Bereits im September, wenn die Tage merklich kürzer werden, sterben die wärme liebenden Tomatillo Pflanzen ab. Schneller als Tomaten oder Physalis lassen sie die Blätter hängen und wollen nicht mehr wachsen. Nächtliche Temperaturen unter 10° C sind einfach nichts für diese mexikanische Pflanze.
Jedes Jahr von Neuem
Die Versuche Tomatillo zu überwintern haben bisher nicht funktioniert. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich eine extensive Läusezucht und vertrocknete Pflanzen im Winterquartier. Die steckten dann auch noch andere Quartiergäste an mit Blattläusen. Deshalb überwintere ich die Tomatillo Pflanzen nicht mehr. Jedes Jahr ab Januar säe ich sie wieder neu an. Härter im Nehmen sind da die Früchte der Tomatillo. Haben sie ihre Pergamenthülle bereits satt ausgefüllt, können selbst grüne Früchte noch nachreifen. Das geht draußen, wenn es trocken und nicht zu kalt ist. Besser ist es natürlich drinnen. Genau wie Tomaten reifen sie mit etwas Geduld in einem trockenen und moderat kühlem Lager nach. Dann am besten die ganze Pflanze vorsichtig aus der Erde ziehen, Wurzeln abschneiden und die Pflanze mitsamt den Früchten verkehrt herum aufhängen.
Früchte nachreifen lassen für Salsa
In diesem – mal wieder – ungewöhnlich warmen Winter lasse ich die Früchte einfach an den vertrocknenden Pflanzen hängen und hole sie bei Bedarf rein. Der Geschmack dieser Früchte ist zwar bei weitem nicht lecker wie im Sommer. Doch für eine fruchtig, frische Soße in der dunklen Herbstzeit reicht es allemal. Tomaten sind auch noch im „Reifelager“, also rein in die Soße. Ordentlich Pfiff bekommt die Soße diesmal von den kleinen Chilis, welche noch immer auf der Terrasse wachsen. Zwiebel und Knoblauch in Öl anbraten, Chili dazu. Dann die klein geschnittenen Tomaten und Tomatillos mit andünsten. Abgeschmeckt wird nur mit Salz und grünem Koriander. Pimpen kann man diese Soße mit Feta oder mit Garnelen.
Zusammen mit dem Spaghetti Kürbis, den ich wie üblich im Ofen für fast eine Stund gebacken habe, ergibt das ein leckeres Mittagessen. So kommt noch einmal kurz der Sommer zurück, bevor alles wieder im November Grau verschwindet.