Die letzte Woche war wirklich sehr frustrierend. Neben der Blütenendfäule bei den Tomaten, ist es vor allem der Kohl, welcher mir die Laune verdirbt. Es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht eine weitere Kohlpflanze aus dem Boden ziehen muss, weil sich im Inneren der noch kleinen Kohlköpfe eine schleimige und übel riechende, braune Masse breit macht. Dabei ist es gleich, welche Kohlsorte es ist. Ganz bitter ist es beim Spitzkohl. Hier hat keine einzige Pflanze überlebt. Beim Wirsing, Rotkohl und auch dem Kohlrabi Superschmelz habe ich gut die Hälfte eingebüßt. Am Freitag dann ein weiterer Tiefschlag: Der noch vor einer Woche scheinbar so toll wachsende, lila Blumenkohl ist auch davon betroffen. Alle Pflanzen im Frühbeet sind kaputt. Sch…eibenkleister.
Aber was haben denn die ganzen Pflanzen? Nun, der erste Tipp war sowohl nach Selbst Recherche, als auch bei Tipps von Instagrammern, die Kohlhernie. Allerdings spricht dagegen, dass das Beet, in welchem der Kohl steht, ganz neu angelegt ist. Also noch keine kranke Kohlpflanzen darauf gestanden haben. Auch haben die Wurzel alle keine Verdickungen oder Verwachsungen, welche typisch sind für die Kohlhernie. Auch Bor Mangel kann es nicht sein, da ich dieses Jahr ordentlich – aber auch nicht zuviel – dünge.
Was wir dieses Jahr aber wirklich sehr viel haben sind Erdflöhe, Kohlfliegen und Blattläuse. Das trockene, warme Wetter bietet optimale Umstände für das Ungeziefer. Alles spricht nun dafür, dass die Schädlinge die Kohlpflanzen verletzt und ein ideales Einfalltor für die Bakterielle Weichfäule bereitet haben. Die Bakterien kommen überall im Boden vor und können bei Beschädigung der Pflanze – sei es durch das Ungeziefer oder auch durch eine mechanische Beschädigung mit einer Unkrauthacke – eindringen. Das warme Wetter tut noch sein Übriges. Dagegen machen kann man Nichts. Nur vorsichtig die erkrankten Pflanzen entsorgen, damit sich die Bakterien nicht noch weiter verbreiten können.
Wenigsten sind die Kohlpflanzen im GartenGarten noch alle soweit gesund. Über das Hochbeet habe ich ein Insektenschutz Netz ausgebreitet und Unkraut muss ich dort eigentlich auch nie jäten. Also eine, wenn auch kleine, Kohlernte scheint noch möglich. Auf jeden Fall werde ich mich noch einmal um eine Sondergabe Urgesteinsmehl kümmern. Denn mal ehrlich, es reicht mir mit den frustigen Erlebnissen in meinen geliebten Gärten.