Stecklinge ziehen von Süßkartoffeln

Bereits 2016 hatte ich einen Versuch gestartet Süßkartoffeln zu ziehen. Der hat leider nicht geklappt. Dann 2017 ein erneuter Versuch, allerdings mit einer anderen Methode. Diese hatte ich bei einer fleißigen Bloggerin in den USA gesehen und gleich ausprobiert. Es hat zwar sehr lange gedauert, bis ich auch wirklich einen pflanzbaren Setzling hatte. Vom 20. Januar 2017 bis zum 25. April – also über 3 Monate musste ich warten, bis ich zwei Slides hatte. Aber es hat sich gelohnt. Die Knollen waren bei diesem Versuch alle vom Discounter und ich hatte immerhin eine Erfolgsquote von 50% und 5 Süßkartoffel Pflanzen, die fleißig Knollen gebildet haben.

Gekaufte Knollen

Dieses Jahr starte ich schon im Januar mit dem Vorziehen der Süßkartoffeln auf der Fensterbank. Heute habe ich mit der purpurnen Trüffel Süßkartoffeln begonnen, welche ich auf dem Markt am Carlsplatz in Düsseldorf gekauft habe. Leider hat sie Druckstellen. Der Ausgang dieses Experimentes ist also ungewiss. Probiert wird es trotzdem.

Knollen vom Vorjahr

Ganz anders sieht es bei den Süßkartoffeln aus der eigenen Zucht aus. Die sind seit 5 Monate im warmen Lager oben am Panorama Fenster. Sie sind noch richtig vital. Wie sie mir auch deutlich zeigen, denn es zeigen sich bereit die ersten kleine Spitzen.

Optimale Bedingungen

Um die Knolle zur Triebbildung bewegen zu können, muss sie bis zur Hälfte im Wasser stehen. Dazu steche ich drei Plastikstocher gleichmäßig verteilt in die Süßkartoffel hinein, knapp über der Mitte. Ich nehme lieber Plastikstocher, da diese nicht gammeln. Im Gegensatz zu Zahnstochern aus Holz.

Die untere Hälfte der Süßkaroffel kommt in ein ausreichend großes Behältnis, welches mit frischem Wasser befüllt ist. Bei uns sind es Jumbo Tassen, da diese in unserem Haushalt in großer Zahl vorkommen. Aber auch Gurkengläser mit einer großen Öffnung funktionieren. Nun ab auf die beheizte Fensterbank, regelmäßig kontrollieren und Wasser tauschen. Ansonsten warten und hoffen. Es klappt bestimmt :-).

Es klappt nicht immer

Nachtrag: Leider hatten die Druckstellen der Tüffel Süßkartoffeln vom Markt die Folge, dass alle verschimmelt sind. Totalausfall! Das ist zwar schade, da ich diese besondere Sorte mit der wirklich tollen Farbe nicht wo anders finden kann. Aber auch nicht weiter schlimm. Denn ich habe natürlich auch Kartoffeln aus meiner eigenen Ernte vom letzten Jahr in die Tasse gesetzt. Die insgesamt 5 Kartoffeln haben sich als äusserst vital erwiesen. Sie geben richtig Gas und ich werde wohl genügend Setzlinge im Mai haben. Ein Versuch war es auf jeden Fall wert. 

Also ab in den nächsten Discounter 😉 und  auch ein paar mittelgroße, feste und noch saftige Süßkartoffeln holen! 

Wie es weiter geht, wenn sich neue Triebe gebildet haben, könnt ihr hier sehen.

Nach endlos langen Monaten – genau genommen über 4 Monate – habe ich mich gestern endlich getraut, die ersten Süßkartoffeln aus der Erde zu holen. Ich war so glücklich zu sehen: Dieses Jahr war die Zucht der Süßkartoffel ein voller Erfolg. Ich konnte eine ordentliche Menge an Süßkartoffeln ernten.

Es hat funktioniert

Die Stecklinge hatte ich bereits ab Februar aus Knollen zu ziehen, welche ich im Discounter gekauft hatte. Die teuren Topfpflanzen waren für mich keine Option und Süsskartoffeln können bei uns nicht aus Samen gezogen werden. Deshalb die Vermehrung über Stecklinge.

Über Wochen standen sie in Gläser und Tassen am Fenster über der warmen Heizung. Süßkartoffeln mögen es mollig warm. Die Knollen standen zur Hälfte im Wasser. Als Halterung habe ich je drei Plastispieße verwendet. Spieße aus Holz eignen sich nicht, da sie anfangen zu schimmeln. Wenn ich kleine Spieße aus Metall finde, werde ich die in Zukunft verwenden.

Stecklinge weiter ziehen

Immerhin 5 starke Stecklinge sind aus den Knollen heraus gewachsen. Sie bildeten auch gleich feine Würzelchen am unteren Ende der noch an den Knollen fest gewachsenen Stecklinge. Ende April habe ich dann die Stecklinge mit ausreichend Wurzeln von den Knollen abgeschnitten. Vor dem Einpflanzen sollte der Steckling in einem eigenen Wasserglas weiter Wurzeln bilden.

