Jetzt habe ich es Schwarz auf Weiß, besser gesagt Bunt auf Emaille: Mein Garten ist ein Naturgarten!
Mir ist diese Auszeichnung sehr wichtig, da ich mich in all den Jahren immer wieder erklären musste. Mein Garten ist nicht unordentlich, mein Garten ist ökologisch sinnvoll, schon immer frei von Pestiziden und Mineralischem Dünger. Dafür voll mit Insektenfutter und Lebensraum in Totholz, vertrockneten Pflanzenteilen, richtig wilden Ecken und selbst gesetzten Steinmauern.
Richtig toll war für mich der Spaziergang durch den Garten, mit einem wirklichen Experten. Endlich Jemand, der versteht, was ich hier mache und alles richtig einordnen kann. Eine Wohltat für meine manchmal doch etwas geschundene Gärtnerinnenseele. Ich konnte während der Begehung auch wieder Einiges lernen, wie es noch besser geht. Zum Beispiel das die Baumscheibe rund um die Obstbäume noch größer sein sollte – min. 120 cm im Durchmesser.
Bin stolz
Mit 33 von 38 möglichen Punkten habe ich derzeit den Privatgarten mit der höchsten Punktzahl in Baden-Württemberg. Bin so stolz!
Punktabzug gab es für den Mangel an Wildbeerensträucher. Dabei waren Holunder, Schlehe, Felsenbirne und Sanddorn schon einmal in meinem Garten. Doch leider habe sie im Gegensatz zur Aroniabeere nicht überlebt. Besonders bei meinem geliebten Holunder liegt es an dem extrem heißen Klima und den trockenen Böden in unserem Garten. Holunder braucht es feuchter. Bei Schlehe und Felsenbirne habe ich eher die Wühlmäuse im Verdacht als limitierenden Faktor.
Neue Wildbeeren für den Garten
Um diesen „Missstand“ zu beheben, habe ich ein paar Tipps bekommen für Wildbeeren Sträucher, welche auch in meinem Garten überleben dürften. Toll, ich kann wieder etwas kaufen :-), ich mache mich gleich mal auf die Suche danach. Gefühlt käme ich damit auf 35 Punkte.
Der zweite Grund für Punktabzug waren meine Purpurfarbenen Bäume und Büschen bzw. der KiriKiri. Judasbaum, KiriKiri und Perückenstrauch sind keine heimischen Gehölze. Doch das ist mir wirklich egal. Judasbaum und Perückenstrauch sind nicht nur hübsch, sie sind auch in ihrer Blütenzeit wahre Insektenmagnete und Bienenfutterweiden. Alle zusammen, aber besonders der KiriKiri, sind zudem wichtige Schattenspender. Da ist mir wirklich total egal, dass sie mir einen Punktabzug bescheren.
Auch so bin ich wirklich zufrieden sein mit dem Ergebnis.
Wenn ihr euch auch für die Verifzierung interessiert, findet ihr die wichtigsten Informationen auf der Webseite Natur im Garten / Deutschland. „Natur im Garten“ ist eine Bewegung aus Österreich, initiiert 1999 von dem damaligen Umweltrat.
Dort könnt ihr auch nachlesen, welche Anforderungen es gibt, welche aus einem Garten ein Naturgarten machen.
NaturimGarten.at
Auf die Frage, warum es eine Vereinigung aus Österreich sein muss: Speziell hier in Baden-Württemberg werden nach und nach die Förderungen für grüne Projekte gestrichen (und das unter einer grünen Landesregierung). Angefangen von kostenlosen Bodeproben, bis hin zu Unterrichtsmaterial über ökologisches Gärtnern für Schulen. Wir haben hier gar keine Vereinigung, welche meinen Garten hätte verfizieren können.
Auch gefällt mir die entspannte Grundhalten von „Natur im Garten“ und der Verzicht auf ideologische Theorien.
Ab jetzt kann ich all den Besserwissern mit ihrem (un)gesundem Halbwissen einfach meine schöne Tafel zeige., Um mich dann wieder mit voller Energie meinem Paradies zuzuwenden. Vielen Dank!