In letzter Zeit könnte man den Eindruck gewinnen, ich bin gar keine Gemüsegärtnerin. Ich kümmere mich (scheinbar) fast ausschließlich um die Blumenbeete. Für meinen Geschmack habe ich davon immer noch viel zu wenige in unserem Garten. Denn in Wahrheit liebe ich alle Blumen (Pflanzen) in Gottes großen Garten. Ok, fast alle Pflanze. Es gibt Ausnahmen, wie die Ackerwinde, welche es meiner Meinung nach nicht geben müsste. Doch wenden wir uns den „schönen“ Pflanzen zu.
Viele Blumen in meinem Garten
Im März ist der Endspurt für die großen Erdarbeiten in Gemüse- oder Blumenbeete. Unkraut wird gejätet, Stauden beschnitten und abgestorbene Gemüsepflanzen auf den Kompost geschmissen. Natürlich nur, wenn sie erfroren und nicht etwa durch Pflanzenkrankheit dahin gerafft wurden. Die kranke Pflanzen kommen in die graue Tonne.
Diese Arbeit ist jetzt so wichtig, da die Zeit der Blumenaussaat ansteht. Alle ein- und zweijährige Blumen versuche ich – auch aus Kostengründen – selber zu ziehen. Die Wenigsten in Töpfen unter Glas, lieber direkt im Blumenbeet. Hierfür eignet sich meiner Erfahrung nach nur ein relativ kurzes Zeitfenster im März. Im Laufe der Jahre hat sich bei mir diese Periode als die Erfolgreichste für Aussaat von einjährige Blumensamen etabliert. Der Boden ist dann bei uns in der Regel aufgetaut, es gibt noch ausreichend Feuchtigkeit. Die Saat geht auf und ist groß genug bis die Trockenheit wieder zuschlägt. Also ranhalten, die Futterweiden für die Insekten müssen angesät werden.
Ein paar Blumen ziehe ich vor. Darunter Zinnien und Kokarde. Doch der Platzmangel im Anzuchtschrank beschränkt die Anzahl der Blumen deutlich. Es bleibt also nur die Direktsaat.
Heute kümmere ich mich um einen Rasenstreifen zwischen Tomaten Unterstand und Nachbars Zaun, oberhalb des neu aufgestellten IBC Tankes. Dieser knapp einen Meter breiten und 5 m lange Streifen wird nur von mir betreten. Und auch nur, um ihn zu mähen oder um im Hochsommer Tomaten von hier aus zu Ernten. Deshalb wandle ich den Rasenstreifen großteils zu einer Futterweide für Insekten wie Hummeln und Bienen um.
Vor der Blüte steht das Buddeln
Dazu erst die Grasnarbe abnehmen und überflächlich lockern. Dann kommt bei mir rund 5 cm Blumenerde drauf. So können die Blumen besser wurzeln. Alles gründlich wässern, dann kommt Saatgut einer bunten Blumenmischung auf die Erde. Zum Schluß nochmal dünn Erde darüber gestreut, leicht angedrückt und nochmals gründlich Wässern. So, jetzt können die Insekten direkt vor ihrem Hotel im Sommer die erste Futterstelle anfliegen. Es darf natürlich nicht die einzige Futterstelle – also Blumenwiese – bleiben. In der Saatgutmischung sind Borretsch, Ringelblumen, Kornblumen, Nelken, ungefüllte Tagetes, Lein, Hasenohr, Schafgarbe und Jungfer im Grünen enthalten. Ich säe noch Amaranth und Schmuckkörbchen mit ein fürs Auge. Also schnell noch weitere Blumenbeete ansäen, bevor es bereits wieder zu spät ist.
Ebenfalls tolle Futterpflanzen sind zweijährige Blumen wie die Stockrose und das Silberblatt. Diese blühen erst im zweiten Standjahr. Doch ins Beet müssen sie jetzt schon.
Ein paar Blumenzwiebeln dürfen es sein
Vor den Blumensamen kommen noch Zwiebeln und Wurzeln von einjährigen Sommerblumen, wie die Prachtscharte, Gladiolen und Crocosmia mit in das Blumenbeet. Für Wurzel, welche erst später in die Beete kommen – zum Beispiel Dahlien – setze ich einen Topf in das Beet. Die bleiben als Platzhalter und es wird darum herum gesät und gepflanzt.
Heute auf dem Plan
Ich setze heute die Knollen, Zwiebeln und Wurzeln von Ismene, Prachtscharte, Crocosmia, Spinnenlilie und Ruhmeskrone. Erst dann kommen die Samen von Spinnenblumen, Wiesenknopf, Schmuckkörbchen, Zittergras, Hasenschwänzchen und Anemonen mit in die schmückende Rasenlücke. Bis sich die ersten Spitzen der Sommerblüher zeigen, sind die Nachtfröste hoffentlich bereits Geschichte.
Die Dahlien setze ich ebenfalls bereits in die Erde. Allerdings in Töpfe, welche noch mindestens einen Monat in der Waschküche stehen bleiben. Hier können sie schön vortreiben, damit sie früher im Sommer blühen. Heuer habe ich mir 10 neue Dahliensorten gegönnt. Wenn alle überwinterte Dahlien Knollen im Winterquartier überlebt haben, kann ich 20 Dahlien im Sommer genießen.
So, hier ist jetzt alles vorbeireitet. Nun wende ich mich doch mal wieder dem Gemüse im Garten zu.