Beim Schnitt lasse ich immer noch etwas von der Schale an den Stecklingen. So werden diese nicht beschädigt und mit ihrem gesamten Wurzelwerk getopft. Nach ein paar Tagen wird dan Gepflanzt.

Nicht zu früh

Die Pflanzen mussten dieses Jahr dann bis zum 10. Juni warten, bis sie endlich ins Freie konnten. Süßkartoffel sind als Tropische Pflanze sehr empfindlich. Bei Temperaturen unter 10 °C stoppen sie ihr komplettes Knollenwachstum. Auch wenn sich später noch Blattwerk bildet, zu ernten gibt es nichts. Das konnte ich bei diesem kalten Frühsommer nichts riskieren. Schließlich ist schon mehr als genug Gemüse erfroren in diesem Jahr (2017).

4 der Pflanzen haben ein richtig gutes Wurzelwerk im Topf gebildet. Die habe ich in ein Hochbeet gesetzt, eine weitere in einen Pflanztopf für Kartoffeln. Hier hat sich das geringe Erdvolumen als Nachteil gezeigt. Die Süßkartoffel im Pflanztopf hat keine Knollen gebildet.
Die Süßkartoffeln im Hochbeet haben sich prächtig entwickelt. Die Erde ist hier generell wärmer, durch den Verrottungsprozess. Zusätzlich sind sie bei mir noch durch die höheren Seitenwände geschützt. Bei mir sind die Hochbeete in der Regel nur zur Hälfte aufgefüllt. Kalte Zugwinde werden hierdurch konsequent ausgebremst. Natürlich gehört auch noch ein Quäntchen Glück dazu und schon hat liegt eine reiche Ernte auf dem Tisch.

Nach der Ernte erst trocknen

Dabei sind jetzt so viele Süßkartoffel zu Tage gekommen, dass ich mir überlegen muss, wie sie am besten aufbewahrt werden. Wichtig ist, dass die Süßkartoffel nach der Ernte zuerst ordentlich abtrocknet. Bis zu 2 Wochen sollen die Knollen trocknen, bis die Schale ganz fest ist. Am besten beiTemperaturen von um die 25°C. Davor sind die Knollen der Süßkartoffeln auch nicht genießbar. Der spezielle Zucker in den Knollen bildet sich erst während der Trocknung.

Nicht gleich verzehren

Gut, dass wir dieses Woche noch einmal so schöne Temperaturen haben. Nach der Trocknungszeit sollen die Kartoffeln in Zeitungspapier einzeln eingewickelt werden und in einem Karton bei rund 10°C im Dunkeln aufbewahrt werden. So sollen sie sich bis zu 5 Monate halten. Wir werden sehen, ob das funktioniert. Jetzt gibt es aber erst einmal Süßkartoffel Pommes Frites – Juhuuu! Oder doch die leckere Süßkartoffel Lauch Quiche?

Süßkartoffel Lauch Quiche

Vorbereitungszeit 10 Min.
Zubereitungszeit 15 Min.
Backzeit, rund 40 Min.
Gericht Main Course
Land & Region Deutsch
Portionen 4 Personen

Equipment

  • Pfanne
  • Tarte Backform
  • Kartoffelreibe

Zutaten
  

  • 300 g Süßkartoffeln
  • 2 Stangen Lauch
  • 4 Eier
  • 200 g Feta
  • 200 ml Sahne
  • 50 g Pinienkerne
  • Knoblauchpulver
  • Salz, Pfeffer,
  • frisch geriebene Muskatnuß
  • 1 Pk Blätterteig

Anleitungen
 

  • Zuerst den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen, damit er weich wird.
  • Pinienkerne in einer Pfanne anrösten.
  • Süßkartoffel schälen und dann mit einer Reibe für Kartoffelpuver raspeln.
  • Lauch gründlich waschen und in Ringe schneiden.
  • Öl in einer Pfanne erhitzen und die Süßkartoffelraspeln darin gut andünsten. Den Lauch dazugeben und nochmal gut andünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
  • Sahne und Eier verquirlen und mit Salz / Pfeffer und frisch geriebenem Muskatnuss abschmecken. Wer mag, kann hier seine Lieblingskräuter mit dazu geben. Wir mögen es "plain".
  • Blätterteig in die gebutterte Tartform legen. Zuerst die Süßkartoffel-Lauch hinein, dann die Ei-Sahne Mischung darüber und vorsichtig unterheben. Den Feta in kleine Würfel schneiden und oben auf streuen.
  • Bei 200°C Umluft für rund 40 Minuten backen, bis die Quiche Goldbraun ist.
Keyword Gemüsetarte, Lauch, Quiche, Süßkartoffel