch es sitzt in einem relativ kleinem Pflanztopf. Hier kann die Erde schneller durchfrieren und eingefrorene Wurzel verträgt auch ein winterhartes Geißblatt nicht.
Frostschutz für Pflanztöpfe
Den Schutz baue ich aus dem Kleintierdraht vom nun abgeernteten Kartoffelturm nebenan. Um den Pflanztopf drapiert, hält er den wärmenden Strohmantel an Ort und Stelle. Eine mindestens 10 cm dicke, kompakte Strohschicht umhüllt jetzt den Pflanztopf. Der Wurzelbereich ist geschützt, so lange die Temperaturen nicht dauerhaft deutlich unter Null liegen.
Weitere Töpfe mit Pflanzen, welche in den nächsten Wochen gepflanzt werden sollen, finden hier auch erst einmal eine Unterkunft.
Dahlienwurzeln einlagern
Dann sind die Dahlien dran. Ungewöhnlich lange konnte ich sie in den Beeten und Töpfen stehen lassen. Jetzt sind alle Blüten – bis auf eine Einzige – verblüht. Ab Morgen soll es auch bei uns Nachtfrost geben, der Boden ist im Moment etwas weniger feucht, Zeit habe ich auch gerade. Also raus aus der Erde und rein in die Papiertüten. Die Steige mit den verpackten Wurzeln kommt in unserem Schopf hinter der Garage. Hier stehen sie auf dem ebenfalls eingelagerten Gartentisch, zusammen mit den Saatkartoffeln für das nächste Jahr. Dieser Lagerort hat sich bewährt. Die Wurzeln trocknen hier nicht aus, erfrieren nicht und faulen auch in der Regel nicht. Trotzdem ist das Ausgraben der Dahlienwurzeln absolut nicht meine Lieblingsarbeit. Für mich ist es immer das traurige Finale und Ende eines Gartenjahres. Nun kommt erst einmal die graue, feuchte Gartenzeit, in der sich viel im Kopf oder im Haus abspielt.
Karton für die Artischocken
Wie im Artikel Artischocken Knospen und Blüten beschrieben wird den kleinen Artischocken noch schnell eine Haube übergestülpt. Die Haube ist bei mir ein alter Versandkarton, welcher den Kern der Artischocke vor der unguten Mischung Nässe und Frost schütz. Ich überlege noch, ob ich sie hier belasse und eben den Schutz noch weiter ausbaue. Oder vielleicht ausgraben und rein holen?? Ich überlege noch.
So, was muss jetzt noch in Sicherheit gebracht werden? Ach ja, zwei der Pepino Mutterpflanzen, die Krötenlilie und die Ingwerpflanzen müssen nach drinnen. Alle kommen in einen unbeheizten Wirtschaftsraum.
Zum Schluss noch die Himbeere im Topf. Ähnlich wie beim Geißblatt wird der Kälteschutz nur nötig, weil sie nicht in der Erde sitzt. Hier dürfte es aber ausreichen, wenn ich sie an die Hauswand rücke und nur bei starkem Frost in den Schopf stelle.