Es ist wieder soweit: Die rote Gartenmelde und der Erdbeerspinat werden groß in den quadratischen Beeten im Hausgarten. Beide Pflanzen sind alte Kulturpflanzen, welche fast in Vergessenheit geraten waren, aber langsam wieder entdeckt werden. Ich habe sowohl die rote Gartenmelde, als auch den Erdbeerspinat ursprünglich aus dem Schwäbischen Freilichtsmuseum Beuren. Dort konnte ich sie auf einem Markt für alte Gemüsesorten erwerben. Jetzt verbreiten sie sich schon im dritten Jahr von alleine im Hausgarten und ich freue mich immer, wenn ich mir für meinen Salat einzelne Blätter und Beeren abzupfen kann.
Gerade jetzt Ende Mai sind die Blätter der roten Gartenmelde noch zart und nur ganz leicht bitter. Die gesunden Inhaltsstoffe haben sich aber schon voll entfaltet. Die Gartenmelde war früher vor allem im Winter ein wichtiger Lieferant für Vitamin B und C und vielen Spurenelementen, allen voran Eisen. Der ist vor allem bei der roten Gartenmelde recht hoch. Je nach Wachstumsstadium wird die Gartenmelde zuerst als Salat, später als Spinat verwendet. Spätestens im August werden die Samen der Gartenmelde reif und zu diesem Zeitpunkt fangen selbst die Blätter an zu verholzen. Es ist dann kein Vergnügen mehr sie so zu Essen. Früher wurden dann die hochgewachsenen Melden im August im Ganzen geerntet, gut getrocknet und dann gemahlen. Auf vielen Bauernhöfen konnte man vor den Scheunen die großen Büschel der Gartenmelde zum Trocknen hängen sehen.
Ich warte immer, bis die Samen voll ausentwickelt sind, bis ich die Pflanzen dann komplett ausreiße. So können sich die Melden selbst um ihre Nachkommen im nächsten Jahr kümmern und ich muss nicht extra eine neue Saat ausbringen.
Das Trocknen und zu Pulver verarbeiten habe ich zwar noch nicht selbst gemacht, aber ich bin mir sicher, dass es für Selbstversorger und Vegetarier eine gute Alternative ist um sich um ihren Eisenspeicher zu kümmern. Auf jeden Fall ist die Gartenmelde einer näheren Betrachtung wert.