Im Hausgarten gibt es ja bereits zwei große Beete, in denen Gemüse angebaut werden kann. Allerdings reicht der Platz für Gemüseanbau bei weitem nicht aus. Es gibt viele Gemüsesorten, deren Anbau sich nur im Hausgarten für uns lohnt. Etwa aufgrund der Nähe zum Verarbeitungsort, also der Küche. Kräuter und Salate sollten schnell verarbeitet werden nach der Ernte. Eine Ernte auf Vorrat aus dem Kleingarten ist unpraktisch. Entweder hat man nicht da was man gerade braucht oder es gammelt im Wasserglas dahin. Salat und alle Arten von Kräutern gehören bei mir in den Hausgarten.
Andere Gemüsesorten gedeihen nur mit entsprechend hohem Pflegeaufwand. Tomaten und Auberginen etwa brauchen viel Aufmerksamkeit und Pflege. Wegen all dieser Pflanzen jeden Tag in den Kleingarten zu fahren ist nicht machbar. Das würde zuviel Zeit und Geld kosten. Da der Kleingarten auf dem nächsten Berg liegt und nur schlecht mit den Öffis erreichbar ist, muss ich immer mit dem Auto fahren.
Kulturen wie Mais, Kartoffeln, Kohl, Karotten, Beete usw. brauchen nach der ersten Phase nicht so viel Aufmerksamkeit. Die kommen in den Kleingarten.
Mini-Bauern Garten
Dann bleiben aber immer noch viele Gemüsesorten übrig, die in den Hausgarten müssen. Also werden die Gemüse Anbauflächen im Hausgarten ausgebaut. Platz ist ja genügend da. Ganz viel freie Fläche – auch wenn „Mann“ mir verboten hat, die Rasenfläche zu sehr zu verkleinern. Auf der linken Gartenseite im unteren Teil gibt es eine größere Fläche, die verwildert ist. Hier standen vorher etliche Rhododendren, welche der Vorbesitzer alle mitgenommen hat. In der Erde sind noch viele Blumenzwiebeln, doch die stören mich nicht. Mit Reststücken der Beetumrandungen aus dem Kleingarten baue ich vier kleine Gemüsebeete auf in Form eines Mini-Bauerngartens.
Meine ersten Permakultur Beete
Die ersten beiden Beete habe ich bereits am 18. April nach der „No-Dig“ Methode aufgestellt – da war es noch sonnig und warm. Jetzt werden sie befüllt. Auf die Pappe kommen je zwei 60 l Säcke mit Pflanzerde hinein. In dem vorderen Beet sind jetzt Knollensellerie, Luftzwiebeln und Cardy gepflanzt. Cardy ist eine Art Ur-Artischocke oder auch Gemüseartischocke. Zusammen mit Artischocke, roter Sauerampfer, Gemüsespargel und Tobinambur ist der Cardy der Versuch, alte und auch mehrjährige Gemüsesorten in unseren Gärten zu etablieren. Bin selber gespannt auf diese Versuche.
Bin noch Anfängerin
Im hinteren Beet sind jetzt roter Pok Choi, Zierblumenkohl und Fenchel eingepflanzt. All die hier aufgeführten Pflänzchen habe ich aber nicht selber gezogen. Sie stammen zum Großteil von einem tollen Pflanzmarkt für Gemüse. Das „Standard“ Gemüse stammt von einer ortsansässigen Gärtnerei. Gerade der Fenchel und Sellerie scheinen wirklich etwas heikel zu sein in der Anzucht, da muss ich mich erst noch hinein fuchsen. Von den vorgezogenen Pflänzchen haben sich gerade mal zwei auf den Weg gemacht zu wachsen.
Naturlich habe ich nicht nur gepflanzt, sondern auch bereits etwas ausgesät. Als erstes feine Zwiebelchen. Die sind auf einem Saatband und müssen nur in die Erde gelegt werden. Auf dem mittleren Bild oben sieht man neben dem Beet einen grünen Korb. Der ist voll mit ausgegrabenen Tulpenzwiebeln. Die müssen jetzt Platz machen für die nächsten beiden Beete. Ich habe extra gewartet, bis die Tulpen verblüht sind. Dann soll man die Zwiebeln eh ausgraben und luftig lagern, bevor sie im Herbst wieder in den Boden kommen.
Noch was für ganz Eilige
Da mir in diesem Jahr die Zeit davon rennt packe ich die Paprika, Auberginen und Tomaten einfach in Säcke. Je 5 Pflanzen passen in einen 60 l Sack. Schneller habe ich kein anderes Gemüsebeet aufgebaut. Für nächstes Jahr werde ich mir aber etwas anderes überlegen müssen. Nachtrag Oktober 2016: Die Pflanzen sind in den Säcken super gewachsen. Auch die Auberginen wurden dick und rund. Nur leider war es für Nacktschnecken viel zu einfach an die Früchte zu kommen. Regelrecht Fraßgänge haben sie durch einige der Auberginen gezogen.