So schlecht die Ernte beim Holunder ausfällt – die ist gleich null – so gut sieht es bei den Trauben aus. Dabei liegt das gute Ernteergebnis nicht nur an dem gutem Wetter. Trauben lieben es ja heiß und trocken. Viel wichtiger ist der ordentliche Schnitt, auch bei der gemeinen Tafeltraube. Wir haben sowohl im Haus-, als auch im Kleingarten jeweils ein Traubenstock, der von dem jeweiligen Vorbesitzer vor rund 10 Jahren gesetzt worden ist. Obwohl wir den Kleingarten jetzt schon den 4. Sommer haben, gab es hier noch nie auch nur eine Traube zu ernten. Über den Mangel an Trauben hatte ich im letzten Jahr mal ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter. Auch sie ist leidenschaftliche Gärtnerin und sie meinte, dass man mit dem richtigen Schnitt wirklich jeden Stock dazu bringt, Trauben zu tragen.
Wie ist nun der richtige Schnitt? Nun bin ich kein wirklicher Experte was den Obstschnitt betrifft, aber ähnlich wie bei der Kletterrose scheint der Rückschnitt aller Seitentriebe auf 3 Augen zu wirken. Der Haupttrieb wird nicht beschnitten, sondern nur weiter geleitet. „Wilde“ Seitentriebe am Wurzelstock bis zu einer bestimmten Höhe – bei den guten Sorten ist es die Veredelungsstelle – werden komplett eingekürzt. Da die Trauben zu süß sind, werden wir keinen Wein daraus machen :-). Nein, nein, unter die Weinbauern will ich wirklich nicht gehen. Das, was wir nicht frisch essen, wird zu Saft und Gelee verarbeitet. Ich habe da schon eine Idee.