Gemüse fermentiere ich bereits seit Jahren. Das amerikanisches System von Mason Tops, den Gärdeckel aus Silikon für Weithalsgläser, hat es mir leicht gemacht. Am liebsten fermentiere selbst geerntete Karotten aus dem Gemüsegarten. Die werden dann gerne zum Abendessen geknabbert. Theoretisch kann jedes Obst und Gemüse fermentiert werden. Wir fermentieren neben den Karotten hauptsächlich Chili und Paprika bzw. verschiedene Kohlsorten. Gewürzt und verfeinert mit allerlei Kräutern und Knoblauch. Durch die Milchsäurebakterien ein sehr gesundes Superfood, welches ganz leicht selber hergestellt werden kann.
Fermentierte Vielfalt
Mein Mann ist ein großer Fan von asiatischem Essen. Besonders Gerichte aus Japan und Korea haben es ihm angetan. Auch in diesen beiden Länder wird viel fermentiert. Angefangen von der berühmten Sojasoße, welche aus fermentierten Sojabohnen hergestellt wird.
Mit Sojabohnen kann ich derzeit noch nicht aus dem Garten dienen.
Aber für ein anderes, sehr berühmtes Fermentiertes Gericht finden sich fast alle Zutaten in unserem Gemüsegarten. Kohl, Paprika, Knoblauch und Karotten sind jetzt im September wieder reif. Sogar ein Spitzkohl hat die Attacken des Kohlweißling überlebt. Im Originalrezept wird Chinakohl verwendet. Aber der ist zum Einen noch beliebter bei den Fraßschädlingen und zum Anderen bin ich überhaupt kein Fan davon. Mir werden die Blätter zu weich – „lätschig“ wie wir es nennen – nachdem er fermentiert ist.
Mein Favorit für unser eigenes „Kimchi“ ist der Spitzkohl. Dieser Kohl ist etwas süßer, als der runde Weißkohl. Er behält einen leicht knackigen Biss nach der Fermentation. Für mich daher die beste Wahl. Aber im Grunde genommen ist es egal, was fermentiert wird und wie es gewürzt ist. Gesund für unsere Magen-Darm Flora ist es in jedem Fall. Unser Rezept für den Kimchiartigen Weißkohl findet ihr unten.
Eigenes Chilipulver
Es gibt unzählige Varianten von Kimchi. Häufig kommt dabei „Gochugaru“ zum Einsatz. Das ist ein Pulver oder auch Paste aus koreanischem Chili. Die verwendeten Chili Sorten sind weniger scharf. Gut, dass ich fast 2 kg Vesperpaprika geschenkt bekommen habe. Die mache ich zu meinem eigenen Gochugaru. Zwar ist es nicht das originale Chilipulver, aber es ist einfach nachhaltiger sein eigenes Chilipulver zu verwenden, als ein weit gereistes, dass man sich dann auch hat per Post schicken lassen.
Hefe für die Fermentation
Jegliche Fermentation wird durch auf dem Gemüse natürlich vorkommende Hefe gestartet. Bei Gemüse, welches nicht aus dem eigenen Garten kommt, ist diese „Naturhefe“ oft nicht mehr vorhanden. Bei Bio Gemüse noch eher, als bei „industriell“ hergestelltem Gemüse. Damit die Fermentation in Gang kommt sollte man daher ein wenig Gärhefe beimengen.
Noch besser ist der Sud von vorherigen Ansätzen. Ich verwende gerne meinen selbst fermentierten Apfelessig. Die Hefekultur, einmal als Gärhefe zu gesetzt, wandert jetzt seit Jahren immer weiter in neue Gläser.
Spitzkohl Kimchi Style
Equipment
- 2 8oz Mason Jar, Weithals
- 2 Mason Tops mit Glasgewicht
- Schneidebrett und Messer
- Spiralschneider Spaghetti oder Julienne Schneider
Zutaten
- 1 Spitzkohl
- 2 Karotten
- 2 Paprika
- Knoblauch Zehen nach Belieben
- Geriebener Ingwer nach Belieben
An die Schärfe rantasten
- Gochugaru (Chilipulver)
- und/oder frische Chili
Pro Glas
- 1/2 Tl Meersalz pro Glas
- 3 El Fischsauce pro Glas
Anleitungen
Gemüse
- Paprika, Karotten und Spitzkohl gründlich waschen. Kerngehäuse von Paprika entfernen und in größere Stücke schneiden. Karotten in schmale Julienne Streifen schneiden oder durch ein Spiralschneider zu Spaghetti schneiden.
- Kohl halbieren, den Strunk entfernen. Die Kohlhälften dann in gröbere Stücke schneiden.
Kneten - in der Schüssel oder im Einmachglas
- Jetzt gemischt und gut durchgeknetet, damit die Zellen aufbrechen und der Saft austreten kann. Ich mische in der Schüssel Kohl, Paprika, geriebenem Ingwer, Paprikapulver und Meersalz. Chili, Knoblauch und Fischsauce gebe ich direkt ins Einmachglas. So ist alles gleichmäßig verteilt.Aber natürlich kann auch alles gleich zusammen durchgeknetet und später in die Einmachgläser gegeben werden.
Wir mögen es scharf
- Deshalb gebe ich 2 Teelöffel Gochugaru, bzw. selbst gemachtes Chilipulver mit ins Glas. Dazu noch zwei gelbe Chili. Ihr wisst am besten, wie scharf ihr es mögt. Ihr könnt mehr oder weniger Chili in das Kimchi geben. Alternativ Paprikaflocken verwenden.
In die Gläser
- Wichtig ist, dass sehr sauber gearbeitet wird. Alle Utensilien sollten vorher abgekocht werden. Das Gemüsegeschmisch in die Gläser stopfen. Das heißt mit Druck in das Glas pressen.Knochblauch, Chili und Fischsauce zugeben, wenn nicht bereits geschehen. Das Glasgewicht oben auf legen und mit einem Mason Top Deckel verschließen.
- Bei Zimmertemperatur in einer schattigen Ecke fermentieren lassen. Bereits nach zwei Wochen ist das Kimchi gut fermentiert. Nach dem Öffnen das Glas im Kühlschrank aufbewahren.
Variationen nach Belieben
- Auch in Korea gibt es nicht nur DAS eine Kimche. Man kann Frühlingszwiebeln und Reismehl untermengen, das Paprikapulver weglassen, Sojasoße anstatt Fischsoße zugeben - dann wird das Kimchi vegan - uvm.