Bei uns stapeln sich wieder die Kisten mit den Setzlingen. Alle Anzuchtschalen sind voll, die selbst ausgesäten Pflänzchen sind inzwischen viel zu groß für die die Schalen. Auch muss Platz geschaffen werden für die nächste Aussaat Runde von Kohl und mehr.
Also werden heute Tomaten, Auberginen, Paprika und Chili pikiert. Bereits vor zwei Wochen habe ich die Tomatillo und ein Gutteil der Auberginen in Töpfe gesetzt. Dieser Vorgang nennt sich pikieren. Bereits bei meinem Vater habe ich als kleines Mädchen zu geschaut, wie er es macht. Er hat dafür immer ausgewaschene Joghurtbecher hergenommen, welche meine Mutter das ganze Jahr über sammeln musste. Dabei ist mir ehrlich gesagt am meisten haften geblieben, wie er mit einem glühenden Nagel – den er an der Flamme des Gasherdes erhitzt hatte – durch die Böden von mehreren Joghurtbecher gleichzeitig durchstochen hat.
Die Pflänzchen von Tomaten und Chili hat er dann mit einem Bleistift vorsichtig aus des Anzuchtschale gehoben und in ein Pflanzloch in den Bechern gesenkt. Danach standen Wochenlang an allen möglichen Fenstern im Haus die Boxen mit den befüllten Bechern.
Zumindest das mit den belagern der Fensterbänke mache ich auch. Da ich relativ spät pikiere und die Setzlinge dann schon recht groß sind, befülle ich die Pflanztöpfe mit Erde, während ich die Setzlinge vorsichtig in Position halte. Die Tomaten werden so tief wie möglich in die Erde gesetzt, damit sie weitere Wurzeln bilden können. Auch die Paprika kommen etwas tiefer. Die Auberginen setze ich fast auf das gleiche Niveau.
Jetzt dürfen sie nicht zu warm stehen und sollten fleißig Sonne tanken, damit sie nicht „vergeilen“. Wie gesagt, nicht ganz so einfach ohne einem Gewächshaus. Dafür erfreue ich mich an meinen gesunden Pflänzchen, welche in diesem Jahr noch mehr Aufmerksamkeit erhalten als sonst.