Weidenbogen

Ehrlich, ich liebe meinen Blog. Er ist ein tolles, buntes Gartentagebuch, dass mich selbst immer wieder überrascht. Ganz aktuell ist es der Weidebogen in der Mitte unseres Gartens. Heute habe ich bei strahlendem Sonnenschein die letzten Zweige in die für mich richtige Position gebogen und fest verwoben, so daß sich ein dichtes Blätterdach bilden kann. Nun bin ich restlos begeistert. Es sieht noch besser aus als ich es mir mal damals im Eden Project ausgemalt habe.

Die Entstehung des Weidenbogens

Noch mehr begeistert mich, dass ich die Entwicklung von Anfang an dokumentiert habe und ich mir das immer wieder ansehen kann. 2016 habe ich ja die ersten Weidenrute in den Boden gesteckt, beschrieben in dem Artikel „Das nächste Beet steht an“. Damals fast 200 Stück. Sah ganz spannend aus und Motiv für wirklich schöne Fotos. Aber im nächsten Frühjahr sah das Projekt dann nicht mehr so erfolgversprechend aus.

Von den vielen Ruten waren nur 5 wirklich angewachsen, drei davon an einer Stelle in der Wiese, in die ich die Zweige nur aus Verlegenheit rein gesteckt hatte. Dort wächst jetzt auch der schönste Stamm von Allen. Im Herbst2017 habe ich versucht mit Bambusstangen dem ganzen Gebilde eine gewisse Form zu geben. Hat auch nicht so richtig funktioniert. Dann ist auch noch eine der 5 Weiden abgestorben. Natürlich auf der Seite, welche eh schon kürzer war.

2018 musste ich mich dann massiv um den Boden unter und um die Weiden kümmern. Die Beete unter dem langsam wachsenden Weidenbogen waren schon wieder zugewuchert und für den Bereich unter dem Bogen wollte mir einfach keine zündende Idee einfallen.

Dann fand ich auf einer Bauschutt Deponie Granitwürfeln mit einer Kantenlänge von 10 cm. 150 Stück dieser Granitwürfel konnte ich aus dem Schuttberg buddeln und nach Hause schaffen. Allerdings hat mir die sengende Hitze des Dürrejahres die Aktion des Steinelegens echt vermiest. Ich kann bei dieser segenden Hitze keine Steine verlegen. Nach dem Aushaub, dem Einbringen von Sand und den ersten versetzten Steinen lag die Baustelle fast 4 Monate brach. Der Wahnsinns Sommer 2018 hat mir einfach keine Hitzepause gegönnt. Erst im Oktober, als die Temperaturen wieder erträglich waren, habe ich mein Werk vollendet. Das war auch der erste Zeitpunkt, an dem ich sehen konnte, dass mein Experiment Weidebogen ein voller Erfolg wird. Zum ersten Mal konnte man einen Bogen erkennen.

Gut Ding will Weile haben

Frühjahr 2019: Seit einer Woche treiben jetzt die grünen Blätter der Weiden. Gleichzeitig habe ich die Beete in Ordnung gebraucht und noch zwei Ismene gesetzt. Heute habe ich dann den Bogen bei strahlendem Sonnenschein in Form geschnitten und zurecht gebogen. Bin restlos begeistert. Ja, jetzt fehlt nur noch eine blühende Kletterpflanze an der Westseite und die Wanne als Miniteich. Dann wird es ein verzauberter Ort, an dem man in aller Gemütlichkeit einen Nachmittagstee genießen kann. Wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben.

Das nächste Bauprojekt kann kommen.