Der Lieblingskohl meiner Tochter ist Brokkoli. Klar, dass ich den auch selber ziehen muss. Dafür habe ich mir Saatgut einer purpurnen Sorte aus Norfolk mitgebracht und im Frühjahr 2018 zum ersten Mal ausgesät. In den Irrungen und Wirrungen meiner nicht immer gut dokumentierten Anzucht ging das Schildchen verloren. Die Setzlinge habe ich aber doch ausgepflanzt.
Im Sommer dann war ich irritiert, was für eine Kohlart das denn sei. Es wollte sich einfach kein Kopf bilden und ich befürchtete schon, er sei einfach geschossen. Auch eine Abfrage auf Instagram brachte keine Lösung. Aus Frust habe ich dann alle Pflanzen bis auf eine aus dem Boden gerissen und auf dem Kompost entsorgt. Ich lasse immer gerne Kohl auf dem Beet stehen als Futterquelle im Frühjahr. Dann blüht Kohl immer gigantisch und ist ein wahres Paradies für die Insekten. Also ließ ich diese Pflanze stehen.
Welche Überraschung: Ab Ende März 2019 war die Pflanze voll mit dicken, purpurfarbenen Strunke. Der Brokkoli gedieh prächtig. Ein Griff zum Saatgut Päckchen brachte dann auch die Erklärung. Brokkoli braucht 12 Monate von der Aussaat bis zur Entwicklung der schmackhaften Dolden. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Die Pflanze habe ich auch weiterhin stehen lassen und jetzt im März 2020 treibt sie wieder aus. Die Einzelnen Dolden sind nicht mehr so groß, aber die Pflanze schaut gut aus. Mein Plan ist nun, diese Brokkoli Pflanze stehen zu lassen, bis sie von sich aus abstirbt. Ich bin gespannt, wie alt sie werden kann.
Natürlich habe ich im Herbst 2019 Samen vom Brokkoli geerntet. Damit werde ich jetzt die Dritte Generation Brokkoli für den Hausgarten vorziehen. Damit wir auch 2021 von diesem Gemüse ernten können. Im Balkon Gemüse Garten war der Anbau von Brokkoli nicht sehr erfolgreich. Er braucht zuviel Platz und als Starkzehrer mehr Nährstoffe, wie ich ihm hier bieten kann.
Vorziehen ab März
Auspflanzen ab Ende April
Ernte 12 Monate später
Starkzehrer, 3mal nachdüngen